The Dodos „No Color“ (Wichita)
Nach wenigen Minuten des vierten Albums der Dodos aus dem stets gutgelaunten San Francisco wird klar, wer gerechterweise von den beiden Bandmitgliedern den Hauptteil der Erlöse einstreichen dürfte. Nicht Meric Long, dessen Stimme die Songs allein nicht über die komplette Distanz tragen könnte, sondern Partner Logan Kroeber am Schlagzeug macht sich um den Sound des Duos verdient, hämmert dieser doch schon beim ersten Stück, dem furiosen „Black night“, so infernalisch drauflos, dass man sich berechtigte Sorgen um’s Equipment machen muss.
Knüppelfolk möchte man das nennen, was die zwei da fabrizieren, klänge es nicht so albern, vielleicht auch Midlake für die Moshpit, in jedem Falle drehen die Dodos den handelsüblichen Folk gehörig durch die Rhythmusmaschine und nehmen dem Hörer so die Möglichkeit, nach der Hälfte der Platte wie üblich sanft zu entschlummern. Wach bleiben heißt die Devise, nicht nur beim hochnervösen „Sleep“ („I cannot sleep, I cannot think, I cannot dream“), und es fällt nicht schwer. Dabei sollte man sich nicht täuschen lassen – selbst solche Sachen wie „Don’t Try And Hide It“, das anfangs ganz harmlos schnurrt, wird ab der Mitte im besten Sinne gnadenlos verkloppt.
Dass es dabei nicht langweilig wird, man also trotz akuter Trommelfellgefährdung trotzdem am Ball bleibt, liegt daran, dass Long und Kroeber wirklich feine Melodien um das anhaltende Getrommel herumbauen und die Gitarren zudem dreckig genug sind, um dem guten alten Indierock zu genügen. „Hunting Season“ ist so Programm und Traditionspflege zugleich, das traumhafte „Companions“ läßt einem mit seinen verfremdeten Flamencogitarren sogar ein wenig Platz zum Atmen. „No Color“ zeigt auf eindrückliche Weise, wie mit einfachen Mitteln Energie und Wohlklang zusammenfinden können, ohne gleich die komplette Rockhistorie plündern zu müssen.
http://www.dodosmusic.net/
Nach wenigen Minuten des vierten Albums der Dodos aus dem stets gutgelaunten San Francisco wird klar, wer gerechterweise von den beiden Bandmitgliedern den Hauptteil der Erlöse einstreichen dürfte. Nicht Meric Long, dessen Stimme die Songs allein nicht über die komplette Distanz tragen könnte, sondern Partner Logan Kroeber am Schlagzeug macht sich um den Sound des Duos verdient, hämmert dieser doch schon beim ersten Stück, dem furiosen „Black night“, so infernalisch drauflos, dass man sich berechtigte Sorgen um’s Equipment machen muss.
Knüppelfolk möchte man das nennen, was die zwei da fabrizieren, klänge es nicht so albern, vielleicht auch Midlake für die Moshpit, in jedem Falle drehen die Dodos den handelsüblichen Folk gehörig durch die Rhythmusmaschine und nehmen dem Hörer so die Möglichkeit, nach der Hälfte der Platte wie üblich sanft zu entschlummern. Wach bleiben heißt die Devise, nicht nur beim hochnervösen „Sleep“ („I cannot sleep, I cannot think, I cannot dream“), und es fällt nicht schwer. Dabei sollte man sich nicht täuschen lassen – selbst solche Sachen wie „Don’t Try And Hide It“, das anfangs ganz harmlos schnurrt, wird ab der Mitte im besten Sinne gnadenlos verkloppt.
Dass es dabei nicht langweilig wird, man also trotz akuter Trommelfellgefährdung trotzdem am Ball bleibt, liegt daran, dass Long und Kroeber wirklich feine Melodien um das anhaltende Getrommel herumbauen und die Gitarren zudem dreckig genug sind, um dem guten alten Indierock zu genügen. „Hunting Season“ ist so Programm und Traditionspflege zugleich, das traumhafte „Companions“ läßt einem mit seinen verfremdeten Flamencogitarren sogar ein wenig Platz zum Atmen. „No Color“ zeigt auf eindrückliche Weise, wie mit einfachen Mitteln Energie und Wohlklang zusammenfinden können, ohne gleich die komplette Rockhistorie plündern zu müssen.
http://www.dodosmusic.net/
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