Wenn übereifrige Musikredakteure auf sogenannten Pre-Listening-Sessions verdonglete und sonstwie gesicherte, ultrageheime Vorabversionen immens wichtiger Veröffentlichungen anhören dürfen und hernach wieselflink in ihre Büros hetzen, um dort – track by track – ihre ganz persönlichen Hörerlebnisse zu twittern, dann scheint mir das oftmals so reizvoll wie, ja: Sex ohne Anfassen. Ganz ähnlich kann es einem auch mit Filmscores gehen, wo einem noch jeglicher Bildbezug fehlt und man nur anhand der Titel rätseln kann, zu welcher dramatischen Volte diese Melodie nun wohl gedacht ist.
Nicht anders beim aktuellen Beispiel der Vertonung des Prequels zum Disney-Klassiker „Tron“ aus dem Jahr 1982 mit Bruce Boxleitner und Jeff Bridges. „Tron Legacy“ kommt Ende Januar 2011 in die deutschen Kinos und wird, wenn alle Erwartungen erfüllt werden und die Welt gerecht ist, ein Wahnsinnsspektakel. Wie gesagt – „wird“, denn bisher gibt es im Netz (wenn man nicht zu genau sucht) nur den im Dezember diesen Jahres vorab erscheinenden Soundtrack der französischen Elektronikfrickler Daft Punk. Dass die beiden gesichtslosen, gnadenlos verspielten Housesepzialisten sich diesen Score ausgesucht haben, ist nicht weiter verwunderlich, sah man sie doch schon durch diverse „Star Wars“-Clips springen und es darf ihnen wohl ohne weiteres unterstellt werden, dass sie sich, was das Innenleben einer CPU angeht, als erstklassige Fachleute bezeichnen würden.
Der Soundtrack – nun ja, die Sache mit dem Sex: Zweiundzwanzig mehr oder minder kurze Stücke, größtenteils mit orchestralem Bombast angereicherte Soundwände, mal mit mordsmäßigen Bläsersätzen, mal mit epischen Streichergruppen verfeinert, man kennt das. House gibt’s im Übrigen keinen Takt, Tanzbeinarrangements sind Mangelware (Ausnahme: „End Titles“), alles pluckert, pocht und stampft symphonisch toll zu Stichworten wie „Solar Sailer“, „Disc Wars“, „Recognizer“ oder „The Grid“. Vieles davon klingt schon ohne visuelle Beigabe als bloße Textur schon beeindruckend, manches hätte durchaus auch auf eine B-Seite von Depeche Mode aus den glorreichen Zeiten von „Construction Time Again“ und „Some Great Reward“ gepasst. Für den letzten Kick allerdings braucht’s doch noch die Bilder – wird also Zeit, dass das Jahr zu Ende geht...
Pre-Listening (sic!) bei testspiel.de
Nicht anders beim aktuellen Beispiel der Vertonung des Prequels zum Disney-Klassiker „Tron“ aus dem Jahr 1982 mit Bruce Boxleitner und Jeff Bridges. „Tron Legacy“ kommt Ende Januar 2011 in die deutschen Kinos und wird, wenn alle Erwartungen erfüllt werden und die Welt gerecht ist, ein Wahnsinnsspektakel. Wie gesagt – „wird“, denn bisher gibt es im Netz (wenn man nicht zu genau sucht) nur den im Dezember diesen Jahres vorab erscheinenden Soundtrack der französischen Elektronikfrickler Daft Punk. Dass die beiden gesichtslosen, gnadenlos verspielten Housesepzialisten sich diesen Score ausgesucht haben, ist nicht weiter verwunderlich, sah man sie doch schon durch diverse „Star Wars“-Clips springen und es darf ihnen wohl ohne weiteres unterstellt werden, dass sie sich, was das Innenleben einer CPU angeht, als erstklassige Fachleute bezeichnen würden.
Der Soundtrack – nun ja, die Sache mit dem Sex: Zweiundzwanzig mehr oder minder kurze Stücke, größtenteils mit orchestralem Bombast angereicherte Soundwände, mal mit mordsmäßigen Bläsersätzen, mal mit epischen Streichergruppen verfeinert, man kennt das. House gibt’s im Übrigen keinen Takt, Tanzbeinarrangements sind Mangelware (Ausnahme: „End Titles“), alles pluckert, pocht und stampft symphonisch toll zu Stichworten wie „Solar Sailer“, „Disc Wars“, „Recognizer“ oder „The Grid“. Vieles davon klingt schon ohne visuelle Beigabe als bloße Textur schon beeindruckend, manches hätte durchaus auch auf eine B-Seite von Depeche Mode aus den glorreichen Zeiten von „Construction Time Again“ und „Some Great Reward“ gepasst. Für den letzten Kick allerdings braucht’s doch noch die Bilder – wird also Zeit, dass das Jahr zu Ende geht...
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