Au Revoir Simone
“Move In Spectrums”
(PIAS/Moshi Moshi)
Man muss wirklich lange googeln, bis man von den drei Mädchen aus New York ein Bild findet, auf dem sie eine Gitarre in den Händen halten – offenbar ist das so ein Teufel-und-Weihwasser-Ding, lieber lassen sie sich mit allerlei elektronischen Kinkerlitzchen ablichten als mit diesen saitenbewährten Ungetümen. Tatsächlich bleibt es auch im zehnten Jahr ihres Bestehens und auf dem mittlerweile vierten Album dabei, dass man sich bei allem, was im entferntesten nach Gitarre klingt, keineswegs sicher sein kann, dass es wirklich auch eine ist. Bei “Crazy” zum Beispiel, zweifellos ein Stück mit Hitpotential, haben sich solche verdächtigen Töne eingeschlichen – aus welcher Apparatur sie dann stammen, nun … Egal, Au Revoir Simone sind konsequent, auch jetzt kommen sie dem Hörer mit synthetischem Dreampop der hamonisch-melodischen, der ungefährlichen Sorte. Das wird selten so dicke wie bei den schottischen Chvrches, Techno bleibt hier eher eine sachte Andeutung – das dunkelste wiederum an dieser Platte ist ihr Cover, nur “We Both Know” schimmert geheimnisvoll und positioniert sich nicht weit von den Stadtteilnachbarn Interpol. “Move In Spectrums” ist eine gefälliges, eingängiges Stück Clubmusik geworden, über Halbwertzeiten muss man an dieser Stelle nicht reden. Gegen Ende geht den dreien zwar die Puste aus, da wird’s dann etwas zäher und beliebiger – macht aber nix, ist eher für den Augenblick gemacht. www.aurevoirsimone.com
24.09. Krienz, Südpol (CH)
25.09. Zürich, Stall 6 (CH)
30.09. Berlin, Berghain
03.10. Wien, Waves Festival
Komplettstream des Albums via NPR.
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