Moby "Wait For Me" (edel)
Es gab Zeiten, da galt der Begriff Kaffeehausmusik als ehrenvolle Bezeichnung für die entspannte Untermalung kurzweiliger Gespräche unter gedimmten Lüstern, Musik also, die quasi als akustische Tapete den Menschen unaufdringlich Wohlbefinden suggerieren sollte, anspruchsvoll schon, aber nie anstrengend. Und wer dazu dezent das Tanzbein schwingen wollte, konnte auch das tun – früher. Heutzutage wiederum gilt Kaffeehausmusik eher als grobe Beleidigung, wer also Musik macht, die in Coffeeshops in der Endlosschleife rotiert, wird schnell als untalentiert, überkommerziell und völlig unhip gedisst, last exit Fahrstuhlmuzak also. Langer Rede kurzer Sinn: Es wird nur eine kurze Zeit dauern, bis auch die neue Moby wieder in dieser Schublade steckt, wo auch schon seine früheren Veröffentlichungen gelandet sind. Der Vorwurf, das alles auf „Wait for Me“ sei weder neu, noch einfallsreich, ohne jedwede Überraschung und überhaupt so fürchterlich getragen, angekitscht und deprimierend obendrein, der Vorwurf wird kommen. Stimmt natürlich alles irgendwie und doch ist es egal. Denn auch so eine Platte muß erst mal gemacht sein und Moby wollte ja nach eigenen Aussagen genau diese verhaltenen, umschmeichelnden und plüschigen Klänge haben und die hat er dann auch gut hinbekommen. „Pale Horses“ und „Walk With Me“ sind mit der gebrochenen, lasziven Gospelstimme seltsam anrührend, „Shot In The Back Of The Head“ braucht nur ein verfremdetes Riff, um zu bezaubern und zu „Mistake“ muß man gar nichts weiter sagen – ein perfekter, tieftrauriger Popsong in bester Postpunktradition. Gegen Ende gehen Herrn Moby dann etwas die Ideen aus, etwas knapper hätte er sein Werk da schon fassen können, aber „Isolate“ setzt einen versöhnlichen Schlußpunkt. Also, kein „Play“, deshalb nur 4 von möglichen 5 Sternen. Und wir bestellen uns jetzt – na was, natürlich: Einen Middle Sized Caffé Latte Decaf To Go ...
Es gab Zeiten, da galt der Begriff Kaffeehausmusik als ehrenvolle Bezeichnung für die entspannte Untermalung kurzweiliger Gespräche unter gedimmten Lüstern, Musik also, die quasi als akustische Tapete den Menschen unaufdringlich Wohlbefinden suggerieren sollte, anspruchsvoll schon, aber nie anstrengend. Und wer dazu dezent das Tanzbein schwingen wollte, konnte auch das tun – früher. Heutzutage wiederum gilt Kaffeehausmusik eher als grobe Beleidigung, wer also Musik macht, die in Coffeeshops in der Endlosschleife rotiert, wird schnell als untalentiert, überkommerziell und völlig unhip gedisst, last exit Fahrstuhlmuzak also. Langer Rede kurzer Sinn: Es wird nur eine kurze Zeit dauern, bis auch die neue Moby wieder in dieser Schublade steckt, wo auch schon seine früheren Veröffentlichungen gelandet sind. Der Vorwurf, das alles auf „Wait for Me“ sei weder neu, noch einfallsreich, ohne jedwede Überraschung und überhaupt so fürchterlich getragen, angekitscht und deprimierend obendrein, der Vorwurf wird kommen. Stimmt natürlich alles irgendwie und doch ist es egal. Denn auch so eine Platte muß erst mal gemacht sein und Moby wollte ja nach eigenen Aussagen genau diese verhaltenen, umschmeichelnden und plüschigen Klänge haben und die hat er dann auch gut hinbekommen. „Pale Horses“ und „Walk With Me“ sind mit der gebrochenen, lasziven Gospelstimme seltsam anrührend, „Shot In The Back Of The Head“ braucht nur ein verfremdetes Riff, um zu bezaubern und zu „Mistake“ muß man gar nichts weiter sagen – ein perfekter, tieftrauriger Popsong in bester Postpunktradition. Gegen Ende gehen Herrn Moby dann etwas die Ideen aus, etwas knapper hätte er sein Werk da schon fassen können, aber „Isolate“ setzt einen versöhnlichen Schlußpunkt. Also, kein „Play“, deshalb nur 4 von möglichen 5 Sternen. Und wir bestellen uns jetzt – na was, natürlich: Einen Middle Sized Caffé Latte Decaf To Go ...