Gold Class
„It’s You“
(Spunk! Records)
Warum lange drumherum reden? Gold Class machen es zumindest dem Post-Punk-Anhänger nicht sonderlich schwer, sie zu mögen – wenn ein Debüt wie dieses gleich ganz ohne jeden Schwachpunkt überzeugen kann, dann bleibt man in der Regel länger bei der Sache. Der Vierling aus dem australischen Melbourne, Besetzung Adam Curley (Gesang), Mark Hewitt (Drums), Evan James Purdey (Gitarre) und Jon Shub (Bass) ist demnächst als Support von Noise-Ikone Thurston Moore unterwegs, die Jungs werden dort mit Sicherheit keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Dafür sind die Songs von “It’s You” einfach zu gut geraten: dicker Bass, trockene Beats und Gitarren zwischen sperrigem Scheppern und eingängigen Melodien, dazu Curleys markante Stimme – Stücke wie “Bite Down”, “Life As A Gun”, “Perverts” oder “The Soft Delay” sind so einfach wie genial gestrickt und haben all das, was Hitsingles brauchen. Und weil das Auge mithört, freut man sich, dass Gold Class auch bei der Optik keine Fehler machen und mit der kühlen Schlichtheit des Artworks punkten können. Damit aber nicht genug – nicht nur bei Bild und Ton, auch in Sachen Text machen Gold Class keinerlei Kompromisse, Sänger Adam Curley adressierte in einem Interview mit dem Netzradio FBI erfreulich klare Worte an sein Heimatland: “ I was pretty angry about what’s happening in this country and about how outsiders are created and treated. You know, I didn’t want to internalise all that shit, I wanted to do something with it. So I tried to put some of the anger to use. I wanted to say, call me a crank because I won’t shut up about this, and I wanted to own the pervert label for every queer who’s been arrested, and I wanted it to be a feminist album as much as it can be one, and I understand the limitations of that.“ Und wem jetzt diese drei Gründe noch immer nicht reichen, na – dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.
Der Komplettstream des Albums findet sich u.a. bei https://goldclass.bandcamp.com/
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