Foster The People
“Supermodel”
(SmiCol/Sony)
Puh, so jung, und schon solche Fragen im Gepäck: “Are you what you want to be?” für den ersten Song, “Is this the life that you’ve waiting for?” im zweiten und danach ein paar nicht minder schwere Gedanken zum “Coming Of Age” – Mark Foster und seine beiden seine beiden Mitstreiter Jacob Fink und Mark Pontius müssen sich jedenfalls nicht vorwerfen lassen, sie würden sich ihre Karriere mit platter Kühlschranklyrik erschleichen wollen. Schon ihr erster richtiger Hit – “Pumped Up Kicks” vom 2011er Album “Torches” – widmete sich einem streitbaren Thema, der immer wieder diskutierten Kohärenz von gewalttätigen Ballerspielen und Amokläufen und er tat das auf eine irritierend charmante Weise. Luftige, gutgelaunte Klänge als Vehikel für ernsthafte Betrachtungen, hier nicht weniger als Kapitalismuskritik und Selbstausbeutung für ein bestmöglich gepflegtes Medien-Ich – auch das als Konzeptalbum angelegte “Supermodel” funktioniert auf diese Weise und zwar verblüffend gut.
Zwischen MGMT, Vampire Weekend und Muse läßt sich der Sound der drei abstecken, dazu Fosters warme, erstaunlich variable Stimme, es gibt einige Gründe, die Musik der Kalifornier schnell ins Herz zu schließen. Mindestens zwei Ausflüge in Sachen Psychrock gönnen sie sich zudem, “Pseudologia Fantastica” und “A Beginners Guide To Destroying The Moon” lassen schon im Titel erahnen, wohin die Reise geht. Und als ob das nicht schon genug wäre, versuchen sie sich bei “The Truth” recht erfolgreich am modernen R’n’B. Den zwingendsten Song haben sich Foster The People – im Übrigen von keinem Geringeren als Paul Epworth produziert – dann für den Schluss aufgehoben, im “Tabloid Super Junkie” schnalzen die Gitarren zu programmierten Beats wie es cooler kaum geht. Man sollte kaum glauben, dass Mark Foster in seiner Schulzeit ein oft gemobbter Außenseiter war, den Quälgeistern vergangener Tage wird es hoffentlich die Sprache verschlagen angesichts seiner Erfolge. www.fosterthepeople.com
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