The Horrors
„Luminous“
(XL Recordings)
So richtig überraschend kommt das dann leider nicht. Schon vor drei Jahren hatten The Horrors mit dem verträumt-poppigen „Skying“ die verrumpelte Gothic-Garage ihrer Gründerjahre endgültig geschlossen, statt rotzigem Splattersound gab es nun eher melodiösen Rave im Stile der Stone Roses und James. Wogegen ja erst einmal nichts einzuwenden war, denn Tanzmusik im Allgemeinen und die solch feiner Songs wie „Still Life“ und „Monica Gems“ im Speziellen vermag ja durchaus zu gefallen. Das Problem: Für das vierte Album „Luminous“ sind der Band nun hörbar die Ideen ausgegangen – statt Unverwechselbarkeit und Biss, das also, wofür zumindest die ersten beiden Platten standen, gibt es wattig wolkige Synthgebilde, die künstlich gestreckt wurden. Dumm nur, dass Langeweile auch dann nicht erträglicher wird, wenn man sie auf Überlänge walzt. Fast alles auf diesem so sehnsüchtig erwarteten Werk plätschert in braver, gefälliger Beliebigkeit dahin, wo man anfangs noch gespannt und hoffnungsvoll zuhört, überkommt einen spätestens nach dem dritten Stück das Gähnen. Ab und an gelingt es den fünften zwar, einen der Songs aus der immergleichen Sämigkeit zu reißen – „Jealous Sun“ kann wenigstens mit wuchtig stampfenden Synths Marke Gary Numan glänzen, bei „Mine And Yours“ lassen die jaulenden Gitarren kurz aufhorchen und der Abschluss mit „Sleepwalk“ geht vielleicht als Psychrock durch. Viel mehr aber läßt sich aber bei besten Willen nicht finden, was den Kauf der Platte rechtfertigen könnte – vieles dagegen spricht für einen wohlüberlegten Neuanfang.
Den Komplettstream des Albums gibt es auf der Website der Band.
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