“Specter At The Feast”
(Universal)
Sie machen einfach weiter, natürlich machen sie das. Schließlich sind sie Rockstars und als solche lassen sie sich vom mageren Erfolg der letzten Jahre nicht entmutigen. Zeitgleich mit den Strokes kurz vor der Jahrtausendwende gestartet, hat das Trio aus San Francisco mit “Specter…” nun schon sein sechstes Studioalbum verfertigt – eines mehr als die Casablancas-Boys. Den Hype um die New Yorker mag zwar auch keiner mehr so recht begreifen, warum aber gerade der Black Rebel Motorcycle Club so aus dem Fokus gerückt ist - man weiß es nicht genau. Na gut, die letzten Alben dümpelten selbst in ihrer Heimat im Hinterland der Charts dahin, die Verweildauer unter den Top100 wurde kürzer und kürzer und den Big Bang des Debüts “B.R.M.C.” traut ihnen heute trotz der wirklich gelungenen Vorabsingle “Let The Day Begin” offensichtlich niemand mehr zu.
Dabei ist das aktuelle Album gar kein so schlechtes geworden. Wie schon auf dem Vorgänger “Beat The Devil’s Tattoo” zeigt die Band wieder ihre zwei Gesichter: Beinharter, manchmal etwas inspirationsarmer Noiserock, hier zunächst im aufeinanderfolgenden Dreiergespann “Hate The Taste”,”Rival” und “Teenage Disease” untergebracht, später etwas facettenreicher bei Stücken wie “Funny Games” und “Sell It”. Nach eigener Aussage sehen sich die drei aber auch als Bannerträger von Pink Floyd, Spacemen 3 und Spiritualized, allesamt Meister des gepflegten Psych- und Spacerock – auch für “Specter…” bedient das schwarzgewandete Trio diese Tradition. Schon “Fire Walker”, das Eröffnungsstück, klingt ungewohnt – ein paar Takte Vibraphon, Gitarre und Schlagzeug steigen nur zögerlich ein und greifen erst gegen Ende der sechs Minuten etwas fester zu.
Auch “Returning” nimmt sich, gemessen an früherem Material, etwas abseitig aus – der Noise der frühen Tage mit etwas Süßstoffzusatz, hat trotzdem seinen Reiz. Gleiches gilt für das fast schon getragene “Some Kind Of Ghost”, hier irrlichtert ein Orgelthema unter Peter Hayes’ Stimme umher und eine Gitarre zupft sich so nach und nach ins Bild, für “Sometimes The Light” gehen sie sogar noch einen Schritt weiter und lassen das Schlagwerk zugunsten sakral anmutender Klänge unbenutzt in der Ecke stehen – natürlich ist das Geschmackssache, ob man seine einstmals so wilden Lieblinge so hören will, aber den Mut kann man dem BRMC beim besten Willen nicht absprechen. Am Ende geht das Album zu gleichen Teilen an die eine wie auch die andere Fraktion. Wohl dem, der mit beidem etwas abgewinnen kann – fernab vom Größenwahn der ersten Tage scheinen Hayes, Been jetzt mit Shapiro eine durchaus interessante Mixtur gefunden zu haben. http://blackrebelmotorcycleclub.com/pre-order/
20.03. Zürich, Komplex AG
04.04. Wien, Gasometer
05.04. München, Tonhalle
07.04. Berlin, Columbiahalle
08.04. Hamburg, Große Freiheit
09.04. Köln, Live Music Hall
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