No Vacation
"Intermission"
(Topshelf Records)
Es ist ein großer Fehler, die kleinen Dinge zu gering zu schätzen. Denn manche schaffen es, mit wenigen Mitteln mehr Nachhall zu erzeugen als mit dem lauten Bam! Zum Beispiel No Vacation. Die Band, 2015 in San Francisco gestartet und bislang durch zwei Mixtapes bekannt, hat gerade mit ihrer neuen EP für gehöriges Aufhorchen gesorgt, obwohl nur ganze viereinhalb Stücke darauf enthalten sind. Die allerdings, da sind sich die Kritiker einig, haben die fünf derartig entspannt hinbekommen, daß man sich schon mal wundern darf. Das liegt natürlich zu einem nicht unerheblichen Teil neben den traumhaften Melodien an Sängerin Sabrina Mais weicher, manchmal aufreizend lässiger Stimme, die den Stücken die nötige Leichtigkeit verleiht, das Gitarrenspiel perlt zudem so perfekt, daß man gar nicht anders kann als sich verzaubern zu lassen. Selbst das kurze Instrumentalstück im Mittelteil der 12" passt ins Gesamtbild - ein reinigender Gewitterregen öffnet den Horizont für die zweite Hälfte, an deren Ende die Single "Mind Fields" den Höhepunkt setzt: Dem bitteren Trennungsschmerz keine Genugtuung zu geben und stattdessen die guten Augenblicke zu bewahren - die Art, wie Mai hier eine gescheiterte Beziehung besingt, zeugt schon von bewundernswerter Größe. Es hätte, so liest man, nicht viel gefehlt, und No Vacation wären nach einer längeren Pause gar nicht mehr ins Studio zurückgekehrt, heute wissen wir, was uns damit entgangen wäre. Welcome back also...
Update: Auch wenn der Song "Yam Yam" schon etwas älter ist, im neuen Gewand von Luke Lasley und Patrick Sean Gibson aka. BOREDOM kommt er gleich noch mal so gut.
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