Asa "Beautiful Imperfection" (Naive)
Da kann man dem französischen Independentlabel Naive wirklich nur gratulieren, dass sie pünktlich zum Weihnachtsgeschäft einen so klaren Treffer landen konnten, ein Album also, dass sich eigentlich wie geschnitten Brot verkaufen sollte, gerade auch in Anbetracht der unweigerlich zum nahenden Freudenfest anrollenden Welle aus luxuriösen, aber unnützen Reissues, einfallslos zusammengestöpselten Best-Of-Sammlungen und noch öderem Christmas-Klingeling-Mr.-oder-Mrs.-Irgendwer-singt-Beschauliches-am-Kamin-Gedöns. Und man muß diesen Glückwunsch nicht einmal relativieren oder auch ironisch verpacken, denn "Beautiful Imperfection", das zweite Album der anmutigen Franko-Nigerianerin Asa, ist ein wirklich uneingeschränkt gutes geworden.
Sicher, da wird die Headline "Die schwarze Amy Winehouse?" nicht lange auf sich warten lassen, an weißen Schwestern, mit denen man sie vergleichen könnte, herrscht nun wirklich kein Mangel, auch der Name Cassandra Wilson wird unweigerlich fallen, auch wenn der wahrscheinlich zu hoch greift. Die Art jedenfalls, wie Achtundzwanzigjährige scheinbar mühelos und überaus versiert eine hinreißende Mixtur aus Soul, Funk, Motown, 60s, Ska, Reggae und Pop präsentiert ist schon mehr als eine hochgezogene Augenbraue wert. Wem Janelle Monaes "The Archandroid" zu ungestüm, zu unentschieden und hektisch war, der wird sich mit "Beautiful Imperfection" versöhnen lassen: "Why Can't We", "Maybe" und "Be My Man" - gleich die drei ersten Stücke allesamt das, was man liebevoll "toe-tapper" nennt, wer da in seinem Sessel kleben bleibt, dem ist in der Tat nicht mehr zu helfen.
Nach dem eher gefühligen "Preacher Man" dann ein fröhlich hüpfendes "Bimpé", das zum ersten Mal auch ein Stück weit ihre ferne Herkunft erahnen läßt, zur Mitte hin leider etwas untergebuttert von einem etwas deplatzierten Schweinerockriff. Das jazzige "The Way I Feel" ist einfach bezaubernd - sparsame und klug gesetzte Bläsersätze auf langsamem Beat. Jedem Song scheint ihr warmes und variantenreiches Timbre eine unverwechselbar eingängige Note zu geben - man hört nichts wirklich Revolutinäres, nichts überraschend Neues und ist doch angetan von der Selbstverständlichkeit, mit der hier nahe an der - ja, Perfektion musiziert wird.
Manchem mag das langweilig erscheinen, weil das Repertoire ein bekanntes ist und wirkliche Herausforderungen nicht auszumachen sind. Wenn es aber um Soul, Flow oder Catchiness geht, hat diese Frau in jedem Falle die Nase vorn und ist trotzdem meilenweit entfernt von der zuweilen einlullenden Eintönigkeit einer Tracy Chapman. Das gelingt mit langsamen Balladen wie "Dreamer Girl" oder "Baby Gone" ebenso eindrucksvoll wie mit den im heimatlichen Idiom gesungenen Stücken "Oré" oder dem lebhaften "Broda Olé".
Ein Blick auf den Waschzettel zum Album offenbart ein denkbar einfaches Anliegen: "I wanted to create something that would help people come out of sad moods and feel uplifted." Irgendwie vorweihnachtlich, was soll man sagen - mission accomplished.
Da kann man dem französischen Independentlabel Naive wirklich nur gratulieren, dass sie pünktlich zum Weihnachtsgeschäft einen so klaren Treffer landen konnten, ein Album also, dass sich eigentlich wie geschnitten Brot verkaufen sollte, gerade auch in Anbetracht der unweigerlich zum nahenden Freudenfest anrollenden Welle aus luxuriösen, aber unnützen Reissues, einfallslos zusammengestöpselten Best-Of-Sammlungen und noch öderem Christmas-Klingeling-Mr.-oder-Mrs.-Irgendwer-singt-Beschauliches-am-Kamin-Gedöns. Und man muß diesen Glückwunsch nicht einmal relativieren oder auch ironisch verpacken, denn "Beautiful Imperfection", das zweite Album der anmutigen Franko-Nigerianerin Asa, ist ein wirklich uneingeschränkt gutes geworden.
Sicher, da wird die Headline "Die schwarze Amy Winehouse?" nicht lange auf sich warten lassen, an weißen Schwestern, mit denen man sie vergleichen könnte, herrscht nun wirklich kein Mangel, auch der Name Cassandra Wilson wird unweigerlich fallen, auch wenn der wahrscheinlich zu hoch greift. Die Art jedenfalls, wie Achtundzwanzigjährige scheinbar mühelos und überaus versiert eine hinreißende Mixtur aus Soul, Funk, Motown, 60s, Ska, Reggae und Pop präsentiert ist schon mehr als eine hochgezogene Augenbraue wert. Wem Janelle Monaes "The Archandroid" zu ungestüm, zu unentschieden und hektisch war, der wird sich mit "Beautiful Imperfection" versöhnen lassen: "Why Can't We", "Maybe" und "Be My Man" - gleich die drei ersten Stücke allesamt das, was man liebevoll "toe-tapper" nennt, wer da in seinem Sessel kleben bleibt, dem ist in der Tat nicht mehr zu helfen.
Nach dem eher gefühligen "Preacher Man" dann ein fröhlich hüpfendes "Bimpé", das zum ersten Mal auch ein Stück weit ihre ferne Herkunft erahnen läßt, zur Mitte hin leider etwas untergebuttert von einem etwas deplatzierten Schweinerockriff. Das jazzige "The Way I Feel" ist einfach bezaubernd - sparsame und klug gesetzte Bläsersätze auf langsamem Beat. Jedem Song scheint ihr warmes und variantenreiches Timbre eine unverwechselbar eingängige Note zu geben - man hört nichts wirklich Revolutinäres, nichts überraschend Neues und ist doch angetan von der Selbstverständlichkeit, mit der hier nahe an der - ja, Perfektion musiziert wird.
Manchem mag das langweilig erscheinen, weil das Repertoire ein bekanntes ist und wirkliche Herausforderungen nicht auszumachen sind. Wenn es aber um Soul, Flow oder Catchiness geht, hat diese Frau in jedem Falle die Nase vorn und ist trotzdem meilenweit entfernt von der zuweilen einlullenden Eintönigkeit einer Tracy Chapman. Das gelingt mit langsamen Balladen wie "Dreamer Girl" oder "Baby Gone" ebenso eindrucksvoll wie mit den im heimatlichen Idiom gesungenen Stücken "Oré" oder dem lebhaften "Broda Olé".
Ein Blick auf den Waschzettel zum Album offenbart ein denkbar einfaches Anliegen: "I wanted to create something that would help people come out of sad moods and feel uplifted." Irgendwie vorweihnachtlich, was soll man sagen - mission accomplished.
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