Freitag, 10. September 2010

Gehört_183



Junip „Fields“ (City Slang)
Irgendwo habe ich neulich gelesen, der gemeine Hausspatz wäre als Spezies vom Aussterben bedroht und schon mit einem Bein auf der roten Liste des WWF. Traurig. Bis hierhin sollte er allerdings noch immer einen guten Job gemacht haben, denn dass José González‘ neue Band Junip ein unbedingter Geheimtip dieses Herbstes werden würden, das haben die Spatzen schon sehr früh von den Dächern gepfiffen. José González ist nun beileibe kein Unbekannter mehr und wer seine 2005 erschienene Platte „Verneer“ sein Eigen nennt, der hat zum einen für die kalten Tage schon gut vorgesorgt und weiß zudem auch, was ihn mit Junip so ungefähr erwartet. Denn so riesig ist der Unterschied nicht zum Soloschaffen des argentinisch stämmigen Schweden, wie auch ihre Brüder im Geiste, die charmanten Midlake, peppen Junip ihren feingesponnenen Folk mit ein wenig Elektronik und Perkussion auf und einige der Songs auf „Fields“ verleiten so durchaus zum vorsichtigen Fingerschnippen. Ab dem zweiten Durchlauf lassen sich die mal helleren, mal besinnlicheren Lieder alle mühelos mitsingen. Höhepunkte kann man bei dieser Klasse schwer ausmachen, „Without You“ erinnert angenehm an die Großtaten von Simon & Garfunkel, ohne in die Kitschfalle zu laufen, „Howl“ pluckert bezaubernd dahin und ähnlich schönes wie das fast schon meditative „Bitter & Sweet“ haben wir in diesem Jahr auch schon von den Broken Bells gehört. Wird also nicht lang dauern, bis aus dem Geheimtip ein Kaufbefehl geworden ist. Und jetzt her mit der Petition zum Schutz des treuen Spatzenvogels!
http://www.junip.net/

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