LaBrassBanda "Habediehre" (Trikont)
Da bin ich jetzt ein wenig in der Zwickmühle, weil ich eine Platte aus einem Genre beschreiben will, von dem ich so gar keine rechte Ahnung habe und das irgenwie auch bedauere. Aber als „Zugroaster“ und Exilsachse ein paar Worte über neue bayuwarische Tanzmusik zu verfassen ist halt schon ein bisserl heikel, da kann man schnell mal danebengreifen. Egal – „Habediehre“ von LaBassBanda ist schon seit 2008 erhältlich, kommt natürlich wie so viele heimatliche Nischenklänge von Trikont und ist ausgesprochen famose Unterhaltung. Das Wort „Nische“ soll hier gar nicht bös gemeint sein, es ist nur so, dass bayerische Dialektmusi in der Regel mit der Spider Murphy Gang, Haindling oder – wenn neueren Datums – mit Bayern-3-Hascherl Claudia Koreck assoziiert wird, weniger mit den abseitigen Helden G. Rag y Los Hermanos Patchekos, Ringsgwandl oder eben LaBrassBanda. Schaden kann das nicht, ihr treues Publikum haben sie trotzdem und die Gefahr, dass sie öffentlich vereinnahmt werden hält sich in Grenzen. „Habediehre“ also – eine wunderbare Mischung aus blasmusikalischen Instrumentalminiaturen und versponnenen Selbstbetrachtungen mit Blechuntermalung. Alles überwiegend in unsportlichem, also mittrinktauglichem Midtempo gehalten, einzige Ausnahme bildet das grandiose, etwas an Attwenger erinnernde „Autobahn“ – textlich allerdings nur einem geübten Schnellhörer zugänglich. Wer also Lust hat, sollte sich ein wenig von dieser „geblasenen Völkerverständigung“ (nachtagenten.de) zapfen, weil: Gut für Bauch und Hirn.
1 Kommentar:
Hallo Mapambulo, sehr schöner Blog und noch schöner, dass Du G.Rag zu "abseitige Helden" zählst. G.Rag veröffentlichen übrigens Mitte April ihr neues Album "Hold Fast" falls Du lust hast es zu besprechen... melde dich bitte bei mir: d(punkt)kappla(ät)googlemail(dot)com
Grüße
DJERNESTO
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