Dienstag, 30. Juni 2015

Let's Away: Glänzender Moment

Gerade heute morgen hatten wir es aus aktuellem Anlass von den Go-Betweens und just in dem Moment stolpert man über die Aufnahme von Let's Away, einem englischen Indie-Duo aus Sunderland. Den beiden Freunden ist mit "Golden Morning" ein wahrhaft glänzender Song gelungen, es ist der erste einer Reihe von Aufnahmen, die sie zusammen mit James Mottershead (British Sea Power, Sundara Karma, SCUM) gemacht haben. Man wird wohl (hoffentlich) noch einiges mehr von ihnen zu hören bekommen.

Tess Parks And Anton Newcombe: Wandelbar

Tess Parks And Anton Newcombe
„I Declare Nothing”

(A Records)

Ob sie diesen Satz nicht vielleicht doch irgendwann bereuen wird? Dem Musikseite TPS jedenfalls gab Tess Parks vor einiger Zeit zu Protokoll: “Oasis were and always will be the most important band in my life“ – für jemanden, der nichts erklären will, ist das mal ein ziemlich endgültiges Statement. Und ein überraschendes dazu. Hört man sich nämlich das Debüt „Blood Hot“ und die aktuelle Platte, die zusammen mit Rockurgestein Anton Newcombe entstanden ist an, dann hätte man eher auf Velvet Underground oder wenigstens die Doors getippt, wenn es um Vorlieben und Vorbilder geht. Egal, vielleicht geht es ja auch mehr um die hervorstechende Attitüde der Gallagher-Brüder, die Parks so fasziniert – in dieser Hinsicht kann die Kanadierin nämlich ganz gut mithalten. Stilistisch zwischen Femme Fatale, männermordendem Vamp und empfindsam dreinblickendem Twengirl, gibt sie der schleppenden Psychedelik eine ungewohnt rostige, abgelebte Stimme bei und erinnert damit nicht selten an Nico oder auch Patti Smith, verschnitten mit einer kräftigen Note gainsbourg’scher Verruchtheit.

Die düsteren Akkorde taumeln schwerfällig durch das Album, ähnlich zäh geben sich die Drums und dennoch hat das Ganze einen gewissen Reiz. Das Zugleich von Unnahbarkeit, geheimnisvoller und abgründiger Vorahnung und seltenen Ausbrüchen (wie bei „Gone“), der häufige Wechsel von unterkühlt auf erhitzt verleiht den Stücken eine eindrucksvolle und durchaus überzeugende Patina. Und immer dann, wenn Ermüdung droht, zaubern Parks und Newcombe so wunderbare Songs wie „German Tangerine“ und „Friendlies“ herbei – traurig, atmosphärisch, spooky. Newcombe’s reichhaltiger Erfahrungsschatz in Sachen Psychrock, Folk und Country bei The Brian Jonestown Massacre kommt der Platte in jedem Fall zugute und bietet Parks die perfekte Bühne für das, was sie selbst „lo-fi alternative drones with a hypnotic vibe“ nennt. Wer das neue Album lange genug hört, wünscht sich irgendwann The Jesus And Mary Chain zu Parks Gesang hinzu – zu Beginn dieses Jahres gab es das tatsächlich, da standen beide in Birmingham an einem Abend auf der selben Bühne. Glücklich, wer dabei war.

Der sehenswerte Tumblr-Account von Tess Parks und die Livetermine in diesem Jahr.

Spector: Abgedimmt

Der Guardian hat einmal behauptet, Spector aus London würden klängen wie eine Mischung aus Roxy Music, The Strokes, The Killers, Kanye West, Pulp und Frank Sinatra - naja. Viel falsch machen kann man mit solch einem Etikett eigentlich nicht, denn außer Black Metal und volkstümlichem Humtata ist alles drin, was Max Mustermann zur Orientierung so braucht. Zu den vier ernsthaften jungen Männern muss man nun noch notieren, dass Mitte August ihr zweites Album "Moth Boys" via Fiction Records erscheinen wird, produziert hat übrigens u.a. Dev Hynes aka. Blood Orange - nachfolgend noch einmal ihr Video zur Vorabsingle "All The Sad Young Boys" aus dem Februar diesen Jahres.

Robert Forster: Wieder wilder [Update]

Schöne Parallele: Das letzte Solowerk von Go-Betweens-Gründer Robert Forster ist ungefähr so alt wie dieser Blog - "The Evangelist" erschien 2008, zwei Jahre zuvor war Grant McLennan verstorben und die Band war seitdem Geschichte. Schmerzliche Erinnerungen wird jeder Song von Forster wecken, auch "Songs To Play" (Tapete Records) macht da sicher keine Ausnahme. Aber nachdem die letzte Platte noch sehr im Zeichen des Todes seines Freundes und Bandkollegen stand, kündigt das Label nun neue, forschere Töne an, einen Bossa Nova gar, man darf gespannt sein.

Update:
10.12.  Köln, Gebäude 9
11.12.  Berlin, Monarch
12.12.  Hamburg, Knust
14.12.  Frankfurt, Zoom
15.12.  Erlangen, E-Werk
16.12.  St. Gallen, Palace
17.12.  Schorndorf, Manufaktur
19.12.  Regensburg, Deggingerhaus
20.12.  Wien, Theater Akzent

Sleaford Mods: Daily truth

Es bliebt dabei - die Tweets zu und von den Sleaford Mods gehören zum Besten, was die tägliche Unterhaltung im Netz zu bieten hat. Gestern: "Making everyone else look about as relevant as the yellow fucking pages". Auch wenn sie auf der John Peel Stage in Glastonbury dieses Jahr etwas verloren aussahen - Fakt ist: Würde Peel noch leben, er hätte sie geliebt! Heute gilt es aber das Video zum neuen Song "Tarantula Deadly Cargo" zu erwähnen, das gestern im Netz Premiere feierte, Regie führte Simon Parfrement, der auch schon "Tied Up In Nottz" abfilmte, das Album "Key Markets" kommt am 24. Juli. Endlich.

Montag, 29. Juni 2015

Frog Eyes: Schöne Töne

Wieder ein schöner Song (wir denken an den kürzlich erschienenen von Low), zu dem man ein ebenso schönes Album vermutet: Die Frog Eyes aus dem kanadischen Victoria, haben eben dieses neue Album gerade angekündigt, "Pickpocket's Locket" soll Ende August via Paper Bag Records erscheinen und schon in der ersten Single "Joe With The Jam" singt Carey Mercer so eindringlich, dass man gar nicht anders kann als sich schon mal kräftig vorzufreuen.

Sonntag, 28. Juni 2015

Geniale Dilletanten: Nur für kurze Zeit

Es ist nur ein kurzer, nur ein flüchtiger Moment, zwei Räume klein, ein paar Filme, Plakate, Platten und trotzdem ein Zeitsprung, bei dem man die Bemerkung "Hey, du bis so unglaublich 80er!" einmal nicht als Missbilligung, sondern eher als Kompliment wahrnimmt: Das Münchner Haus der Kunst zeigt in Zusammenarbeit mit dem Goetheinstitut die Ausstellung "Geniale Dilletanten", benannt nach einer Konzertreihe der frühen achtziger Jahre in Berlin. Eine winzige Zeitspanne von fünf Jahren im Fokus einer eher befremdeten, irritierten Öffentlichkeit - sieben Bands beispielgebend für Städte und subkulturelle Bewegungen - F.S.K. (München), Einstürzenden Neubauten/Die Tötliche Doris (Berlin West), Ornament und Verbrechen (Berlin Ost), D.A.F. und Der Plan (Düsseldorf) und Palais Schaumburg (Hamburg). Texte, Installationen, Coverart, Bilder von Kippenberger, Oehlen und Penck, Fotodokumentationen, Filmmaterial und Plakatkunst, ein spannender, wenn auch recht überschaubarer Einblick in eine kurze Zeit der Hoffnung und des Aufbruchs, gescheitert an Vereinnahmung und Kommerz, auch damals schon, wieder einmal.



Zur Ausstellung gibt es einen 160seitigen Katalog von Hatje Cantz (Texte von Mathilde Weh, Diedrich Diedrichsen, Florian Wüst und Justin Hoffmann, 24 Euro) und eine Doppel-CD von Alfred Hilsbergs Label Zick Zack (CD1: Bands der Ausstellung, CD2: verschiedene Künstler wie AG Geige, Andreas Dorau, Kosmonautentraum, The Wirtschaftswunder und Die Radierer, 16,80 Euro).



Am 08.10. findet im Haus der Kunst im Rahmen der Ausstellung ein Doppelkonzert von Ornament und Verbrechen und Die Goldenen Zitronen statt, Beginn 20:30 Uhr, Karten u.a. bei München Ticket.













Isarelites feat. Krasses Leuchten: Universal folks

Voralpenfolk vs. Desmond Dekker - auch das trifft's nicht. Jeder Versuch, den Sound der Isarelites feat. Krasses Leuchten mit ihrem Namen in eine halbwegs stimmige Beziehung zu setzen ist schon deshalb zum Scheitern verurteilt, weil die fünf Musiker selbst gar keinen Bedarf auf nähere Deutung verspüren. Klingt gut, passt. Belassen wir's also dabei, dass die Isar, Münchens Lebensader, als kleinster gemeinsamer Nenner weil Lebensmittelpunkt herhalten darf. Desweiteren eint sie ihre Vorliebe für die Folkmusik im weitesten Sinne - die irische Spielart steht natürlich an erster Stelle, aber auch slawische, italienische, spanische oder amerikanische Vorbilder und Anklänge findet man in den Stücken der Band. Und das multiinstrumental. Zwar sind auch bei den Isarelites die Aufgaben grob verteilt - Clemens Hoffmann als Stückeschreiber kümmert sich hauptsächlich um den Gesang und wird dort zuweilen vom Gitarristen Daniel Metz abgelöst, Volker Eidems spielt hauptsächlich Akkordeon und Bass, Jan Ingenhaag ist für die Percussions zuständig und Allrounder Edgar Rodehack beherrscht Blech, Saiten und Mikrophon gleichermaßen. Gerade aber das Mehr an Equipment sorgt für das abwechslungsreiche Repertoire der Formation - Ukulele, Kazoo, Cajon, Banjo, Mundharmonika, Bouzouki, die irische Tin Whistle und selbst ein Glockenspiel kommen zum Einsatz und vermitteln vor allem live eine äußerst ansteckende Spielfreude. Dort hört man dann im übrigen auch etwas von den regionalen Wurzeln der fünf - neben der melancholischen Liebeserklärung an ihre Heimatstadt ("Die Frage") kommt zu später Stunde auch mal Michl Langs Klassiker "Hab' die Isar überseh'n" zur Aufführung, allein das lohnt einen Besuch bei den nächsten Auftritten.

Die Debüt-EP "7 Songs" ist gerade erschienen und kann auf der Website der Band bestellt werden.

18.07.  München, Kunst- und Textwerk
24.07.  München, Charisma

Freitag, 26. Juni 2015

Seconds/JOYA: Geteilte Liebe

Eine feine Split-LP kommt Anfang August bei Soft Power Records ins Regal: Da teilen sich die Seconds, ein Quartett aus Glasgow und JOYA aus London mit jeweils sechs Songs eine Platte, gemeinsam ist ihnen zudem die Vorliebe für wavigen Alternativrock der 90er. Wer sich das Ganze anhören möchte, verlinkt sich schnell zu Bandcamp oder bleibt gleich hier vor Ort.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Bob Moses: Überraschende Wendungen

Über das kanadische Deep-House-Duo Bob Moses haben wir an gleicher Stelle schon berichtet, nun gibt's den nächsten Gang: Zum Song "Talk" liefern Tom Howie und Jimmy Vallance jetzt einen Videoclip bei Vevo, der als klassische Beziehungkrise beginnt und sich später einigermaßen überraschend auflöst. Gedreht haben Andreas Arvidsson und Robin Asselmeyer (unverkennbar im schwedischen Unterholz), dazu gibt's die Information, dass Bob Moses am 18. September ihr Debütalbum "Days Gone By" (Artwork oben) via Domino veröffentlichen, für Deutschland stehen auch noch zwei Livetermine zu Buche.

27.06.  Berlin, Watergate
28.06.  Neuss, Kiesgrube

HONNE: Just make it simple

RnB, der denkbar simpel klingt und einen trotzdem gleich für sich einnimmt: Das Londoner Duo HONNE weilte kürzlich in Berlin auf einem Clubkonzert und war, hört hört, von der Stadt so begeistert, dass die Aufnahmen gleich in den Clip zum aktuellen Song "Top To Toe" verbastelt wurden. Das Stück stammt von der kürzlich erschienenen EP "Costal Love", wer Andy Clutterbuck und James Hatche noch live sehen möchte, muss sich schon auf zu den Festivals nach Biarritz oder gleich übern Kanal aufmachen.

Kagoule: Aus der Kleiderkammer

Ja, und dann natürlich noch das neue Video von Kagoule - müssen wir's noch mal betonen? #Nottingham, #BandToWatch, #BestNewMusic, #Amazing, #EaracheRecords?! Nein? Na dann ist ja gut - "Glue", Regie Katia Ganfield.

Frittenbude: Abstürze

Die Nachricht vom neuen Album kam ja schon vor Wochen über den Ticker, macht sich aber deutlich besser, wenn man auch was zu Anhören resp. -schauen hat - nun also: Am 21. August kommt "Küken des Orion", die neue Pladde von Frittenbude, natürlich wieder bei Audiolith. Vom Nachfolger des gradiosen "Delfinarium" (2012) gibt es nun eben auch den ersten Track - "Stürzende Helden" samt Video hier vor Ort und, um die Freude über die baldige Rückkehr des Trios komplett zu machen, gleich noch ein paar Livedaten obendrauf.

30.09.  Wolfsburg, Hallenbad
01.10.  Köln, Live Music Hall
02.10.  Münster, Sputnik Halle
03.10.  Wiesbaden,  Schlachthof
04.10.  Trier, Exhaus
06.10.  Saabrücken, Kufa
07.10.  Heidelberg, Halle02
08.10.  Bern, Dachstock
09.10.  Zürich, Dynamo
10.10.  Stuttgart, Im Wizemann
11.10.  Würzburg, Posthalle
13.10.  Hannover, Faust
14.10.  Dortmund, FZW
15.10.  Kiel, Pumpe
16.10.  Hamburg, Große Freiheit
17.10.  Bremen, Modernes

Mittwoch, 24. Juni 2015

Familienalbum # 10: Primal Scream

Seit einigen Tagen nicht ohne Grund wieder in aller Munde - die "Flagge der Konförderierten Staaten von Amerika" (Wikipedia), auch Südstaatenflagge, "Stars and Bars" und ähnlich genannt und im Zuge der rassistischen Anschläge in den USA der letzten Monate als Symbol für unüberwundenes rechtsgerichtetes und nationales Gedankengut in der Gesellschaft dort seit langem umstritten. Nun soll sie endlich weg. Zeit, sich ein paar Plattencover anzuschauen, die auf verschiedene Art und Weise beflaggt wurden. Angefangen natürlich bei Primal Scream, der schottischen Psychrock-Band um Bobby Gillespie, die für ihr Album "Give Out But Don't Give Up" ein Bild des Fotografen William Eggleston verwendeten - abgesehen von den üblichen Verdächtigen Lynyrd Skynyrd (die sich gleich beide Fahnen zu eigen machten) und The Dukes Of Hazzard findet das verhaßte Textil allerdings kaum Verwendung - hier sind schon eher die "Stars and Stripes" in Mode.

Flaggen auf Plattencovern sind ja immer auch ein Statement, bei Garth Brooks und Johnny Cash genauso wie bei Ice Cube. Hier aber eher die Ikonen und die ausgefallenen Beispiele: Ryan Adams' "Gold" neben Bruce Springsteens "Born In The U.S.A.", den Union Jack von den Pistols, Motörhead und natürlich etwas schläfrig mit The Who, aber auch als maßgeschneiderte Variante von David Bowie und "Earthling". Schwarz-Weißes dann von Suicide (American Supreme), ASAP Rocky, Ghostface Killah mit BADBADNOTGOOD oder Outkast, die Black Crowes mögens für "Amorica" eher haarig, Ministry wiederum fleischig, Punk-Urgestein Jello Biafra unmissverständlich und Gavin Friday lieber leblos, irisch und staatstragend. Ja, und Kanye West sorgt mit "Niggas In Paris" letztendlich für die französische Note. Aus deutscher Sicht ließ sich wirklich Spannendes auf die Schnelle leider nicht auftreiben, vielleicht auch besser so...

Eves The Behavior vs. Warpaint: Starthilfe

Die Damen von Warpaint scheinen nach wie vor viel Spaß am Neuabmischen von Fremdarbeiten zu haben: Gerade jetzt wandert der Remix eines Tracks durch's Netz, der von der zwanzigjährigen Songwriterin Hannah Karydas aka. Eves The Behavior stammt. Bekannt wurde die Australierin aus Brisbane mit ihrem ersten Song "Zen" vor ca. einem Jahr, danach kamen besagtes "TV" und "Electrical" hinzu. Unschwer zu erraten, dass man von ihr noch einiges hören wird.

Mogwai: Sammelsurium

Achtung Sparwitz: Gar nicht so knausrig, diese Schotten... Aus Anlaß ihres 20jährigen Bestehens werden die Postrocker Mogwai Anfang Oktober das BestOf-Kompendium "Central Belters" herausbringen, das aus 3 CD bzw. 6 LP (und 35 Titeln) bestehen soll und beim bandeigenen Label Rock Action erscheint - das Tracklisting findet sich u.a. bei Pitchfork, von dort stammt auch die Neuverfilmung des alten Titels "New Paths to Helicon, Pt. 1" (kurz: "Helicon 1") durch Craig Murray, der für die Band auch schon "Teenage Exorcists" in Szene gesetzt hat.

Dienstag, 23. Juni 2015

Low: Most anticipated

Klarer Fall von 'most anticipated' - den Worten also, die Agenturen und Portale gern voransetzen, wenn es dringend wird mit einem Album: Nun, Low bekommen diese Plakette bekanntlich an jede ihrer Platten gehängt, einfach deshalb, weil sie eine vorzügliche nach der anderen abliefern. Das wird mit "Ones And Sixes" wohl nicht anders werden, denn wer den ersten Song "No Comprende" hört, will nicht glauben, dass der Rest wirklich so viel schlechter wird als dieses erste Glanzstück. Der Nachfolger von "The Invisible Way" soll Anfang September bei Sub Pop erscheinen, produziert wurde er in den Studios von Justin Vernon und zwar von BJ Burton, einem Mann also, der auch schon The Tallest Man On Earth, Sylvan Esso, Volcano Choir und Poliça auf dem Briefpapier zu stehen hat. Wir vermuten also: Es wird groß - wie gut passt es da, dass Low auch gleich ein paar Konzerttermine für Deutschland aufzubieten haben.

12.10.  Köln, Gebäude 9
13.10.  Hamburg, Knust
17.10.  Berlin, Lido
19.10.  München, Ampere

Peaches: Schick Schock

Die Künstlerin, die wie keine andere unsere Hauptstadt und ihre geniale Aura repräsentiert (so zumindest sähen es unsere Berliner Trendhopper gern), Peaches also, plant für den September ihr nächstes Album. Ganze sechs Jahre also nach "I Feel Cream" kommt nun "Rub" via I U She Music ins Geschäft und mit Leslie Feist und Kim Gordon werden schon mal zwei Nebenrollen darauf besetzt. Ein erster Vorgeschmack, ganz im Sinne der Kanadierin garantiert nicht jugendfrei, steht mit "Light In Places" (feat. Empress Stah) auch schon am Start, wer die restlichen Titel wie "Dick In The Air", "Vaginoplasty" und "Dumb Fuck" liest, der weiß, dass sich bei Mdm. Nisker glücklicherweise so überhaupt gar nichts geändert hat.

Bully: Wild At Heart

Bully
„Feels Like“

(StarTime International)

Dass der Grunge der frühen 90er zumindest bei Pinterest und Tumblr schon wieder ein alter Hut ist und unter dem Topic NuGrunge, wenigstens was das optische Revival angeht, gerade als neue Sau durch die Mode- und Styleblogs dieser Welt getrieben wird, das läßt auch für die Musik nichts Gutes ahnen. Die Hoffnung, dass Bands wie die schottischen Kagoule oder eben Bully aus Nashville ihrer ungeschminkten, rohen Attitüde wegen nicht gleich wieder als Trend verheizt werden, ist eher eine kleine – es war halt immer schon so. Das ändert aber nichts an der Qualität – das Quartett um Alicia Bognanno, das sich gerade mit “Feels Like” aus dem Electrical Audio Studio von Steve Albini selbst in die Umlaufbahn geschossen hat, klingt schon verdammt rude, dirty und schmucklos und man ist froh, dass die vier jedwede Eitelkeit, wie man sie gerade noch bei Acts wie Wolf Alice entdecken konnte, beiseite gelassen haben. Just for the Sound also. Jeder der zehneinhalb Songs auf dem Debüt scheppert und schmirgelt ganz wunderbar, haufenweise Gedächtnisakkorde á la “Heart Shaped Box” oder “Lithium”, soll heißen, man kann die Granden der besagten Ära mit Freude herunterzitieren – Dinosaur jr, Lemonheads, Nirvana, L7, … Bognannos energisches, rostiges Geschrei, Clayton Parkers krachende Riffs und die Drums von Stewart Copeland bringen Schnelles wie Träges auf das Beste zum Klingen. Und geben eine eindrucksvolle Kulisse zum Seelenstriptease der Sängerin ab. Man hört wenig Erbauliches auf “Feels Like”, sondern viel über Selbstzweifel, Liebesschmerz und andere Verletzungen: “I question everything, my focus, my figure, my sexuality and how much it matters or why it would mean anything“ zum Beispiel in „Trying“ oder die anrührende Sailor-Lula-Story aus „I Remember“, die davon erzählt, dass jeder Anfang leider auch schon das Ende kennt. Jede Musik hat ihre Zeit, unbedingt auch diese hier. http://www.bullythemusic.com/

Unbedingt weiterlesen: Yours Truly und Bully als Homestory.

Montag, 22. Juni 2015

New Order: Komplettangebot [Update]

Beste Nachrichten für alle Retrofreaks: New Order haben für den 25. September das Erscheinen ihres neuen Albums "Music Complete" angekündigt. Der Nachfolger von "Waiting For The Siren's Call" aus dem Jahr 2005 wird die erste Arbeit sein, die seit langer Zeit unter Mitwirkung von Gillian Gilbert entstanden ist, die elf Tracks kommen via Mute Records in den üblichen Formaten und das Artwork stammt (in alter Verbundenheit - siehe Teaser) von Peter Saville.

Update: Was wir jetzt auch wissen: Iggy Pop, Brandon Flowers und Elly Jackson alias La Roux werden als Gäste mit von der Partie sein und für Deutschland gibt es in diesem Jahr einen einzigen Livetermin.

11.11.  Berlin, Tempodrom


The Chemical Brothers vs. St. Vincent: Nachgezogen

Das war so sicher wie das Amen in ... naja, da eben: Die Chemical Brothers hatten ihr Album "Born In The Echoes" ja schon vor einiger Zeit angekündigt und nach dem wunderbaren Video von Michel Gondry zu "Go" lassen die Briten in die Gästeliste blicken. "Under Neon Lights" zum Beispiel wurde mit Unterstützung von St. Vincent eingespielt (anderes mit Beck und Kate Le Bon) - sie stehen damit also im Vergleich mit The Prodigy und Leftfield keineswegs schlechter da. Der Rest dann Mitte Juli via Astralwerks.

Sonntag, 21. Juni 2015

Future Islands: Family Affairs

Auch wenn's arrangiert ist, beim Betrachten des neuen Videos der Future Islands zu "A Song For Our Grandfathers" stellt sich doch sofort dieses Wohlgefühl ein, das man sonst beim Betrachten von verstaubten Familienfilmchen hat - melancholische Rückschau, unbeschwerte Augenblicke, glückliche Momente ohne Wiederkehr, whatever. Vielleicht sollte man Song, Bilder und eigene Assoziationen einfach nur genießen, schnell vorbei gehen sie von allein.


Samstag, 20. Juni 2015

Holy Esque: Get physical

Glasgow's calling: Immer wenn man denkt, da kommt jetzt wohl nichts mehr, melden sich Holy Esque mit einer neuen Wasserstandsmeldung zurück. Nun also ist die erste physikalische Veröffentlichung für Mitte Juli angekündigt, wenn schon kein komplettes Album, dann wenigstens eine EP. "Submission" nennt sich die 4-Track-12", die der letzten Verlautbarung "Sovereign" folgt - erscheinen wird sie bei Beyond The Frequency, für das Stück "Fade" gibt es hier ein passendes Video.

Freitag, 19. Juni 2015

The Jacques: Vielleicht ja so und jetzt

In Sachen Britrock ist es ja, das kann man bedauern oder nicht, in letzter Zeit recht still geworden, die Palma Violets versuchen Jahr um Jahr, endlich mal durchzustarten, The Slaves wollen lieber Punk sein und bekommen auch das nicht so richtig gebacken. Wie man liest, gibt es mittlerweile in Amerika oder Australien genügend Bands, die britischer klingen sollen als das, was zur Zeit von der Insel kommt. Da passt es ganz gut, wenn die Helden vergangener Tage selbst mal aktiv werden - Gary Powell, der Drummer der Libertines, hat für sein Label gerade die Kapelle The Jacques aus Bristol unter Vertrag genommen und die danken es ihm mit einer neuen EP. "The Artful Dodger" (nebenbei selbst eine Garagenband der 90er aus England) erscheint Ende Juni via 25 Hour Convenience Store - den Titeltrack gibt's hier.

Donnerstag, 18. Juni 2015

Mercury Rev: Inneres Leuchten

Neues gibt es laut Pitchfork tatsächlich auch von den Großmeistern des feingesponnenen Psych-Rock - Mercury Rev, die Band um die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Jonathan Donahue und Dave Fridmann, haben für September ein Nachfolgealbum für "Snowflake Midnight" aus dem Jahr 2008 angekündigt. "The Light In You" lautet der Titel und erfreulicherweise gibt's mit "The Queen Of Swans" auch gleich eine Vorabsingle und sogar ein paar Livetermine zur ohnehin schon überraschenden Meldung.

09.11.  Köln, Studio 672
11.11.  Berlin, Postbahnhof
15.11.  München, Kranhalle

Kins: Kolossal [Update]

Die synthetische Schwermut, die hier aus den Boxen tropft, stammt vom australischen Quartett Kins um Sänger Tom Savage. Im vergangenen Jahr das selbstbetitelte Debüt veröffentlicht und mit Courtney Barnett auf Tour, kommt nun bald ihre neue EP "Cyclical" in den Handel - daraus hier "Young" und der gerade veröffentlichte Schlußtrack "Little Dancer".

Update: Wir ergänzen um einen weiteren, wirklich wunderbaren Song namens "J. Tito" - klingt ein wenig staatsmännisch, muss so aber gar nicht gemeint sein...

Editors: Bruchstück

Neues Videomaterial gibt es von den Editors zu teilen. Nachdem an dieser Stelle erst kürzlich die ersten Tourtermine und der Clip zu "No Harm" erschienen, lädt Tom Smith nun für "Marching Orders" zur dramatischen Führung durchs Abbruchgemäuer - also besser Helm auf und Vorsicht bei Betreten des Geländes.


Mittwoch, 17. Juni 2015

Wolf Alice: Momentaufnahmen

Wolf Alice
„My Love Is Cool“
(Dirty Hit Records)

Das ist ja das schöne am Pop – dass er immer und immer wieder Neues aus dem Zylinder zaubert und es so aussehen läßt, als sei genau das noch nicht dagewesen und müsse deshalb fortan unbedingt gehört, gesehen, verehrt und natürlich gekauft werden. Davon abgesehen, dass auch dieser Job, der ja stellvertretend von den Promoagenturen übernommen wird, nicht einfacher wird, weil ja nun tatsächlich alles schon mindestens dreimal dagewesen ist – wir lassen uns doch allzugern täuschen. Warum wohl? Vielleicht, weil das Leben sonst um einiges öder wäre und es ein kindlicher Spaß ist so zu tun, als wäre man wirklich und wahrhaftig überrascht. Von Wolf Alice zum Beispiel. No Doubt? Garbage? Metric? Nie gegeben? Egal. Ellie Rowsell und ihre Band aus dem Londoner Norden sind jetzt das große, neue Ding und auch wenn sie so klingen wie viele andere zuvor, ist es keine Schande, ihnen hier und heute zu Füßen zu liegen.

Mit zwei EP und ein paar Singles gestartet, schickt sich das Quartett gerade an, mit ihrem energiegeladenen Alternativrock die Clubs und Festivals aufzumischen. Ihr Geheimnis? Eine angemessen rotzige Attitüde (heißt: nicht zu brav und nicht zu krass), zupackende Melodien samt einer ordentlichen Anzahl eingängiger Riffs und natürlich die Wahl des passenden Produzenten. Mike Crossey war da wohl nicht der schlechteste Kandidat, immerhin hat er sich schon mit den Foals, Keane, Jake Bugg, The Enemy, The Kooks und Razorlight einige Meriten erworben. Und so gelingt Wolf Alice die richtige Balance zwischen melancholisch verträumtem Girlpop („Turn To Dust“, „Bros“, „Freazy“, „Soapy Water“) und krachigem Rockbrett – und gerade diese Stücke geben der Platte den nötigen Drive.

Da ist es auch ohne große Bedeutung, dass nicht alle davon taufrisch sind. So stammen zum Beispiel „Fluffy“ und „Moaning Lisa Smile“, zwei der besten, von früheren Kurzformaten, sie rocken ebenso gut wie das bissige Spottlied zum klischeehaften Rockstardom „You’re A Germ“ – hier und an anderer Stelle splittern die Gitarren, Rowsell schreit sich die Seele aus dem Leib und die Drums scheppern mit voller Breitseite. In solchen Momenten wird der häufig angestellte Vergleich mit Hole etwas glaubhafter. Für deren prolligen Charme ist der Sound von Wolf Alice (zumindest auf Konserve) allerdings glatt, zudem betreiben die Londoner gar zu gern Stil-Hopping, für „Swallowtail“ geht’s kurz Richtung Shoegazing, „The Wonderwhy“ kann gar mit einer verkappten Rap-Einlage aufwarten. Ein Schaden ist das nicht, das Album bleibt abwechslungsreich bis zur letzten Minute. Und weil Pop sich nicht nur ständig neu erfindet, sondern auch keine Grenzen kennt, haben Wolf Alice für dieses Mal alles richtig gemacht. http://wolfalice.co.uk/

19.11.  Köln, Luxor
20.11.  Berlin, Lido
22.11.  Leipzig, Täubchenthal
23.11.  Hamburg, Uebel und Gefährlich

Dienstag, 16. Juni 2015

Darwin Deez: Killerspiele

Den Song hatten wir hier schon vor zwei Wochen platziert, nun kommen die Bilder hinzu und die sind wirklich sehr unterhaltsam: Darwin Deez hat die Verkündigung eines offiziellen Namens für sein künftiges Album, nämlich "Double Down", zum Anlass genommen, für die Vorabsingle "Kill Your Attitude" einen Videoclip nachzureichen - die Szenen erinnern an eine Mischung aus Ego-Shooter und Sims und dürfen getrost als Warnung an unsere jüngeren Leser gelten, sich nicht zu sehr auf derartige Parallelwelten einzulassen. Haha, Scherz!

Hudson Mohawke: Mit voller Kraft

Hudson Mohawke
„Lantern“

(Warp)

Gemeinsamkeiten gibt es nur auf den ersten Blick: Fast zeitgleich veröffentlichen die beiden Remixer und angehenden Produzentenstars Jamie xx und Hudson Mohawke ihre neuen Alben – beides größtenteils instrumentale Arbeiten, die Vocalparts sind den Gastmusikern vorbehalten, beide bestechen durch ihre Lust an der grenzüberschreitenden Vermischung verschiedenster Stile, Klangvielfalt, Experimentierfreude also. Während sich jedoch der Londoner Smith gern ins heimische Labor zurückzieht und den Kontakt mit superprominenten Auftraggebern eher scheut oder als notwendiges Übel empfindet, hat sich der Schotte Ross Birchard, so der bürgerliche Name von Hudson Mohawke, längst mit der Vereinnahmung seines Talents abgefunden und steht so nicht nur bei Warp unter Vertrag, sondern ist seit „Yeezus“ auch Mitglied im Teamtross von Kanye West für dessen nächsten gottgleichen Wurf „GOOD Music“. Nebenher schiebt er auch noch die Regler für’s neue Album von Antony Hegarty, seit dieser sich entschlossen hat, aus seinem kammermusikalischen Seidenfaden-Kokkon herauszutreten und der elektronischen Tanzmusik wieder etwas mehr Raum zu geben.

Unterschiedlich auch die Ergebnisse: Jamie xx findet offensichtlich Gefallen am Skizzenhaften, die Stücke seines Albums wirken unentschlossener, stilistisch eher verzweigt und sphärisch, manchmal sogar zart – Hudson Mohawke teilt seinen Output grob in zwei Kategorien. Auf der einen Seite die schmeichlerisch poppigen RnB-Nummern, sämtliche Gäste, ob nun Miguel, Irfane, Ruckazoid oder Jhené Aiko, bedienen das derzeitige Trend-Genre auf’s Beste, einzige Ausnahme der besagte Antony, der mit „Indian Steps“ im getragenen Downtempo verbleibt. Für die restlichen Tracks wählt Birchard meistenteils technoide (Big) Beats als Grundmuster, mal mit niedlichen Synth-Akkorden verfeinert („Shadows“, „Portrait Of Luci“), mal mit gewaltigem Bläserblech dramatisch aufgeladen („Scud Books“). Das wirkt alles hoch-, manchmal aber auch übermotiviert und ist in Teilen etwas anstrengend. Letztendlich ist es eine Frage des Geschmacks, ob einem eher die ungefähren oder die kraftstrotzenden Töne liegen – bemerkenswert sind sie beide. http://hudsonmohawke.com/

03.07.  Montreux, Jazz Festival
17.07.  Gräfenhainichen, Melt!

Radio Dept. : Rettung naht

Wenn jemand den guten, alten Synthpop retten kann, dann sind es wohl Radio Dept. Ziemlich lange Zeit, genauer seit ihrer letzten LP aus dem Jahr 2010, war Funkstille um das Trio aus dem schwedischen Lund. Nun sind sie mit einer neuen EP names "Occupied" bei Labrador Records gelistet - von dieser stammt der hier gestreamte Titeltrack von gut sieben Minuten Spiellänge. Ein Album soll laut Pitchfork in Arbeit sein.

Empire Dust: Endzeit, Baby!

Alles so schön dunkel hier: Lord Kimo, Gründer der altehrwürdigen Asian Dub Foundation, hat sich für sein aktuelles Crossover-Projekt Empire Dust wieder nach Frankreich in die Black Horse Studios zu Ghislain Baran begeben, um dort eine neue EP aufzunehmen. "Intelligent People" folgt dem selbstbetitelten Debütalbum (2012) des mittlerweile siebenköpfigen Projektes und wartet einmal mehr mit einer eigenwilligen Fusion aus Punkrock und Triphop auf. Das Video zur Single "The Beast Don't Love" erinnert an die Endzeitästhetik von Ridley Scott und John Carpenter, die fünf Tracks erscheinen am Freitag via Last Exit Records und stehen bei Soundcloud vorab als Stream bereit.

Damaged Bug: Liebhaberstücke

Damaged Bug
„Cold Hot Plumbs“

(Castle Face Records)

Es hat sich nicht viel geändert: John Dwyers Arbeitseifer ist immer noch Legende, will man dem Netz glauben, dann werkelt der Labelboss von Castle Face Records zeitgleich in mehr als zehn Projekten, von denen die Elektrobluesformation Thee Oh Sees noch das bekannteste ist. Alle anderen nutzt der Mann nach eigener Aussage, um seinen zahlreichen Passionen und Interessen zu frönen. Für Damaged Bug benötigt er dabei den kleinsten Bewegungsradius, er vergräbt sich hinter heimischen Gerätschaften und bastelt an einem Sound zwischen Psychrock und synthetischem Post-Punk. Im vergangenen Jahr erschien mit „Hubba Bubba“ das Debüt, nun läßt er diesem das vorliegende Album folgen. Dem ersten Eindruck nach ist „Cold Hot Plumbs“ etwas weniger eingängig als der Vorgänger geworden, die Melodien sind etwas mehr in den Hintergrund getreten und machen einmal mehr der Experimentierfreude und Verspieltheit Dwyers Platz. Drumcomputer, Billigsynthies, psychedelisch schlingernde Gitarren- und Orgelsequenzen, vielschichtig, überdreht und versponnen – es scheint, als hätte er seinen Spaß gehabt an der Entstehung der Platte. Die 80er dominieren den Gesamteindruck ein weiteres Mal, sehr perkussiv und mit viel Bass springt Dwyer von einer Idee zur nächsten. So chaotisch wie beim mächtig hämmernden „Cone“ wird es zwar selten, dennoch wirkt alles noch eine Spur ungeordneter und den straighten Wave von einem Song wie dem letztjährigen „Eggs At Night“ findet man nur noch ansatzweise. Liebhaberstücke also, interessehalber abzugeben – das ist doch auch schon was. http://www.castlefacerecords.com/

Montag, 15. Juni 2015

Bärchen und die Milchbubis: Nachpresse

Das werden einem die Jungs von Gutfeeling wohl hoffentlich nachsehen, dass man über dem ganzen Neuveröffentlichungstrubel der letzten Wochen eine regelrechte Pioniertat übersehen hat: Schließlich schickt sich das Münchner Feinkost-Label gerade an, einen Klassiker der NDW wiederaufzulegen - Ende dieser Woche erscheint nämlich mit "Dann macht es Bumm" das einzige Album von Bärchen und die Milchbubis aus dem Jahr 1981 - als Vinyl, versteht sich. Das Quartett um Annette Grotkasten hatte mit "Jung kaputt spart Altersheime", "Muskeln" und "Tiefseefisch" gleich mehrere Hits, zusammen mit Palais Schaumburg, Östro 430, United Balls, Mannschreck, Brausepöter und Deutscher Kaiser sind sie zudem in “Deutsche Welle”, dem Film von Michael Bentele und Thomas Merker zu sehen, den man sich auf der Website des Labels in restaurierter Fassung anschauen kann. Also dann - am Freitag Plastik kaufen gehen, aber schnell!

R.W. Grace: Unverwechselbar

Was genau letztendlich den Ausschlag für die Änderung gab, darüber kann nur spekuliert werden - vielleicht fand es das Management an der Zeit, Grace Woodroofe, einstmals entdeckt von Heath Ledger, ein neues Image zu verpassen: Jedenfalls heißt Grace jetzt R.W. Grace, ihre Musik hat darunter offenkundig nicht gelitten.



Nach der von Dave Sitek produzierten Debütsingle "Pluto" folgt hier nun mit "Shell" der zweite Streich, eine deutlich an PJ Harvey gemahnende, dunkle Synthpopnummer, diesmal mit Hilfe von Chris Cosgrove entstanden. An Vorbildern und Seelenverwandten fehlt es, blättert man im Blog der Künstlerin, jedenfalls nicht - Sylvia Plath, Virginia Woolf, Yoko Ono, Björk, Kirsten Dunst, das Spektrum ist ein weites und so darf man auf das dazugehörige Album (zu dem es bislang noch keine näheren Angaben gibt) durchaus gespannt sein. Ein Blick zu Soundcloud und den beiden Remixen des Erstlings lohnt im Übrigen ebenfalls.

Beck: Gute Vorzeichen [Update]

Wer sich vorher nicht ganz so sicher war - nach dem Auftritt bei der Grammy-Verleihung im Februar dieses Jahres hat sich Beck die letzten noch offenen Sympathiepunkte eingesammelt: Wie er etwas linkisch den großkotzigen Kanye West wieder zurück auf die Bühne bat, obwohl der ihm ganz gewiß nichts Gutes wollte - fabelhaft. Und auch mit der neuen Single wird er sich einige Zweifler zurückholen, denn im Gegensatz zum letzten Album "Morning Phase", das ja eher ein elegisches war, kündigt "Dreams" wieder den rockigen, psychedelischen Hansen an - zu hören gibt es das Stück bislang nur beim amerikanischen iTunes oder via Facebook hier [Update].

Sonntag, 14. Juni 2015

Wild Ones: Hitzefrei

Natürlich passt der Name des Titels wunderbar zu den Außentemperaturen: Die Wild Ones aus Portland werden Mitte August ihre neue EP "Heatwave" bei Topshelf Records veröffentlichen, und auch wenn die erste Auskopplung "Dim The Lights" eher nach Sommerabend klingt, harmoniert die Stimme von Danielle Sullivan, getragen von zuckersüßen Synthieharmonien, auf's Beste mit der Jahreszeit. Die Band hat übrigens im April letzten Jahres schon ein ähnlich verführerisches Debüt abgeliefert - "Keep It Save" kann man sich bei Bandcamp anhören und kaufen.

Samstag, 13. Juni 2015

The Big Moon: Große Auswahl

Sie sehen etwas braver aus, als ihre Musik dann klingt und so herum ist das irgendwie auch besser: Von The Big Moon aus London gibt es tatsächlich nur spärliche zwei Songs, die aber klingen so verheißungsvoll, dass viele es nicht fassen können, dass das alles ist. Gleich am ersten Tag nach Veröffentlichung sollen sich die Angebote in Sachen Management, Produktion und Make-Up/Hairstyling (!?) so rasant vervielfacht haben, dass die Mädchen kurzzeitig ihren Mailaccount schließen mussten. Es darf also mehr kommen nach "Sucker" und "Eureka Moment", die Auswahl Supportern dürfte keine geringe sein.



Freitag, 12. Juni 2015

Leftfield: Der bessere Bass

Leftfield
„Alternative Light Source“

(Infectious Music)

Fast wirkt es wie abgesprochen, dass jeder der drei großen Acts, die Mitte der 90er der elektronischen Tanzmusik wieder zurück auf die Bühne des Pop verhalfen, in diesem Jahr das Comeback versuchen: The Prodigy starteten 1994 mit ihrem furiosen Mashup aus Punk, House und Big Beat und „Music For The Jilted Generation“ richtig durch, ein Jahr darauf setzten Paul Daley und Neil Barnes aka. Leftfield mit „Leftism“ den nächsten Meilenstein, bevor kurze Zeit später die Chemical Brothers und ihr Debüt „Exit Planet Dust“ die Runde schlossen. Soweit so lange her. Was wir heute wissen: Die Rückkehr von Keith Flint und Kollegen ist Ende März so ziemlich in die Hose gegangen, großem Getöse folgten anderthalb gute Songs – mit bloßem Geballer läßt sich offensichtlich im Jahr 2015 kein Eindruck mehr schinden. Leftfield hatten sich deutlich mehr Zeit gelassen mit dem Nachfolger zu „Rhythm And Stealth“, ganze sechszehn Jahre durften ihre Anhänger überlegen, ob und wie die beiden wohl in den Ring steigen werden. Nun, sie tun es weitaus geschickter als ihre besagten Mitstreiter aus Essex. Ihr Stilmix aus Dub, Breakbeats und Progressive House war und ist ohnehin weit weniger auf massierte, knallharte Wirkungstreffer ausgerichtet, sie können durchaus auch mal ein paar Gänge zurückschalten, ohne befürchten zu müssen, von ihrer Gefolgschaft gleich als Weicheier beschimpft zu werden.

Und so ist auch „ALS“ angemessen deep, bassy und dunkel geworden, es pumpt und wummert zu illustrer Gästeliste und läßt dennoch genügend Zwischentöne erkennen. Schon Tunde Adebimpe von TV On The Radio verleiht dem Eröffnungsstück „Bad Radio“ eine herrlich düstere Note, die zarte Channy Leaneagh von Poliça darf man gleich von zwei Seiten kennenlernen – “Bilocation” verwandelt sie in einen geheimnisvollen, wohlklingenden Popsong, den fiebrigen House von “Little Fish” hingegen begleitet sie mit nervöser, unsicherer Stimme. Wer früher Johnny Rotten sagte, kommt heutzutage an den Sleaford Mods nicht vorbei und so leisten sich Leftfield eine feine Parallele zu The Prodigy und ihrem gefeaturten Albumtrack „Ibiza“ – der Unterschied: Jason Williamson und Andrew Fearn müssen mit „Head And Shoulders“ kein ganzes Album retten, sie dürfen zu bratzigen Beats einfach das tun, was sie am besten können: Böse schimpfen. Den schönsten Song hat sich das Duo für den Schluss aufgehoben, gemeinsam mit dem Londoner RnB-Rookie Ofei gelingt ihnen mit „Levitate For You“ ein herrlich trippiger, sinstrer Kehraus. Reife Leistung, fürwahr, wollen wir mal sehen, was die Chemical Brothers dem hinzuzufügen haben. http://www.leftfieldmusic.com/

Tess Parks: Keine Abkühlung

Ein Song, wie gemacht für flirrendes Sommerwetter, für Temperaturen, bei denen jeder Schritt zuviel ist und alles nach Schatten und Abkühlung schreit: Tess Parks ist noch keine fünfundzwanzig, stammt aus Toronto und sieht so aus, als wäre sie gerade einem Film von Godard, Chabrol oder Rivette entsprungen. Die Stimme dazu passt natürlich auch - Auskenner werden sie seit ihrem Album "Blood Hot" (2013) nicht mehr aus dem Kopf bekommen haben. Glücklicherweise hat sie gerade zusammen mit Anton Newcombe (The Brian Jonestown Massacre) eine neue Platte besungen - "I Declare Nothing" wird Anfang Juli via A Records/Cargo in Deutschland erscheinen und der Song "German Tangerine", von dem Anfangs die Rede war, sollte bis dahin genügend Hunger auf mehr gemacht haben. Passenderweise kann man sich die Dame mitten im Hochsommer auch noch live anschauen:

06.07.  Berlin, Magnet
07.07.  Hamburg, Knust
08.07.  Köln, Luxor
09.07.  München, Strom
10.07.  Wiesbaden, Schlachthof

Donnerstag, 11. Juni 2015

Foals: Aus der Stille ein Schrei [Update]

Haha - hübsche Idee: Dass die Foals bald ein neues Album veröffentlichen werden, war schon in verschiedenen Foren gemutmaßt worden, seit heute gibt es die Gewissheit. Am 28. August soll also "What Went Down" bei Warner Bros. erscheinen, enthalten sind zehn Tracks und wer erste Töne erwartet, muss sich vorerst auf die Schnipsel beschränken, welche die Band in verschiedenen Teasern untergebracht hat. Dort wütet Sänger Yannis Philippakis komplett gedimmt im Aufnahmestudio, ganz am Schluss hört man ein mutmaßliches "Fuck You!", das aber auch alles andere bedeuten könnte, wer weiß das schon so genau. Die erste Single wird zugleich der Titelsong sein und am 16. Juni das Licht der Welt erblicken - bis dahin kann es nicht schaden, sich das famose Vorwerk "Holy Fire" noch einmal anzuhören.

Update: Via Soundcloud kann man sich den Titeltrack als schon anhören - hier, und dann gleich noch der Videoclip von Niall O’Brien dazu.

Algiers vs. Liars: Immer feste druff

Kaum ist die Platte draußen, flattert schon der erste Remix auf den Tisch: Die Songs von Algiers' gleichnamigem Debüt schreien ja geradezu nach gekonnter Dekonstruktion - die Liars lassen sich also nicht ewig bitten und langen bei "Black Eunuch" schon mal kräftig hin. Voilá - der schwarze Eunuch im Liars-Remix.


The Great Faults: Kein Grund zum Verstecken

The Great Faults
„Trust Me“

(Supermusic)

Okay, das mit den Namen hatten wir schon, belassen wir’s also der Einfachheit halber mal bei Martin Kroll und Johannes Wagner. Was irgendwie auch ehrlicher ist, stehen die beiden doch immerhin für Mülheim an der Ruhr (also den Pott) und ordentlich knatternde Bluesgitarren und haben gerade ein Album abgeliefert, das solche Schleifchen eigentlich gar nicht nötig hat. Den Sound, den The Great Faults mit Schlagwerk und Gitarre in die Tonspur gepresst haben, kennt man so natürlich schon von Jack White oder den Black Keys – “let’s keep it simple” trifft es da als Textzeile ganz gut – hierzulande machte kürzlich erst Jesper Munk mit ähnlich hart angerissenen Saiten und gehörigem Geböller von sich reden. Kroll und Wagner können das auch, gleich die drei ersten Songs des Albums haben ordentlich Grip und auch unter den restlichen finden sich noch ein paar, die richtig knallen. Zuweilen schalten die Mülheimer (leider) auch in den Kings-Of-Leon-Modus, wird’s also etwas gesetzter, softer (“Hope”, “Collect”, “I Promise”), wer den aktuellen Stil der Followill-Sippe mag, der wird auch mit diesen Stücken keinerlei Probleme haben. Und wie wir nicht erst seit gestern wissen, gehört auf jedes respektable Rock-Album eine angemessen traurige Ballade – “Losing Time” zählt dann aber doch eher zu den besseren, weil authentischeren des Genres. Dass sich die beiden Jungs am Ende doch noch mit einem “Bäm!” (meint “Unusual”) verabschieden, macht sie nur noch sympathischer, man behält sie so in bester Erinnerung und bleibt bei der Einschätzung, dass sie sich mit so einem Album auch international keineswegs verstecken müssen. http://thegreatfaults.blogspot.de/

13.06.  Hamburg, Freundlich+Kompetent
11.06.  Bochum, Theater-Rottstr.5
18.06.  Köln, Tsunami
18.07.  Mülheim an der Ruhr, Mölmsch Open Air

Martin Gore vs. Andy Stott: Perfect couple

Eine Arbeit, die wir unter gar keinen Umständen unterschlagen wollen, zumal sie uns die Gelegenheit gibt, noch einmal auf die dazugehörige Platte zu verweisen: Martin Gore hat bekanntlich vor ein paar Wochen sein Soloalbum "MG" bei Mute Records veröffentlicht, sechszehn instrumentale Tracks für's private Kopfkino, ein Hochgenuss. Für die erste Single "Europa Hymn" hat nun Buddy Andy Stott, Produzent, Musiker und Remixer aus Manchester, eine Neubearbeitung vorgelegt - dazu die hübsche Portraitaufnahme von Travis Shinn, fertig ist die Laube.

Mittwoch, 10. Juni 2015

PINS: Who cares?!

PINS
„Wild Nights“
(Bella Union)

Da kann man hin- und herrecherchieren wie man will, von den vier Mädchen aus Manchester ist beim besten Willen nichts sonderlich Spektakuläres zu finden. Interviews mit ihnen verlaufen informativ bis erwartbar, woran es grundsätzlich gar nichts herumzukritteln gibt, wenn die Musik, wie hier, für sich spricht. Man erfährt also, dass der Name der Gruppe dem allzubekannten Song der Searchers „Needles And Pins“ entlehnt wurde, weiß nun, dass Sängerin Faith Holgate lieber in einer drittklassigen All-Girls-Band gespielt hätte als die Quotentante unter lauter selbstverliebten Kerlen zu geben und auf die ohnehin schon ziemlich dröge Frage, was denn nun der Song sei, der das Motto des Quartetts am besten beschreibe, bekommt man die mäßig originelle Antwort: „Cyndie Lauper – Girls just Want To Have Fun“. Mmmmh. Etwas dünne – wenn da, wie gesagt, nicht das Album wäre.

Denn das kann sich durchaus hören lassen. Auch wenn der Nachfolger des Debüts „Girls Like Us“ eine Spur glatter daherkommt – der Sound der PINS ist kraftvoll und krachig geblieben, ohne seinen Popappeal zu verleugnen. Irgendwo zwischen Lush, Belinda Carlisle‘s Go Go’s und den Shangri-Las läßt sich das einordnen, Shoegazing, Dreampop, Postpunk, Surfsound, man könnte jede Menge mehr Referenzen heraushören. Entscheidend ist die unbedingte Eingängigkeit (nicht zu verwechseln mit Gefälligkeit) der Stücke – sie bekommen einen mit jeder Hookline, jeder Melodie erneut an den Haken: „Young Girls“ perlt wunderbar leicht, beim straight gerockten „Too Little, Too Late“ erinnert Holgates Stimme an die Glanzzeiten von Liela Moss bei The Duke Spirit und wer hat jugendliche Unentschlossenheit in letzter Zeit schon so charmant besungen wie die vier in „If Only“.

Viel Gewese machen sie trotzdem nicht um ihr Seelenleben – „hopeless and happy“ heißt es dazu kurz in „Curse These Dreams“. Dass sie noch nicht so genau wissen, wohin genau die Reise geht und sich deshalb besser um das Naheliegende kümmern, also Freundschaft, Liebe und Party, sei ihnen unbenommen. „We want to get away from here, anywhere just to disappear, we're not trying to be brave, we don't want to be saved” liest sich das Credo (“Young Girls”), an anderer Stelle trauern sie den wilden Nächten hinterher (“Molly”), große Versprechen, ebensogroße Enttäuschungen – girl on girl, boy on girl, wovon man halt so singt, wenn die Nächte noch wichtiger und spannender sind als die Tage. Einmal kann Faith Holgate uns dann übrigens doch noch überraschen – auf die Frage, wer denn ihr Lieblingssänger sei, antwortet sie einem Musikmagazin kurzentschlossen: „Buddy Holly“ – und das ist dann wirklich Rock’n Roll. http://www.wearepins.co.uk/

Wolf Alice: Mit Schmackes

Einen weiteren neuen Song, nicht weniger gut, gibt es auch vom künftigen Album Londoner Formation Wolf Alice zu hören. Deren Album "My Love Is Cool" kommt ja noch im Juni via Dirty Hit Records zum Händler, nach dem famosen "Bros" hier nun das kracherte "You're A Germ".

Kagoule: Keine Sorge

Die Vorfreude auf dieses Album, das darf man schon mal zugeben, läßt sich kaum noch bändigen und irgendwie schleicht sich dann immer gleich dieses trügerische Gefühl ein, man könnte am Ende vielleicht doch enttäuscht werden. Anlaß zu solchen Befürchtungen besteht bis jetzt jedenfalls nicht, denn auch der neueste Track von "Urth", dem Debütalbum der schottischen Kagoule, klingt wunderbar bis supertoll. Mitte August dann der großartige Rest via Earache Records - für heute also "Glue", here we go!

Girlpool: Dann erst recht

Girlpool
„Before The World Was Big“

(Wichita)

„Punkrock ohne Drummer – haha, toller Witz!“ Werden die beiden Mädels öfters gehört haben, als sie ihrer Clique in Philadelphia erzählt haben, was sie so planen. Kids (insbesondere Jungs), sind bekanntlich, spinnen wir die Geschichte mal weiter, ziemlich nervtötend und penetrant, wenn es darum geht, jemanden dranzuhängen und so könnte es durchaus sein, dass Cleo Tucker und Harmony Tividad deshlab trotzig beschlossen haben: ‘Na wartet mal ab, das probieren wir jetzt mal aus und dann sehen wir schon, was die Welt davon hält…’ Nun, die Welt, oder sagen wir besser deren kleiner, musikverrückter Teil, fand die Idee gar nicht so verkehrt, mit Wichita war schnell ein abenteuerlustiges Label gefunden und nach einer ersten EP erscheint also nun das Debütalbum. Zehn feine Songs zwischen zart und angezickt, allesamt wunderbare Beobachtungen aus einer Zeit voller Romantik, Missverständnissen, Existenzängsten und ausgelassener Wildheit – dem also, was wir lehrbuchhaft ‘Jugend’ nennen. Das Leben verliert seine Unschuld, Leichtes wird plötzlich zur Last und kaum einer da, der einem sagt wie weiter. Stücke wie “Cherry Picking” und “Crowded Stranger” erzählen auf so anrührende Weise von diesen Dingen, dass ein paar Drumsticks (oder eben ihr Fehlen) schnell zur Nebensache geraten. Folk, Country, Punk – spielt alles mit rein und macht die Platte zur kleinen Überraschung. Und irgendwo stehen jetzt garantiert ein paar gar nicht mehr so vorlaute Kerle und sind hoffentlich ein ganz klein wenig neidisch… http://girlpoolmusic.com/

18.09.  Köln, King Georg
25.09.  Hamburg, Reeperbahn Festival