„Jinx“
(Slumberland)
Also gut, Vergleiche sind nicht willkommen. Das ist keinesfalls neu – viele der Bands, zu denen einem im Handumdrehen gleich zwei Sackvoll an Referenzen einfallen, reagieren leicht genervt auf die stets im Schlepptau mitgeführten Querverbindungen und angeblichen Vorbilder. Bei Weekend, dem Quartett aus San Francisco, dürften hier My Bloody Valentine und Jesus And Mary Chain die häufigtsen Nennungen sein und auch wenn das nicht ehrenrührig ist, möchte Sänger Shaun Durkan davon eher nichts wissen. Seiner Meinung nach ist der Sound der Band um einiges vielfältiger, verzweigter und wandelbarer, gerade seit die vier Ende vergangenen Jahres von der West- an die Ostküste nach New York, Brooklyn gezogen sind und nun mit dem Nachfolger zum Debüt „Sports“ ein nach eigener Auskunft deutlich fokussierteres Album vorgelegt haben. Waren „Coma Summer“, „Age Class“ und „End Times“, die Glanzstücke des Erstlings, noch überwiegend vom chaotischen, brachialen Noise geprägt, darf man nun auf „Jinx“ auch Anleihen zur psychedelischen Rave-Ära (Charlatans, Stone Roses, etc.) notieren. Durkans weicher Stimme haben die Produzenten wieder viel Hall draufgeschafft, die Drums böllern schon mit den ersten Takten der Single „Mirror“, die Gitarren schillern, wie es James nicht hätten besser machen können („Celebration FL“), Shoegazing, Gothrock, Postpunk – Weekend bedienen tatsächlich eine breite Palette und mit „Oubliette“ und „Adelaide“ sollten auch die Fans der ersten Stunde versöhnt sein. Warum genau die Platte, wie der Titel suggeriert, ein „Unglücksbringer“ sein soll, ist dabei nicht so ganz klar, im Gegenteil: Wenn alles nach Plan verläuft, sollten sich Umzug und Aufwand schon bald schon bald gelohnt haben. https://myspace.com/weekendmusic
Komplettstream des Albums derzeit bei NPR.
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