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„As If“
(Warp Records)
Das ist jetzt nicht als Warnung, eher als gutgemeinter Hinweis gedacht: Achtung - Tanzplatte hoch drei. Die Potenz deshalb, weil auch schon die letzten Alben der kalifornischen Hyperventilatoren Chk Chk Chk, also „Strange Weather, Isn’t It?“ und „Thr!!!er“, solche Tanzplatten waren, aber eben nicht so lücken- und kompromisslos. Dort waren noch Bezüge zu ihren Rockwurzeln, seien diese nun Indie oder Psychedelic, hörbar, war von reiner Synthetik noch keine Rede. „As If“ nun ist so konsequent auf Dance und Disco gebürstet, dass es einem schier die Sprache verschlägt und selbst zum Nachdenken kaum Zeit bleibt – Stichwort: Der Rhythmus, wo man mitmuss. Die Groovestation mit „All U Writers“ einmal angeworfen, dreht sie die kompletten zwölf Stücke mehr oder weniger auf Hochtouren – knackigster Funk mit „Every Little Bit Counts“ und vor allem, na klar, „Funk (I Got This)“, der herrlich quietschbunte Discopop von „Sick Ass Moon“ und „I Feel So Free“ mit schlappen neun Minuten Spieldauer, dazu noch House, Electro und Big Beat satt, ebenso wie bei den Scissor Sisters oder den aktuelleren Stücken von Hercules And Love Affair ist hier Abwechslung nicht die Währung, mit der gezahlt wird, sondern vielmehr Spass, Schweiß und Party. Die 90er klopfen hier nicht nur höflich an, sie geben dem ganzen Trubel den Takt vor und das schließt auch ein paar unangenehme Nebenwirkungen mit ein. Denn manches Mal wie zum Beispiel bei „Lucy Mongoosey“ meldet sich auch der kitschige Weltumarmungsdrang des ausgehenden Jahrtausends zu Wort – darauf hätte man dann doch besser verzichtet. Sonst aber bleibt eine Menge Beat für’s Geld und ein paar lustige Bilder sowieso. Rein damit und ab dafür! http://www.chkchkchk.net/
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