Freitag, 28. Dezember 2012
Unterfutter
Jaja. Ist das Feuilleton erst einmal zuständig, ist's aus mit der Subkultur. Aber als intelektuelle Anschubfinanzierung kann und sollte auch die SZ gern genutzt werden und manchmal hört man ja so auch von Kapellen, die sonst nur am Rande des Blickfeldes auftauchen würden. So auch Monobo Son, Projekt des La-Brass-Banda-Posaunisten Manuel Winbeck. Diese Zeilen also als weiterführendes Unterfutter in Sachen Afrojazzbrassmusi - bei Soundcloud darf man sich durch eine erbauliche Menge selbsterklärender Tracks der fünf Jungs lauschen, am 30. Dezember spielen sie im Münchner Substanz und das wird dann ungefähr wie folgt aussehen ...
Schade drum
Es ist dies nicht gerade die Zeit der unübersichtlichen Nachrichtenlage, keine News, die sich gegenseitig im Genick sitzen - auch nicht im Musikbusiness. Jahreslisten, wohin man blickt, Abrunder, Gutfinder und Miesmacher, Erinnerungsstücke werden hochgehalten und wirklich Neues sucht man fast vergeblich. Auch der Soundtrack zu Tarantinos "Django Unchained" ist ja schon durch, ein Song, der dort allerdings fehlt, darf nun gern noch eine Extrarunde drehen. Frank Ocean hat ja laut Pitchfork angeblich für Tarantinos Opus eine feine Ballade geschrieben, die dieser aber nicht so recht unterzubringen schaffte. Sollte es sich hierbei um das Stück "Wise Man" handeln, was nun durch's Netz huscht, dann hat er sich tatsächlich einen wunderbaren Track entgehen lassen - hier.
Wohl verhört
Fast wollte man den Wettbewerb schon wieder loben, nachdem La Brass Banda aus nicht näher erfindlichen Gründen an der deutschen Vorausscheidung zum Grand Prix in Malmö teilzunehmen gedenken: Jetzt nämlich will die SPEX gehört haben, dass die Düsseldorfer von Neustadt angeblich auch mit auf der offiziellen Bewerberliste stehen - allein, die ARD weiß davon noch nix. Egal, der Song "Du und Ich" von der aktuellen EP "Drohgebärden" (Italic Records) ist es allemal wert, angehört zu werden - hier. Und wer ihn mag, lädt ihn einfach an gleicher Stelle gleich mit runter ...
Vorgeschmack
Dass sich Wilcos Jeff Tweedy der altehrwürdigen Low angenommen hat, erfuhr man schon vor einigen Wochen, nun kann die Zweckgemeinschaft eine erste Arbeitsprobe vorlegen: Der Titel "Plastic Cup" ist ein Vorgeschmack auf die im März erscheinende zehnte Platte "The Invisible Light" des Trios aus Minnesota.
Donnerstag, 27. Dezember 2012
Wort gehalten [fast]
So kann man es natürlich auch machen: Nachdem Jarvis Cocker deutlich zu verstehen gegeben hat, dass trotz vollzogener Bühnenreunion von Pulp in Zukunft kein neues Material zu erwarten ist, hat er kurzerhand James Murphy, den Midas unter den Produzenten, an dem über zehn Jahre alten Demo des Songs "After You" herumwerkeln lassen - herausgekommen ist ein bezauberndes Stück hibbeligen Gitarrenpops - hier.
Freitag, 21. Dezember 2012
Bieber vs. Hamster
Keine schönen Dinge, die man von Teenieidol Justin Bieber so hört: Kürzlich las man, der Junge sei nur knapp einem Attentat entgangen, welches ein zurückgewiesener Fan mit ein Mitstreiter geplant hatte und dessen mögliche Ausführung sehr leicht das Drehbuch für den nächsten Tarantino hätte sein können. Sei's drum, ist nix passiert - befremdlich daran ist allerdings, dass ihn keiner wegen, sondern trotz seiner Art zu musizieren belangen wollte, hmmm. Nun allerdings hat er richtig Ärger, denn niemand Geringeres als The Californian Hamster Association (CHA) droht ihm laut NME mit Klage, weil er seinen Hamster PAC (der im Übrigen einen eigenen Twitter-Account sein Eigen nennt) einem weiblichen Fan überantwortet hatte. Und das macht im Land of Hope and Glory natürlich niemand ungestraft - Shame on you, Hams... äh, Bieber!
Betrachtungsweise
Es bleibt eine der besten Platten des auslaufenden Jahres und von dieser auch einer der schönsten Songs: Nathasha Khan alias Bat For Lashes hat aus ihrem Album "The Haunted Man" einen neuen Song ausgekoppelt - für "A Wall" gibt es auch einen entsprechenden Clip. "Cause when you see a wall, I see a door ..."
Ausblick
Kurz vor dem Jahreswechsel noch ein Ausblick - und zwar den auf das Programm des Münchner Clubs Milla. Nicht die ganze Latte an Terminen, sondern nur ein paar ausgewählte Abendtipps - die allerdings darf man sich ruhig schon mal farbig anstreichen (*ausverkauft):
27.01. Jens Friebe, Support Zucker
01.02. TV Noir mit Enno Bunger und Me And My Drummer*
02.02. TV Noir mit Enno Bunger und Me And My Drummer
07.02. Candelilla, Record Release Party
01.03. The Moonband
02.03. The Sea And Cake
27.01. Jens Friebe, Support Zucker
01.02. TV Noir mit Enno Bunger und Me And My Drummer*
02.02. TV Noir mit Enno Bunger und Me And My Drummer
07.02. Candelilla, Record Release Party
01.03. The Moonband
02.03. The Sea And Cake
Sweet Ohm
Sich über das kommende Album von Yo La Tengo schon jetzt zu freuen ist sicher keine Schande, "Fade" wird, das läßt sich ahnen, alles Vorfreuen lohnen. Am 14. Januar ist es soweit, bis dahin kann man nach "Before We Run" nun mit "Ohm" schon einen weiteren Titel der Platte anhören - zum Beispiel bei Soundcloud.
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Nun mal halblang
Es gab sicher nicht wenige, die sich bei der Nachricht vor einigen Wochen etwas Gewaltiges erwartet hatten - Ian Rankin, der Mann hinter Inspector Rebus also, geht unter die Songschreiber. Ein Kriminaler als Rampensau, Rankin rockt die Bibliotheken und schert sich nichts um Konventionen, genauso also wie sein berühmtester Protagogist? Nun, die Erwartungen kann man nunmehr ein wenig herunterdimmen, denn Rankin hat zwar einen Song geschrieben und diesen mit dem heutigen Tag auf dem Label von Charlatans-Frontmann Tim Burgess O Genesis veröffentlicht. Die fünfzehnminütige Kurzgeschichte wird allerdings zu akkustischer Klampfe von Schauspieler Graig Parkinson, manchem als Darsteller von Tony Wilson aus Corbijn's Joy-Division-Biopic "Control" bekannt, gelesen. Nichts also, womit man eine Leihbücherei zerlegen könnte, sondern eher ein Stück für den besinnlichen Kaminabend - zu bekommen hier bei iTunes.
Jetzt wird es schmutzig
Der 17. Januar wird, das läßt sich jetzt schon sagen, der erste Pflichttermin des neuen Jahres - dann nämlich startet der neue Tarantino auch hier in Deutschland. "Django Unchained" heißt der Streifen, mit dabei natürlich Christoph Waltz, Jamie Fox, Samuel L. Jackson und Leonardo Di Caprio. Der Trailer sollte bekannt sein, nun gibt es auch den Soundtrack als vollgestreamte Vorhörprobe - bittesehr, hier bei Soundcloud via Testspiel.
Alle zusammen
Der Mann kann also keineswegs nur mit schaurigen Trollen und ulkigen, behaarten Höhlenmenschen umgehen, der kann durchaus auch ernst: Seit Jahren gehört Peter Jackson zusammen mit seiner Frau Fran Walsh zu einer großen Schar prominenter Kritiker des Schauprozesses aus dem Jahr 1994 gegen die sogenannten West Memphis Three, drei Teenager, die zu dieser Zeit drei achtjährige Jungen gefangen, gequält und ermordet haben sollen. Während des Prozesses gab es offensichtlich eine ganze Reihe von Unstimmigkeiten, falschen Indizien und groben Ermittlungsfehlern, trotzdem wurde einer der jungen Männer zum Tod durch die Giftspritze und zwei zu langen Haftstrafen verurteilt. Nach Bekanntwerden von neuen Beweisen konnten 2011 zumindest diese beiden auf Bewährung freikommen - noch immer engagieren sich eine Reihe von bekannten Künstlern und Persönlichkeiten für eine lückenlose Aufarbeitung dieses offensichtlichen Justizirrtums. Die Regisseurin Amy Berg hat nun eine weitere Dokumentation zum Thema mit dem Titel "West Of Memphis: Voices For Justice" gedreht, produziert haben Jackson und Walsh und der Filmscore stammt von Nick Cave und Warren Ellis. Letzterer versammelt neben Cave und Ellis unter anderem Musiker wie Patti Smith, Bob Dylan, Johnny Depp, Henry Rollins, Eddie Vedder und Marilyn Manson.
Mittwoch, 19. Dezember 2012
Wieder auf der Straße
Wie war das mit dem Licht am Ende des Tunnels? Nun, laut Spin hat sich Cat Power, nachdem sie ihre Europatour kurzfristig wegen Krankheit absagen musste, soweit erholt, die Termine für die Heimat, Australien und Neuseeland sind neu arrangiert und so besteht die leise Hoffnung, dass bald auch wieder neue für den alten Kontinent bekanntgegeben werden. Wir warten.
Dienstag, 18. Dezember 2012
Grohlism
Gibt es eigentlich jemanden, mit dem Dave Grohl dieser Tage nicht auf der Bühne oder im Studio steht? Okay, man kann es schlechter erwischen, werden sich McCartney, Homme, Depp und all die anderen gedacht haben, die Damenwelt hat ihr Urteil 2011 mit der Wahl zum "Sexiest Man In Rock" ohnehin schon abgegeben. Jüngst jedenfalls teilte sich der Mann die Bretter auch wieder mal mit Bob Mould, der Geld für seinen Dokustreifen "See a Little Light" sammelte, und spielte mit ihm zum Hüsker-Dü-Ständchen "Ice Cold Ice" auf - das darf dann schon mal erwähnt werden. Und jetzt ist auch wieder gut.
Boom Tschick Berlin
Klar, da darf ruhig wieder abgewunken werden - wieder dieses Berlin-Dingens! Doch glücklicherweise ist dieser Blog komplett vorurteilsfrei und somit darf ohne Häme vermeldet werden, dass das hauptstädtische Klangkollektiv Brandt Brauer Frick - bestehend eben aus Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick - für den März 2013 sein drittes Album "Miami" bei !K7 angekündigt hat. Mit dabei diesmal die ebenfalls nicht unbekannten Namen Jamie Lidell, Gudrun Gut und Om'Mas Keith (Produzent von Kanye West, Jay-T und Frank Ocean), einen anständig trendigen Teaser haben die drei Herren auch schon vorbereitet, für weitergehende Grundlagenrecherche dient im Übrigen die umfängliche Website der Band unter www.brandtbrauerfrick.de
Besser als nichts
Eine gute Gelegenheit, eine Lieblingsband wieder auf den Schild zu heben, bietet diese neue Meldung bei Quietus: House Of Love, die Band hinter Guy Chadwick und in ihren Anfangsjahren verantwortlich für so fabelhafte Singles wie "Christine", "Shine On" und "Beatles And Stones", planen für den April 2013 ein neues Album mit dem Titel "She Paints Words In Red" (Tracklisting bei Clash). Noch ist Vorsicht geboten, denn ihr letztes Werk "Days Run Away" aus dem Jahr 2005 konnte die Frühform leider nicht halten - dennoch: Eine solche Nachricht ist besser als keine, oder? In Ermangelung neuen Tonmaterials und um der guten alten Zeiten willen hier noch mal ihr mutmaßlich bestes Stück - "Christine".
Vorschuß
Es gibt Songs, die stehen für sich. Und wenn sie dann so stehen, ist es auch egal, wie taufrisch sie sind. Auf der Suche nach Neuem im Netz stösst man in letzter Zeit häufiger auf das Londoner Trio London Grammar, von denen es bisher einige wenige Fotos, spärliche Informationen und dieses eine*, wirklich grandiose Stück "Hey Now" gibt, das man dem Leser keinesfalls vorenthalten darf - vielleicht ja schon ein lohnender Vorgriff auf Kommendes - hier.
* Okay, wer genau sucht, findet natürlich noch "We're All Here" aus einer Radio-Session bei Vimeo.
* Okay, wer genau sucht, findet natürlich noch "We're All Here" aus einer Radio-Session bei Vimeo.
Lichterloh
Montag, 17. Dezember 2012
Last XXmas
Macht's das besser? The XX begeben sich an ein zwielichtiges Highlight der neuzeitlichen Weihnachtshistorie und liefern für eine Radioshow ihre Version von Wham's "Last Christmas" ab - das Ergebnis, nun xxesk, aber besser? Selber urteilen - hier.
Bad for good
Es gab wohl kaum ein Album, über das man sich 2010 aus bekannten Gründen so ehrlich gefreut hat wie das des Ex-Orange-Juice-Frontmanns Edwyn Collins. Um so schöner also die Nachricht, dass auch das Jahr 2013 - zumindest in diesem Punkt - wieder eines der Freude sein wird, denn im Frühjahr wird "Understated", Collins' achte Studioplatte, erscheinen. Aus lauter Vorfreude daraus bei Soundcloud nun der Song "Too Bad (So Sad)". Und weil's wirklich so schön ist, gleich noch mal das Video zum Titelsong des letzten Albums ...
Style ist alles
Ob das nun wirklich ein kleiner Gruß von Gore und Gahan ist, wie die SPEX schreibt, darüber darf man gern geteilter Meinung sein, auch darüber, ob die Nachricht nun gerade hier so gut platziert ist: Sei es wie es sei, die beiden Smarties von Hurts haben einen neuen Song ("The Road") und bald auch ein neues Album ("Exile") fertig, einen hübsch gestylten Teaser dazu gibt's auch schon und obendrauf für alle, die es nicht lassen können, noch ein paar Livetremine für's kommende Jahr.
09.02. Berlin, Postbahnhof
14.03. Köln, Essigfabrik
15.03. München, Theaterfabrik
16.03. Hamburg, Übel und Gefährlich
23.03. Zürich, Kaufleuten
27.03. Wien, Arena
09.02. Berlin, Postbahnhof
14.03. Köln, Essigfabrik
15.03. München, Theaterfabrik
16.03. Hamburg, Übel und Gefährlich
23.03. Zürich, Kaufleuten
27.03. Wien, Arena
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Doch nicht so retro
Die Nerven
„Fluidum“
(TMC Records)
Mit dem Punk, auch dem deutschen, ist das so eine Sache. Vorbei die Zeiten, da weniger als nichts zu können ausreichte, um die Welt für sich zu interessieren, vorbei die Zeit, da man allein mit den drei großen „A“ wie Agression, Attitüde und Authentizität seine Anhänger fesselte und die Scouts sich reihenweise ins Messer stürzten, wenn ein anderes Label mal wieder schneller in Unterschrift unterm Plattenvertrag hatte. Heute ist Punk Retro in Potenz, heute regieren gehobener Anspruch, politische Konsensfähigkeit und ein langer Atem. Heute hat man’s schwer. Das hindert offenbar auch hierzulande wenige junge Menschen daran, sich an der Musik abzuarbeiten, die schon vor gut fünfunddreißig Jahren die einfachste und direkteste war, um auf den Punkt zu kommen – Bands wie Messer, Frau Potz, Turbostaat, Adolar, Feine Sahne Fischfilet aso. decken zwischen Emo und Deutschpunk ein ansprechend vielfältiges Spektrum ab.
Nun also auch Die Nerven aus der Hauptstadt des Gröfazbahnhofs – drei Jungs, die mit „Fluidum“ ihr physisches Debüt bei This Charming Man Rec. veröffentlichen, nachdem sie mit „Asoziale Medien“ und ihrem veritablen Coverhit „Sommerzeit Traurigkeit“ (nach Lana Del Rey) schon ein Achtungszeichen im Netz setzen konnten. Der Sound der drei gibt sich hart und ausreichend wavig, um dezente Erinnerungen an die Fehlfarben zu wecken, wenigen kommt vielleicht auch eine frappierende Ähnlichkeit mit den frühen Sachen der Dresdner Punkrockkapelle Kaltfront in den Sinn – mit Sicherheit kein Fehler. Gleich zum Start haben Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn vom Instanzblatt SPEX kräftig eine mitbekommen – herablassend, aufgesetzt, selbstverliebt sei ihr Stil, alles wirke unangenehm kalkuliert und hochnäßig und so geben die Berliner gleich einer ganzen Generation eine pauschale Watschn mit auf den Weg.
Was natürlich die Frage aufwirft, ob kalkulierte Rotzigkeit dem Punk nicht von jeher immanent war, ja ihm geradezu in die McLarensche Wiege gelegt wurde – eine sortenreine Trennung von ebenjener Attitüde und Authentizität war und ist kaum möglich und wohl auch nicht gewünscht. Selbst der zweite große Kritikpunkt der allwissenden Redaktion, die diffuse, beliebige und verschrobene Nörgelei, hinter welcher sich Die Nerven angeblich verstecken, greift nicht wirklich. Zynischerweise könnte man behaupten, wohl dem, der eine klaren Feind habe (wie etwa Feine Sahne Fischfilet in der national befreiten vorpommerschen Provinz) – dem anderen dann aber seine Orientierungslosigkeit, seine gefühlte Ohnmacht und Fremdbestimmtheit zum Vorwurf zu machen und auf die Schlaffheit gleich der ganzen ach so antriebsschwachen Jugend umzudichten zeugt nicht von viel Verständnis und Einfühlungsvermögen.
Sicher pendeln sich die Texte der Stuttgarter desöfteren in verwaschenen Bildern ein, die mantraartig vorgetragen, fast beschworen werden – den Körper als Waffe („Schrapnell“), die vergebliche Wut („Morgen breche ich aus“), den Schein, das Sein und den Selbstbetrug („Irgendwann geht’s zurück“) – da muss man sich seinen Teil, seinen Anknüpfungspunkt schon sorgsam suchen. Eingebettet in die wuchtige, kreischende Geräuschkulisse, die trotzdem die Melodie nicht scheut, wird das Ganze dann aber zu einem durchaus ansprechenden Vortrag in Sachen Ratlosigkeit, Missmut, Abscheu und wilder Empörung. Und so recht viel Falsches möchte man, für dieses Alter versteht sich, daran nicht erkennen. Denn mit Retro hat das nun wiederum nicht viel zu tun. Thumbs up! http://dienerven.tumblr.com/
Und weil das neueste Video der Stuttgarter hier schon gepostet wurde, gibt's einfach noch mal die vielgerühmte Coverversion als würdigen Nachschlag ...
„Fluidum“
(TMC Records)
Mit dem Punk, auch dem deutschen, ist das so eine Sache. Vorbei die Zeiten, da weniger als nichts zu können ausreichte, um die Welt für sich zu interessieren, vorbei die Zeit, da man allein mit den drei großen „A“ wie Agression, Attitüde und Authentizität seine Anhänger fesselte und die Scouts sich reihenweise ins Messer stürzten, wenn ein anderes Label mal wieder schneller in Unterschrift unterm Plattenvertrag hatte. Heute ist Punk Retro in Potenz, heute regieren gehobener Anspruch, politische Konsensfähigkeit und ein langer Atem. Heute hat man’s schwer. Das hindert offenbar auch hierzulande wenige junge Menschen daran, sich an der Musik abzuarbeiten, die schon vor gut fünfunddreißig Jahren die einfachste und direkteste war, um auf den Punkt zu kommen – Bands wie Messer, Frau Potz, Turbostaat, Adolar, Feine Sahne Fischfilet aso. decken zwischen Emo und Deutschpunk ein ansprechend vielfältiges Spektrum ab.
Nun also auch Die Nerven aus der Hauptstadt des Gröfazbahnhofs – drei Jungs, die mit „Fluidum“ ihr physisches Debüt bei This Charming Man Rec. veröffentlichen, nachdem sie mit „Asoziale Medien“ und ihrem veritablen Coverhit „Sommerzeit Traurigkeit“ (nach Lana Del Rey) schon ein Achtungszeichen im Netz setzen konnten. Der Sound der drei gibt sich hart und ausreichend wavig, um dezente Erinnerungen an die Fehlfarben zu wecken, wenigen kommt vielleicht auch eine frappierende Ähnlichkeit mit den frühen Sachen der Dresdner Punkrockkapelle Kaltfront in den Sinn – mit Sicherheit kein Fehler. Gleich zum Start haben Julian Knoth, Max Rieger und Kevin Kuhn vom Instanzblatt SPEX kräftig eine mitbekommen – herablassend, aufgesetzt, selbstverliebt sei ihr Stil, alles wirke unangenehm kalkuliert und hochnäßig und so geben die Berliner gleich einer ganzen Generation eine pauschale Watschn mit auf den Weg.
Was natürlich die Frage aufwirft, ob kalkulierte Rotzigkeit dem Punk nicht von jeher immanent war, ja ihm geradezu in die McLarensche Wiege gelegt wurde – eine sortenreine Trennung von ebenjener Attitüde und Authentizität war und ist kaum möglich und wohl auch nicht gewünscht. Selbst der zweite große Kritikpunkt der allwissenden Redaktion, die diffuse, beliebige und verschrobene Nörgelei, hinter welcher sich Die Nerven angeblich verstecken, greift nicht wirklich. Zynischerweise könnte man behaupten, wohl dem, der eine klaren Feind habe (wie etwa Feine Sahne Fischfilet in der national befreiten vorpommerschen Provinz) – dem anderen dann aber seine Orientierungslosigkeit, seine gefühlte Ohnmacht und Fremdbestimmtheit zum Vorwurf zu machen und auf die Schlaffheit gleich der ganzen ach so antriebsschwachen Jugend umzudichten zeugt nicht von viel Verständnis und Einfühlungsvermögen.
Sicher pendeln sich die Texte der Stuttgarter desöfteren in verwaschenen Bildern ein, die mantraartig vorgetragen, fast beschworen werden – den Körper als Waffe („Schrapnell“), die vergebliche Wut („Morgen breche ich aus“), den Schein, das Sein und den Selbstbetrug („Irgendwann geht’s zurück“) – da muss man sich seinen Teil, seinen Anknüpfungspunkt schon sorgsam suchen. Eingebettet in die wuchtige, kreischende Geräuschkulisse, die trotzdem die Melodie nicht scheut, wird das Ganze dann aber zu einem durchaus ansprechenden Vortrag in Sachen Ratlosigkeit, Missmut, Abscheu und wilder Empörung. Und so recht viel Falsches möchte man, für dieses Alter versteht sich, daran nicht erkennen. Denn mit Retro hat das nun wiederum nicht viel zu tun. Thumbs up! http://dienerven.tumblr.com/
Und weil das neueste Video der Stuttgarter hier schon gepostet wurde, gibt's einfach noch mal die vielgerühmte Coverversion als würdigen Nachschlag ...
Die wundervolle Zwei
Auch Mark Oliver Everett aka. Eels liefert nach: Sein Album "Wonderful, Glorious" steht ja mit Tour Anfang des Jahres ins Haus, für "Peach Blossom" gab's schon Song + Video, nun darf man sich über "New Alphabet" vorfreuen - dank Valve bei Soundcloud entdeckt.
Klassisch
Nicht nur wer selbst Cello gespielt hat wird anerkennen, dass dieses Instrument einen Glanz wie kaum ein anderes zu verbreiten vermag. Auch die Antlers scheinen dies verinnerlicht zu haben, denn ein Remix des stärksten Songs ihres letzten Albums "Burst Apart" (2011) - genauer "No Widows" - ist nun über einen Freund der Band über Umwege auch in die Soundcloud gelangt, nennt sich "Empty Castles (No Widows refracted)" und in der Hauptrolle glänzt, neben Peter Silbermans Stimme, eben - das Cello. Andächtig lauschen - hier.
Puzzleteile
Schön, wenn die Puzzleteile so langsam das Gesamtbild vervollständigen: Dass Mitte Februar die neue Foals "Holy Fire" erscheinen soll, ist ja schon länger kein Geheimnis mehr, mit "Inhaler" gab es ja auch schon einen ersten Vorgeschmack auf Album Nummer drei der Jungs aus Oxford. Nun steht das Artwork der Platte, über das es vorher nur Vermutungen gab, und mit "My Number" gibt die Band einen zweiten Titel in den Ring.
Dunkle Schatten voraus
Das läßt sich ja gut an: Ende Januar erscheint das zweite Album "Almanac" des New Yorker Indiequartetts Widowspeak um Sirene Molly Hamilton bei Captured Tracks. Nachdem mit "Ballad Of The Golden Hour" kürzlich ein erster Track das Licht der Welt erblickte, kommt nun mit "The Dark Age" weiteres Material ins Netz, und auch das läßt auf einen größeren Wurf hoffen.
Please, respect the performer!
Spaß mit Kindern? Pahhh! Nicht mit Cat Power. Wer gedacht hat, Chan Marshall könne gut mit den Kleinen, der darf sich durch das kleine Filmchen von Funny Or Die eines Besseren belehren lassen. Ganz sicher ist, dass sie mit und nach dieser Performance in kein Kinderzimmer mehr kommt - "This Lady makes me sad." Unbedingt anschauen - hier.
Wohl Glück gehabt
Ein erboster User aus Erfurt hatte aus Anlaß der letzten gemeinsamen Tour von Neil Young und den Crazy Horse dem Ticketveranstalter Eventim 2009 ins Stammbuch geschrieben: "Ein alter Mann der keinen Bock darauf hat überhaupt zu spielen. ... Nie wieder Messehalle Erfurt - nie wieder Neil Young!" Nun, es scheint so, als konnte diesem Mann geholfen werden. Young wird im Rahmen seiner "Alchemy-Tour" 2013 in Deutschland nur in vier größeren Städten haltmachen - Erfurt und die Mehrzweckmessehalle ist dieses Mal nicht dabei. Allen anderen Fans bleibt die Hoffnung, dass die Jungs noch genügend Spaß an der Arbeit haben werden.
02.06. Berlin, Waldbühne
03.06. Hamburg, O2-World
09.07. Köln, Lanxess-Arena
22.07. Stuttgart, Schleyerhalle
02.06. Berlin, Waldbühne
03.06. Hamburg, O2-World
09.07. Köln, Lanxess-Arena
22.07. Stuttgart, Schleyerhalle
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Lohnt immer
Hatten wir's nicht gerade erst von den Kopien? Nun, also Deko Deko könnten so eine sein, wenn auch keine schlechte. Ihre EP "Make Death Listen" ist zwar schon im September erschienen, zum Track "Behind The Eyes", der sich verdammt nah an eben den genannten Fever Ray oder Austra entlangarbeitet, gibt es jetzt jedenfalls einen passenden Clip, den Rest der Stücke kann man sich, wenn's behagt, bei Bandcamp anhören oder laden. Die Band, das Projekt selbst? Nun, geheimnisvoll soll's zugehen - seit 2011 machen Tristan und Lena gemeinsam Musik, laut Auskunft ihrer Website wurde diese von ihrer Vergangenheit beeinflußt (hm...), denn die zwei "grown up in concrete suburbs of socialistic East Germany" (ah, klar!) Wem das alles etwas zu spleenig ist, wer sie lieber live und in Farbe erleben möchte, der begebe sich am/nach:
23.01. Leipzig, Conne Island
24.01. Berlin, Berghain
25.01. Hamburg, Übel und Gefährlich
26.01. Hannover, Café Glocksee
Ach, übrigens, richtig viel falsch machen kann man an diesen Tagen nichts - im Hauptprogramm spielen We Have Band:
23.01. Leipzig, Conne Island
24.01. Berlin, Berghain
25.01. Hamburg, Übel und Gefährlich
26.01. Hannover, Café Glocksee
Ach, übrigens, richtig viel falsch machen kann man an diesen Tagen nichts - im Hauptprogramm spielen We Have Band:
Folgeerscheinung
Und noch ein kleines Filmchen, wieder aus Schweden (scheint heute ihr, der Schweden, Tag zu sein) und nicht minder erfreulich: Junip, die Band von José González, die 2010 mit ihrem Debüt "Fields" ein echtes Ausrufezeichen in Sachen Darkfolk (jawohl, so hieß das damals) setzen konnte, hat für das Frühjahr 2013 ein neues, zweites Album angekündigt. Der Rest ist bekannt - siehe unten.
Her mit dem Original! [Update]
Schluss mit den Kopien, bald kommt das Original: Es hat ja in letzter Zeit einige Künstler gegeben, die durchaus einfallsreich und überzeugend die Darkwave- und Newgoth-Welle geritten sind - nennen wir nur Planningtorock, Austra, Zola Jesus. Eine der originären Bezugsgrößen all dieser Künstler, das schwedische Geschwisterpaar Karin Dreijer Andersson (auch Fever Ray) und Olof Dreijer alias The Knife, werden sich nun nach sieben Jahren Abstinenz mit einem neuen Album zurückmelden. Wann, wie, womit ist noch nicht klar, alles was es bisher gibt, ist ein kurzes Teaserfilmchen der beiden. Aber wie heißt es so schön: Allein der Wille (und hier die Nachricht) zählt...
Update: Nun gibt es wenigstens einen Titel für die Platte - "Shaking The Habitual".
Update: Nun gibt es wenigstens einen Titel für die Platte - "Shaking The Habitual".
Dienstag, 11. Dezember 2012
Lärmendes Nichts
Gute Nachrichten für alle Fans der dänischen Punkformation Iceage: Mitte Februar werden die Jungs aus Kopenhagen endlich ihr lang erwartetes Nachfolgewerk zum letztjährigen Debüt "New Brigade" veröffentlichen. Das hoffentlich ähnlich kompromisslose Werk trägt den wenig liebevollen Namen "You're Nothing" - das Artwork steht auch schon und Matablog hat die Tracklist.
Der große Unbekannte
Es gibt nicht wenige, die würden beim Namen Conny Plank einen Telefonjoker benötigen, auch wenn man meint, irgendwann mal irgendwas von ihm gehört zu haben. Und ob - der schon mit 47 Jahren verstorbene Plank war für die deutsche Musikavantgarde und deren anhaltenede Reputation im Ausland eine maßgebliche Gestalt, als Produzent von Größen wie Kraftwerk, La Düsseldorf, der Eurythmics, D.A.F., Neu!, Brian Eno und Can wurde der Mann mit seinem Tonstudio ein Inbegriff für musikalische Einzigartigkeit. Herbert Grönemeyers Label Grönland Records veröffentlicht nun im Februar laut Quietus unter der Überschrift "Who's That Man" eine umfangreiche 4CD-Box mit seltenen Tracks, Live-Aufnahmen und Remixen der genannten Künstler. Was einen für den Mann zusätzlich einnimmt, ist seine sehr eigene Auswahl von ihm unterstützter Interpreten: den großen Bowie setzte er vor die Tür, dafür nahm er sich des Debüts der Scorpions an, produzierte die Bläck Fööss und selbst Zupfgeigenhansel - laut einer Anekdote soll er zu Brian Eno gesagt haben, als der ihm U2's "The Joshua Tree" antragen wollte: "I cannot work with this singer." Die Wahrheit kann manchmal so einfach sein ...
Die einen und die anderen
Die einen also werden sagen, dass dies gute Nachrichten sind, denn sie hätten schon immer gemeint, dass es wieder in diese Richtung gehen solle, die anderen werden abwinken, weil sie mit dem letzten Ergebnis doch mehr als zufrieden waren: Depeche Mode, besser deren Kreativkopf Martin Gore, haben Neues zum kommenden Album verlauten lassen. Es wird im März 2013 bei Columbia - also nicht, wie vermutet, bei Mute Records - erscheinen und Gore's Statement gibt auch die eingeschlagene Richtung vor: "I am very happy with how the album turned out. The music has a similar vibe to "Violator" and "Songs Of Faith And Devotion" and I think there are a few songs on the album that are among some of the very best we’ve done." Dave Gahan ergänzt: "The album has a very organic and direct feel to it. It's not a blues record, but it definitely has a soulful vibe." Wie gesagt - wie man's macht ... Apropos "soulfull", da war doch was:
First things first
Über ein neues Album von The Notwist wird zwar geraunt, aber gewiß ist noch gar nichts - jetzt stehen jedenfalls erst mal ein paar Tourtermine für's kommende Jahr fest:
25.05. Hamburg, Elbjazz Festival
31.05. Mannheim, Maifeld Derby
02.06. Dresden, Beatpol
03.06. Regensburg, Alte Mälzerei
04.06. Salzburg, Arge Kultur
27.07. Dortmund, Juicy Beats
25.05. Hamburg, Elbjazz Festival
31.05. Mannheim, Maifeld Derby
02.06. Dresden, Beatpol
03.06. Regensburg, Alte Mälzerei
04.06. Salzburg, Arge Kultur
27.07. Dortmund, Juicy Beats
Montag, 10. Dezember 2012
Große Namen
Von Can, also auch Jaki Liebezeit und Irmin Schmidt, durfte man ja in letzter Zeit auch mal wieder etwas, naja, Neues hören - die "Lost Tapes", verlegt bei Mute Records, ernteten allseits zu Recht ein großes Hallo. Nun hatten sich die beiden Herren schon 2011 unter dem Pseudonym Cyclopean mit dem Coburger Jazzfrickler Bernd "Burnt" Friedmann und dem Briten Jono Podmore zusammengetan, Anfang Februar erscheint in Kooperation zwischen Mute und Spoon Records eine erste, selbstbetitelte EP mit vier Tracks - das Stück "Fingers" kann bei Soundcloud schon einmal vorgehört werden.
Música conjunto
Ihre gemeinsame Record-Release-Party im Münchner Feierwerk war ohne Frage eines der Live-Schmankerl dieses an Ereignissen sicher nicht armen Jahres - nun schenken sie ihren Fans ein weiteres Stück gemeinsamen Musizierens zum Weihnachtsfest: Kofelgschroa und G.Rag Y Los Hermanos Patchekos haben unter dem Titel "4 Songs gemeinsam live" ausgesucht schöne Stücke in's Netz gestellt: "Unkle Mike", "Little Black Train", "Sog ned" und "Gambling Bar Room Blues" in ausgesucht speziellen Versionen - live und in Farbe und conjunto sowieso, ride on - hier!
Kommen auch
Das kann man ruhig mal als emotionsarmen Dienst am Leser verstehen, denn die Musik der Band rechtfertigt das Bohei schon lange nicht mehr: Die Kings Of Leon, die Band also, die so unglaublich stark angefangen hat und dann über die Jahre zu einer weichgespülten Südstaatenkapelle ohne jeglichen Biss verkommen ist, werden im kommenden Jahr nach dem Auftritt in Österreich drei Livetermine in Deutschland absolvieren. Stadien natürlich, think big, Alter! Wer also will:
16. Juni Nickelsdorf, Nova Rock
18. Juni Köln, Lanxess Arena
19. Juni Frankfurt, Festhalle
27. Juni Berlin, Waldbühne
16. Juni Nickelsdorf, Nova Rock
18. Juni Köln, Lanxess Arena
19. Juni Frankfurt, Festhalle
27. Juni Berlin, Waldbühne
Kurzwerk
Harte Riffs, mächtig viel Krach - da kann man nicht meckern: Die Blood Red Shoes, in diesem Jahr schon mit "In Time To Voices" am Verkaufstresen, legen im Januar eine EP mit drei Titeln nach. "Water" soll sie heißen und die Stücke "Red River", "Black Distractions" und "Idle Hands" kann man sich auf der Website der Band als kompletten Stream anhören, Titel Nummer zwei gibt's dort auch als konstenlosen Download.
Nette Mädchen
Vollkommen aus der Zielgruppe und doch am Thema: Die Nachfolge von Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte haben die "Girls" ja via HBO schon des Längeren übernommen, nun steht fest, dass die neuen Mädels offenbar auch den weitaus besseren Musikgeschmack haben. Gerade geht der Soundtrack der ersten Staffel in den Verkauf - mit dabei u.a. Robyn, Belle And Sebastian, Grouplove, die Fleet Foxes und die Vaccines, und, mit dem Titelthema, Santi White aka. Santigold, und - ja eben, "Girls". Hier bei Soundcloud.
Freitag, 7. Dezember 2012
Oberpollinger - The Longform 2012
Ja, nun also die langen Sachen - hier reichen keine 5 Minuten, hier sollte alles passen, möglichst von vorn bis hinten perfekt, ohne Durchhänger. Schwer genug möchte man meinen, und doch haben es wieder erstaunlich viele Alben geschafft, einem dieses Gefühl von Perfektion zu vermitteln, ohne je glatt und langweilig zu sein. Und wieder zieht sich diese Qualität durch alle Sparten: Soul, Electro, Indie, die große, erhabene Sangeskunst des alten Sacks und die intime Emotion des Shootingstars, Rhythm, Blues, Country - alles dabei. Das Ganze wieder von links nach rechts und um die Uhr herum, wieder mit Geräusch und Bild verlinkt (diesmal als Anspieltipp), bitteschön: Die subjektiv besten 10 Longplayer des Jahres 2012 bei Mapambulo:
Leonard Cohen "Old Ideas" ("Amen")
The XX "Coexist" ("Chained")
The Avett Brothers "The Carpenter" ("Live And Die")
Divine Fits "A Thing Called Divine Fits" ("Would That Not Be Nice")
Matthew Dear "Beams" ("Her Fantasy")
Liars "WIXIW" ("Brats")
Frank Ocean "Channel Orange" ("Pyramids")
Polica "Give You The Ghost" ("Dark Star")
Bobby Womack "The Bravest Man In The Universe" ("Dayglo Reflection")
Bat For Lashes "The Haunted Man" ("All Your Gold")
Gleiches Problem wie auch bei den kurzen Dingern: So auf den ersten Durchlauf wenig Deutschsprachiges dabei. Es gab natürlich trotzdem eine Menge davon - Bernadette La Hengst, Die Heiterkeit, die Neigungsgruppe, Frittenbude, aso. Man möge es einem jungen Vater (oder besser einem Vater junger Kinder) verzeihen, dass er sich dennoch an dieser Stelle noch mal für die Hamburger Deine Freunde stark macht - es bleibt eine Platte ohne Konkurrenz. "Ausm Häuschen" und daraus natürlich "Schokolade", Song und Platte des Jahres meiner Gören ...
Leonard Cohen "Old Ideas" ("Amen")
The XX "Coexist" ("Chained")
The Avett Brothers "The Carpenter" ("Live And Die")
Divine Fits "A Thing Called Divine Fits" ("Would That Not Be Nice")
Matthew Dear "Beams" ("Her Fantasy")
Liars "WIXIW" ("Brats")
Frank Ocean "Channel Orange" ("Pyramids")
Polica "Give You The Ghost" ("Dark Star")
Bobby Womack "The Bravest Man In The Universe" ("Dayglo Reflection")
Bat For Lashes "The Haunted Man" ("All Your Gold")
Gleiches Problem wie auch bei den kurzen Dingern: So auf den ersten Durchlauf wenig Deutschsprachiges dabei. Es gab natürlich trotzdem eine Menge davon - Bernadette La Hengst, Die Heiterkeit, die Neigungsgruppe, Frittenbude, aso. Man möge es einem jungen Vater (oder besser einem Vater junger Kinder) verzeihen, dass er sich dennoch an dieser Stelle noch mal für die Hamburger Deine Freunde stark macht - es bleibt eine Platte ohne Konkurrenz. "Ausm Häuschen" und daraus natürlich "Schokolade", Song und Platte des Jahres meiner Gören ...
Yes, they do!
Und zwar zusammen. Das, was schon lange Zeit gemunkelt worden ist, scheint nun doch Realität zu sein: Arcade Fire sind für ihr neues Album mit James Murphy - jahaa, dem James Murphy - ins Studio gegangen, auch wenn dieser das vor Wochen noch kategorisch bestritten hatte. Soll sich mal nicht so haben, der Junge, hat nach dem Aus des Soundsystems ohnehin nix zu tun und kann also ruhig mal den kreativen Input der Kanadier anschieben. Angeblich sollen schon so um die 35 Songs schon im Kasten sein, an denen nun fleißig rumgeschraubt werden will - weiß zumindest die Music Week.
Die paar Tage
Jetzt darf man schon die Tage zählen, bis der erste Teil von Peter Jacks..., äh: Tolkiens "Der Hobbit" ins Kino kommt - von Totalverriss bis hymnischen Lobgesang hat man ja schon alles gelesen und es wird Zeit, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Der Dank für den folgenden Tip geht an Testspiel, das Video gibt's ganz legal bei YouTube: Eine dreizehnminütige Kurzdoku über den ersten Teil des Epos', und irgendwie denkt man sich beim Anschauen, dass so viel doch gar nicht schiefgehen kann, denn neben den ohnehin großartigen Schauspielern sind hinter den Kulissen doch die altbekannten Namen wieder mit an Bord - Alan Lee, Richard Taylor, John Howe, alle mindestens genauso wichtig wie der Boss himself. Also - am 13. Dezember wissen wir mehr ...
Altpapier und schöne Lieder
Natürlich ist diese Überschrift furchtbar frech und überspitzt, dennoch: Wer für seine Sammlung noch zehn weitere, bisher unveröffentlichte Live-Aufnahmen von Tocotronic aus 20 Jahren Bandgeschichte haben möchte, der sollte sich bald die nächste Ausgabe des deutschen Rolling Stone bestellen - dort gibt es zum Heft eine (fast) handbemalte CD mit besagten Liedern. Die Songliste und die Bestelladresse: hier. Und wer möchte, darf sich dann beim gleichen Dienstleister noch ein feines Frage-Antwort-Spiel zum neuen Album anschauen. Na los!
Die Stimme aus dem Kissen
Der Joker singt seine Gruselweise zum Albträumen - so in etwa sieht die Fortsetzung zum "Schlaflied" der Ärzte aus, diesmal vorgetragen von Til Lindemann bei der Akkustikversion von "Mein Herz brennt" von Rammstein. Das Video macht nicht viel her, ist aber dennoch recht eindrucksvoll - anschauen bei vimeo.
TPC. Alles klar?
Jetzt geht also das ganze hysterische Geschrei wieder von vorne los. Schon als Phoenix ihr letztes Album "Wolfgang Amadeus Phoenix" vor drei Jahren ankündigten, sprang alles im Viereck - Ähnliches darf man nun für April 2013 erwarten, denn dann erscheint ihre nächste Platte. Wie sie heißt, wie sie aussieht, wie sie klingt - man weiß es nicht. Nur ein Artworkschnipsel (s.o.) ist auf ihrer Website zu finden und die drei großen Buchstaben dazu. Nun rätselt die Gemeinde, was das wohl heißen soll - "The Paris Commune", "Typical Phoenix Conduct", "Train Performance Calculator"? Wie wär's mit "Trei Pullen Champagner"? Na, gibt sicher ne Menge guter Ideen ...
Donnerstag, 6. Dezember 2012
Unsichtbare Wege, ein Zwischenhalt
Das ist dann schon ein anderes Kaliber: Seit 1993 machen Low aus Minnesota zusammen Musik, die einen geradezu zwingt, innezuhalten und den zauberhaften Melodien Raum und Zeit zur Entfaltung zu geben. Ob man das nun Slowcore oder doch einfach Indiepop nennt, ist eigentlich einerlei - ganze neun Alben haben sie damit gefüllt und nun kommt im März des kommenden Jahres Nummer zehn hinzu. "The Invisible Way" wurde von keinem Geringeren als Wilco-Mastermind Jeff Tweedy produziert und Alan Sparhawk, Mimi Parker und Steve Garrington sind voll des Lobes über diese Zusammenarbeit. Damit das Warten nicht zu lang wird, haben Low gerade auf ihrer Website eine Live-EP mit dem schönen Titel "Low - Plays Nice Places" zum Download bereitgestellt, sie enthält sechs Aufnahmen aus verschiedenen historisch bedeutsamen Theaterhäusern während ihrer Tour im April diesen Jahres und mit "Waiting" auch einen neuen Song. Bei "Words", dem ersten Stück der EP, stand im Übrigen Ben Gibbard von Death Cab For Cutie am Bass und am Mikro.
Low unterwegs:
10. Mai Frankfurt, Zoom
Low unterwegs:
10. Mai Frankfurt, Zoom
Naturschauspiel
Das gängige Vorurteil: Wenn's einem Schauspieler resp. einer Schauspielerin langweilig wird, dann fängt er/sie an zu singen. Nun, wie weit es damit her ist, davon konnten sich die Konzertbesucher ja in der letzten Zeit überzeugen, als Nora Tschirner und Kollegen mit ihrer Band Prag durch die Klubs gezogen sind. Zur zweiten Single nach "Sophie Marceau", von der hier auch schon die Rede war, gibt es nun auch ein Video - das Stück heißt "Wenn einer geht" und klingt wie ein Stück urgemütlicher, deutscher Sommersonnenschlager aus den 70ern. Also Obacht: Geschmackssache! Mit dabei übrigens eine Reihe bekannter Darsteller wie Leslie Malton, Christoph Luser und Pheline Roggan - Regie bei dem Naturschauspiel führte die Tschirner selbst zusammen mit Jarek Raczek.
Wieder ein Stück näher
Australien und Japan standen für 2013 ja schon fest, nun darf wieder etwas mehr hyperventiliert werden, denn es stehen die ersten drei Europatermine von My Bloody Valentine fest:
09. März Glasgow
10. März Manchester
12. März London
Die Einschläge kommen also näher, wie man so schön sagt und es bleibt zu hoffen, dass Kevin Shields nach den drei Tagen nicht die Lust am Touren vergangen ist und noch einige mehr im Kalender stehen werden.
09. März Glasgow
10. März Manchester
12. März London
Die Einschläge kommen also näher, wie man so schön sagt und es bleibt zu hoffen, dass Kevin Shields nach den drei Tagen nicht die Lust am Touren vergangen ist und noch einige mehr im Kalender stehen werden.
Second best
Der meist gecoverte Titel von Joy Division ist - klar: "Love Will Tear Us Apart". Bei New Order hätte wohl "Ceremony" das Zeug dazu, obwohl der Song aus dem Jahr 1981 eigentlich beiden Bands zugeschlagen werden könnte. Nun jedenfalls haben sich die Chromatics des Stückes angenommen, die ohnehin für zauberhafte Cover bekannt sind - Stichwort: "Into The Black" von Neil Young. "Ceremony" jedenfalls zu hören bei Pitchfork.
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