Wahrscheinlich haben sich die Leute bei MTV gedacht, das die Ankündigung der Rückkehr von Beavis & Butthead allein noch nicht so die Hammermeldung ist, hat man ein ähnliches Format ja schon seit einiger Zeit mit Liam & Noel zur kostenfreien Verfügung. Deshalb also heute die Meldung, dass das Format "120 Minutes" wieder auf den Bildschirm zurückkehrt. Die Sendung also, in der, moderiert von Paul King, Nirvanas "Smells Like Teen Spirit", "Goo" von Sonic Youth, Pearl Jams "Alive"oder "Caught Betwen Stealing" von Janes Addiction zur Erstaufführung kamen. Diesen Samstagabend ist es soweit - das Ganze läuft auf MTV2 und wird begleitet von Kings Ex-Kollegen Matt Pinfield.
Freitag, 29. Juli 2011
One piece of ... Ganglians_Monster Head Room
Track #12 "Blood On The Sand": Im Rolling Stone schon als Joy-Division-Coverband gepriesen, das aber gilt nur für diesen einen Titel - der Rest ist quietschfidele und manchmal recht schräge Beach-Boys-Mucke. Nächstes Mal also besser hinhören, Jungs.
Donnerstag, 28. Juli 2011
Willkommene Schwermut
Austra „Feel It Break“ (Domino)
Eine wirklich stichhaltige Begründung dafür, dass mir dieses Album bisher entgangen ist, habe ich nicht – EMA, Fever Ray, Zola Jesus, Planningtorock, Lykke Li, um die passenden Bezugsgrößen in den Raum zu werfen, alle schön säuberlich gelistet und rezensiert – nur eben Austra nicht. Aber wenn sich selbst die ehrenwerten Edelblogger von Pitchfork eine Rubrik mit dem Titel „Overlooked Records 2011“ leisten können, dann darf ich auch mal nachreichen – am Ende des Jahres wäre das Ding ohnehin wieder auf den Tisch gekommen.
Irritierend könnte auch der Umstand gewirkt haben, dass sich Katie Stelmanis ganz zu Beginn ihres Debüts musikalisch wie ein eineiiger Zwilling von Karin Dreijer Andersson ausnimmt – gut und gern also als gelungene B-Seite von Fever Ray durchgeht: die gleiche bleischwere und betörende Grundstimmung, eine ähnlich schneidende Stimme in fast identischer Tonlage, wen sollte das nicht stutzig machen? Dabei sind Austra von all den erwähnten Vertretern des sogenannten NuGoth diejenigen, die sich am weitesten auf den Tanzboden und somit auch in Richtung Mainstream vorwagen. Schon die Titel zwei und drei („Loose It“/“The Future“), letzterer mit wirklich bezaubernden Pianoloops, wirken deutlich spritziger und rhythmusorientierter als das meiste Material ihrer „schwarzen Schwestern“ – soll heißen: Wir sind noch nicht bei Robyn, aber auf dem besten Weg dahin.
Die Entscheidung, den vielschichtigen Variationen von Planningtorock oder der fast unerträglichen Düsternis von Zola Jesus den pumpenden Beat vorzuziehen, ist sicherlich diskutabel, hier aber vielleicht keine schlechte, zumal die Kanadier ihre Lektion in punkto versiertem Synthiepop bei Depeche Mode und ähnlichen Vorbildern bestens gelernt haben. „Beat The Pulse“ und „Spellwork“ sind dafür die besten Beispiele. Schwieriger schon, mit diesem Rezept die Spannung über die volle Länge des Albums zu halten – das gelingt ihr nicht ganz lückenlos, manches klingt dann doch zu glatt und ähnlich, vielleicht hat man aber auch schon zu vielen auf gleichem Terrain (s.o.) zugehört.
Gut deshalb, dass „Shoot The Water“ gegen Ende etwas aus dem Rahmen fällt und mit einem beinahe heiter gestimmten Klavierpart die Regel bricht. „The Noise“ darf im Anschluß wieder dunkel schillern, bevor „The Beast“ mit schweren Akkorden und barmendem Gesang den Reigen beschließt. Im Stück „Hate Crime“ fleht Stelmanis einmal: „Don’t wanna sympathize with the darkness“. Wenn aber gerade das ihren Liedern einen unverwechselbaren Glanz verleiht, dann möchte man ihr fast wünschen, dass ihr das nicht gelingt.
www.austramusic.com
Eine wirklich stichhaltige Begründung dafür, dass mir dieses Album bisher entgangen ist, habe ich nicht – EMA, Fever Ray, Zola Jesus, Planningtorock, Lykke Li, um die passenden Bezugsgrößen in den Raum zu werfen, alle schön säuberlich gelistet und rezensiert – nur eben Austra nicht. Aber wenn sich selbst die ehrenwerten Edelblogger von Pitchfork eine Rubrik mit dem Titel „Overlooked Records 2011“ leisten können, dann darf ich auch mal nachreichen – am Ende des Jahres wäre das Ding ohnehin wieder auf den Tisch gekommen.
Irritierend könnte auch der Umstand gewirkt haben, dass sich Katie Stelmanis ganz zu Beginn ihres Debüts musikalisch wie ein eineiiger Zwilling von Karin Dreijer Andersson ausnimmt – gut und gern also als gelungene B-Seite von Fever Ray durchgeht: die gleiche bleischwere und betörende Grundstimmung, eine ähnlich schneidende Stimme in fast identischer Tonlage, wen sollte das nicht stutzig machen? Dabei sind Austra von all den erwähnten Vertretern des sogenannten NuGoth diejenigen, die sich am weitesten auf den Tanzboden und somit auch in Richtung Mainstream vorwagen. Schon die Titel zwei und drei („Loose It“/“The Future“), letzterer mit wirklich bezaubernden Pianoloops, wirken deutlich spritziger und rhythmusorientierter als das meiste Material ihrer „schwarzen Schwestern“ – soll heißen: Wir sind noch nicht bei Robyn, aber auf dem besten Weg dahin.
Die Entscheidung, den vielschichtigen Variationen von Planningtorock oder der fast unerträglichen Düsternis von Zola Jesus den pumpenden Beat vorzuziehen, ist sicherlich diskutabel, hier aber vielleicht keine schlechte, zumal die Kanadier ihre Lektion in punkto versiertem Synthiepop bei Depeche Mode und ähnlichen Vorbildern bestens gelernt haben. „Beat The Pulse“ und „Spellwork“ sind dafür die besten Beispiele. Schwieriger schon, mit diesem Rezept die Spannung über die volle Länge des Albums zu halten – das gelingt ihr nicht ganz lückenlos, manches klingt dann doch zu glatt und ähnlich, vielleicht hat man aber auch schon zu vielen auf gleichem Terrain (s.o.) zugehört.
Gut deshalb, dass „Shoot The Water“ gegen Ende etwas aus dem Rahmen fällt und mit einem beinahe heiter gestimmten Klavierpart die Regel bricht. „The Noise“ darf im Anschluß wieder dunkel schillern, bevor „The Beast“ mit schweren Akkorden und barmendem Gesang den Reigen beschließt. Im Stück „Hate Crime“ fleht Stelmanis einmal: „Don’t wanna sympathize with the darkness“. Wenn aber gerade das ihren Liedern einen unverwechselbaren Glanz verleiht, dann möchte man ihr fast wünschen, dass ihr das nicht gelingt.
www.austramusic.com
Here comes your app
Datenmüll macht bekanntlich mißtrauisch, aber diese Nachricht bekommt man gern: Die Pixies, göttergleich wie nur wenige, präsentieren ihr bandeigenes App mit einer Menge interessanter Menupunkte und wenig unnützem Schnickschnack. Es gibt gestreamte Live-Konzerte aus dem wahrlich umfangreichen Bühnenschaffen des Quartetts, Videos, Fotos, die obligatoriscche Komplettdiskographie und eine Pinwand als Fanforum. Einer der ersten Besuche gilt natürlich dem Topic „Shows“ in der leisen Hoffnung, auch Deutschland käme in den Genuß der „Doolittle-Lost-Cities“-Tour. Das dann doch nicht, shit! Aber dennoch: Lalaloveyou. Haben wollen - hier.
Ach, BILD ...
... meinst Du wirklich, Deine Leser nehmen Dir diesen billigen und zutiefst verlogenen Spruch „BILD gedenkt der Toten von Norwegen“ noch ab? Ist es nicht vielmehr so, dass man das Trauern doch besser den Norwegern selbst überlassen sollte – sie tun dies seit einigen Tagen auf beeindruckende Art und Weise, und wer hierzulande Anteil nehmen will, kann und möchte dies vielleicht besser für sich tun. Ehrlicher als Dein Schmierentheater wäre es gewesen, zu schreiben: „Schaut her, wir haben sie, die Fotos der Opfer – diesmal nicht als verwackelte Hubschraubershots oder von (un)freiwilligen BILD-Reportern, sondern sauber aufgefächert in Paßfotogröße. Und ganz nebenbei - herzlichen Dank für die erklecklichen Zuwächse bei Auflagen und Page Impressions der letzten Tage.“ Und weil Deine Leser so sind wie sie nun mal sind, können wir uns am Ende darauf einigen, dass sie Dir Deine falsche Trauer im Wortsinn sicher abkaufen werden – das allein ist die Intention, mehr nicht. In meinem Namen tust Du solche Dinge im Übrigen auch nicht, ich persönlich möchte weder mit Dir Papst sein noch Weltmeister werden, so dicke sind wir dann doch nicht.
Mittwoch, 27. Juli 2011
Selbstversuch
Via stereogum gab es dieser Tage bei der Huffington Post einen Videoclip zu besichtigen, zu dem man sehr wohl geteilter Meinung sein darf bzw. wahrscheinlich sogar sein muß. Denn was die amerikanischen Onliner noch als willkommene Zerstreuung präsentieren, dient den Musikspezialisten als Selbstversuch mit Ansätzen zu audiovisueller Folter. Und darum geht es: Eine dänische Acapella-Formation mit Namen Local Vocals gibt in gut sieben Minuten ein recht gewöhnungsbedürftiges Medley schauderhafter Gassenhauer aus der Disko der 90er zum Besten – ohne Instrumente versteht sich. Ace of Base, Scatman Joe, La Bouche und viele mehr, keine Gnade. Die Autorin, die sich dem Test freiwillig unterzog, fragt nun: „How long can you watch this ’90s a cappella dance mix video before you absolutely can’t stand it anymore oh my god please turn it off?” Sie selbst schaffte im Übrigen nur ganze zwölf Sekunden, allerdings mit der griffigen Begründung, sie sei auf einer dreitägigen Rohkostdiät – naja. Kleiner Tipp für Wagemutige: Die Chancen, die komplette Distanz durchzustehen steigen, wenn man versucht, immer den ganzen Bildschirm im Auge zu behalten – und schon das ist grenzwertig. Beginnt man jedoch damit, sich auf eines der irre grinsenden Gesichter oder gar den “Bananenmann” zu konzentieren, ist es bald aus mit der Selbstdisziplin. Für Unerschrockene – hier.
Dienstag, 26. Juli 2011
DFW_US: 1355 f. [und Schluß]
Schauspielerei: "Fast bis zur letzten Phase seiner Karriere hatte Er selbst anscheinend geglaubt, allein durch die gestelzte, hölzerne Qualität von Amateuren könne er sich der schädlichen Realismusillusion entledigen und seine Zuschauer daran erinnern, dass sie in Wahrheit Schauspielern beim Schauspielen zusahen und nicht Menschen beim Leben."
Der Nächste bitte.
Da haben sich die Redakteure von stereogum sicher gedacht, dass sie das, was die Kollegen vom SPIN hinbekommen, auch zwingen können. „Nevermind“ ist ja nun mal durch, also kurz mal bei Wikipedia reingeschielt und – ja sauber, das passt: Vor zehn Jahren wurde „Is This It“ von den Strokes veröffentlicht, eine Platte also, die es wenigstens ansatzweise mit dem Nirvana-Hype in den 90ern aufnehmen kann.
Das Strickmuster, eng an der Setlist des Originals zu bleiben, ist das gleiche, das Lineup allerdings ist auf den ersten Blick nicht so prominent besetzt, birgt dafür aber jede Menge Unerwartetes und Überraschendes: Der Titeltrack von Peter, Bjorn And John geht noch als klassisches Cover durch, aber schon „The Modern Age“ von Chelsea Wolfe unterscheidet sich mit seiner hallenden Düsternis deutlich von der Erstversion. „Someday“ erfährt durch Wise Blood ebenso eine komplette Neustrukturierung wie „Alone, Together“, hier wunderbar arrangiert von Katie Stelmanis und Austra.
Ein weiterer Höhepunkt: Owen Palletts „Hard To Explain“ – naturgemäß mit jeder Menge gefühlvoll gehämmerten und gestrichenen Saiten, wieder eine komplette Kehrtwende dann für „New York City Cops“ – hier gibt Himanshu Suri aka. Heems, Frontman von Das Racist, mit seinen heiseren Raps dem Song einen komplett neuen Dreh. Dazwischen viel Gefälliges – verträumter Folk, bratzige Disko und Casiotonegeorgel. Den Vergleich mit „Newermind“ muß „Stroked“ jedenfalls nicht fürchten, ähnlich wie bei der ersten Jubiläumssause freut man sich, wenn anstelle des doch recht überstrapazierten Geburtstagskindes mal die Gratulanten zu Wort kommen dürfen. Und das für lau – hier.
Das Strickmuster, eng an der Setlist des Originals zu bleiben, ist das gleiche, das Lineup allerdings ist auf den ersten Blick nicht so prominent besetzt, birgt dafür aber jede Menge Unerwartetes und Überraschendes: Der Titeltrack von Peter, Bjorn And John geht noch als klassisches Cover durch, aber schon „The Modern Age“ von Chelsea Wolfe unterscheidet sich mit seiner hallenden Düsternis deutlich von der Erstversion. „Someday“ erfährt durch Wise Blood ebenso eine komplette Neustrukturierung wie „Alone, Together“, hier wunderbar arrangiert von Katie Stelmanis und Austra.
Ein weiterer Höhepunkt: Owen Palletts „Hard To Explain“ – naturgemäß mit jeder Menge gefühlvoll gehämmerten und gestrichenen Saiten, wieder eine komplette Kehrtwende dann für „New York City Cops“ – hier gibt Himanshu Suri aka. Heems, Frontman von Das Racist, mit seinen heiseren Raps dem Song einen komplett neuen Dreh. Dazwischen viel Gefälliges – verträumter Folk, bratzige Disko und Casiotonegeorgel. Den Vergleich mit „Newermind“ muß „Stroked“ jedenfalls nicht fürchten, ähnlich wie bei der ersten Jubiläumssause freut man sich, wenn anstelle des doch recht überstrapazierten Geburtstagskindes mal die Gratulanten zu Wort kommen dürfen. Und das für lau – hier.
Filmkunst mit Ansage
Man mag von der Musik dieser Frau ja halten was man will, die visuellen Umsetzungen waren bei Björk aber schon seit jeher unbestritten meisterhaft. Für die erste Single ihres Albums "Biophilia" hat sie sich, Macht der Gewohnheit, olle Michel Gondry ins Boot geholt, der ja bekanntermaßen - selbst schon eine Legende - nicht nur geniale Arbeiten mit Massive Attack ("Protection"), Daft Punk, den White Stripes und Radiohead verantwortet, sondern auch mit der wuseligen Isländerin schon einiges an sehenswerten Kooperationen vorweisen kann (u.a. "Human Behaviour", "Army Of Me" und "Hyperballad"). "Crystalline" heißt jedenfalls der neue Song - ankucken: hier.
Hooray für das Montagsspiel [1:1]
Es wird nicht viele St. Pauli-Fans geben, die für die Montagsspiele in der zweiten Bundesliga eine gewissen Sympathie hegen – den meisten davon ist ein SkyAbo einfach zu doof und sie wohnen mehr als 50 Kilometer vom Millerntor entfernt. Somit also wieder einmal die Chance, die Jungs live und in Farbe zu sehen und was man da sehen konnte, war gar nicht mal so schlecht. Gute Neueinkäufe (Schachten, Sobiech, Tschauner sowieso), ebenso gute Moral und ein wenig Pech beim Gegentreffer, ansonsten jedoch spielerisch ansprechend. MVP natürlich Fin Bartels, der Junge ist einfach eine Schau. Walk on!
Montag, 25. Juli 2011
Drei für einen - Udos Erben
Seit einiger Zeit ist ja darüber gerätselt worden, wer denn nun die tragische Lücke, welche die Demission von Udo Lattek beim Sport1-Wettsaufen „Doppelpass“ gerissen hat, auch nur ansatzweise wieder ausfüllen kann. Und dabei ist nicht der Pilsabsatz der Firma Krombacher gemeint – dieser ist mit Udos Abgang unwiderruflich dahin. Nun also kommt der Sender mit der Hammermeldung um die Ecke, dass der freigewordene Sessel im Kempinski von gleich drei ehemaligen Sportskanonen übernommen wird. Und zwar von Thomas Helmer, bekannt durch ein aberwitziges „Nicht-Tor“ gegen den 1. FCN und seinen grenzdebilen, öffentlichen Heiratsantrag an TV-Rakete Yasmina Filali, Thomas Strunz, bekannt als der gehörnte Ex-Ehemann von Prolette Claudia Effenberg und spruchgewordenes Beispiel für Trainingsfleiß bei Giovanni Trappatoni und Mario Basler, erfolgloser Ex-Trainer von Regensburg, Koblenz, Trier und Burghausen und wahrscheinlich der einzige Spieler der Bundesliga, der eine Torwand nicht nur von einem Weißbierglas, sondern auch nach Leerung von zehn derselben zu treffen in der Lage ist. Soll heißen – Glückwunsch, Sport1, kompetent verstärkt. Na denn: Wohlsein.
Well extended.
Da hat jemand Sinn und Ursprung einer gelungenen Songüberarbeitung begriffen - Damian Taylor nimmt sich Arcade Fires "Ready To Start" vor, beginnt seinen Remix werkgetreu und läßt das Original nach und nach in einen formidablen Synthmix kippen. Der Mann hatte seine Finger schon an Placebo, U.N.K.L.E., Björk und Depeche Mode - und auch für dieses Stück gilt: Erstklassige Arbeit.
"Fuck Me Pumps" - Was andere sagen.
Zum Tod von Amy Winehouse ein Streifzug durch die deutschsprachige Presse: SZ, FAZ, Die Zeit, Die Welt, Frankfurter Rundschau, SpOn, Rolling Stone, Neue Zürcher Zeitung und taz.
Freitag, 22. Juli 2011
Metall mit Stil
Wenn dieser Tage die neuen Alben von Szenegrößen wie Megadeth, Anthrax, Mastodon und Powerwolf in die Läden kommen, wird einen wieder das kalte Grausen anwehen und nicht zum ersten Mal darf man sich fragen: Was um alles in der Welt treibt den Metaller dazu, Jahr um Jahr gestalterisch mehr als fragwürdige und/oder alberne und/oder geschmacksarme Cover um ihre Tonträger zu packen? Was zum Beispiel spräche dagegen, die geneigte Hörerschaft mit etwas Anspruch zu irritieren oder mit einem Mindestmaß an kreativer Mühe herauszufordern und warum in Gottes – naja, dann doch Satans – Namen sollte ein halbwegs gut gemachtes Cover auf ewig dem Pop vorbehalten sein?
So weit, so bekannt. Wer jedoch schimpft, der sollte nicht vergessen, dass es sehr wohl einige wenige Ausnahmen im knochenharten Rockgeschäft gibt, die ein gelungenes Artwork zu schätzen wissen. Und damit sind nicht einmal die Jungs der Abteilung Doom und Drone wie Sunn O))), Jesu und Asva gemeint, die schon seit jeher eine sehr eigene, wenn auch tiefschwarze Ästhetik pflegen. Bei der Recherche stößt man zum Beispiel neben Klassikern von Faith No More, Ministry und den Deftones auch auf einige wunderliche Exemplare früherer Tage von Black Sabbath, Alice Cooper und selbst AC/DC, die so gar nichts mit dem üblichen Einerlei aus bluttriefender Fraktur und unappetitlichem Endzeitcomic zu tun haben.
Für eine Dissertation reicht das Thema zwar nicht, denn natürlich sind die optischen Ausreißer auch musikalisch nicht dem Hardrock-Mainstream zuzuordnen, dennoch lohnt der Blick auf ältere oder neuere Beispiele – neben den unangefochteten Spitzenreitern wie der Rollins Band findet man ein paar nette Überraschungen und so manchen Doppelgänger.
So weit, so bekannt. Wer jedoch schimpft, der sollte nicht vergessen, dass es sehr wohl einige wenige Ausnahmen im knochenharten Rockgeschäft gibt, die ein gelungenes Artwork zu schätzen wissen. Und damit sind nicht einmal die Jungs der Abteilung Doom und Drone wie Sunn O))), Jesu und Asva gemeint, die schon seit jeher eine sehr eigene, wenn auch tiefschwarze Ästhetik pflegen. Bei der Recherche stößt man zum Beispiel neben Klassikern von Faith No More, Ministry und den Deftones auch auf einige wunderliche Exemplare früherer Tage von Black Sabbath, Alice Cooper und selbst AC/DC, die so gar nichts mit dem üblichen Einerlei aus bluttriefender Fraktur und unappetitlichem Endzeitcomic zu tun haben.
Für eine Dissertation reicht das Thema zwar nicht, denn natürlich sind die optischen Ausreißer auch musikalisch nicht dem Hardrock-Mainstream zuzuordnen, dennoch lohnt der Blick auf ältere oder neuere Beispiele – neben den unangefochteten Spitzenreitern wie der Rollins Band findet man ein paar nette Überraschungen und so manchen Doppelgänger.
Alt & ungewöhnlich (vlnr): AC/DC "Dirty Deeds Done Dirt Cheep", Led Zeppelin "Presence", Head East "A Different Kind Of Crazy", Black Sabbath "Never Say Die", Alice Cooper "Pretties For You", Van Halen "Live/Right Here, Right Now", Black Sabbath "Technical Ecstasy", "Black Sabbath "Heaven And Hell"
Zwei Profis (vlnr): Ministry "Animositisomnia", "Cover Up", "Jesus Built My Hotrod", "Filth Pig", The Mars Volta "Amputechture", "The Bedlam In Goliath", "Frances The Mute", "Octahedron"
Locker durch den Häcksler
Nicht wenige Anhänger gepflegter Hardcore-Rhythmik halten die Band Fugazi für eine der wichtigsten Formationen des Planeten, deren Album „13 Songs“ für eine Offenbarung und die faktische Auflösung Anfang des neuen Jahrtausends für nicht weniger als den Untergang des Abendlandes. Und je nachdem wie es um die Toleranzschwelle dieser Menschen bestellt ist, wird die folgende Nachricht die einen restlos begeistern und die anderen ob des angeblichen kommerziellen Ausverkaufs kräftig die Köpfe schütteln lassen.
Das Produzentenduo Cecil Otter und Swiss Andy nämlich hat das besagte Meisterwerk der Männer aus Washington kurzerhand durch die Kammern des Shaolin geschickt – soll heißen, in komplette Einzelteile zerlegt und mit den Lyrics der bekennenden Kung-Fu-Possé Wu Tang Clan zusammengeschraubt. Und auch wenn von den Originalen am Ende nur noch wenig wiederzuerkennen ist, als Ergebnis kann sich das MashUp mit dem sinnigen Titel „Wugazi – 13 Chambers“ durchaus hören lassen. Kraftvolle Beats, biestige Riffs – die Kreuzung der beiden Stile als gelungenes Crossover, das kaum etwas von seiner ursprünglichen Energie eingebüßt hat.
Natürlich kann man den einen oder anderen Einwand der Traditionalisten verstehen, klar klingt das sehr nach Reißbrett und auf Gloria Gaynor und ihr „I Will Survive“ als Zugabe für „Sweet Release“ wäre man so schnell auch nicht gekommen. Aber wenn man den Lautstärkepegel nur ordentlich nach oben dreht und einem die fetten Loops um die Ohren fliegen, wird aus der witzigen Idee ganz schnell auch eine schlüssige. Locker machen!
Das Produzentenduo Cecil Otter und Swiss Andy nämlich hat das besagte Meisterwerk der Männer aus Washington kurzerhand durch die Kammern des Shaolin geschickt – soll heißen, in komplette Einzelteile zerlegt und mit den Lyrics der bekennenden Kung-Fu-Possé Wu Tang Clan zusammengeschraubt. Und auch wenn von den Originalen am Ende nur noch wenig wiederzuerkennen ist, als Ergebnis kann sich das MashUp mit dem sinnigen Titel „Wugazi – 13 Chambers“ durchaus hören lassen. Kraftvolle Beats, biestige Riffs – die Kreuzung der beiden Stile als gelungenes Crossover, das kaum etwas von seiner ursprünglichen Energie eingebüßt hat.
Natürlich kann man den einen oder anderen Einwand der Traditionalisten verstehen, klar klingt das sehr nach Reißbrett und auf Gloria Gaynor und ihr „I Will Survive“ als Zugabe für „Sweet Release“ wäre man so schnell auch nicht gekommen. Aber wenn man den Lautstärkepegel nur ordentlich nach oben dreht und einem die fetten Loops um die Ohren fliegen, wird aus der witzigen Idee ganz schnell auch eine schlüssige. Locker machen!
Mittwoch, 20. Juli 2011
Charmante Reduktion
Little Dragon „Ritual Union“ (Peacefrog)
Es gibt Menschen, die wecken in ihrem Gegenüber einen reflexartigen Beschützerinstikt – hohes Stimmchen, zartes Wesen, da möchte man unweigerlich alles Böse dieser ach so verruchten Welt in den hintersten Winkel verbannen, weit weg vom vermeintlich Schutzbefohlenen. Paart sich scheinbare körperliche Zerbrechlichkeit dann noch mit dem passenden Soundtrack wie etwa bei Yukimi Nagano und der Musik ihrer schwedischen Band Little Dragon, wird aus dem Hörer erst der Fan und dann der Schirmherr.
Pure Einbildung, genauer besehen natürlich Nonsens, auch wenn sich mit Damon Albarn und David Sitek schon zwei ehrenamtliche Betreuer gefunden hatten – für ersteren besang Nagano zwei Tracks des letzten Gorillaz-Albums „Plastic Beach“, mit Sitek arbeitete sie für dessen Sideprojekt Maximum Balloon zusammen. Ihre Meriten haben sich Little Dragon allerdings mit den beiden Vorgängeralben erarbeitet – das selbstbetitelte Debüt und der Nachfolger „Machine Dreams“ enthielten eine beachtliche Menge feinster Elektronika, die sich auch optisch angenehm von gängiger Formatware unterschieden – die Clips zu „Twice“, „After The Rain“, „Fortune“ und „Never Never“ sind noch heute in guter Erinnerung.
Auch das neue Album „Ritual Union“ bietet jede Menge kunstvoll arrangierte Songs, deren Wirkung noch immer hauptsächlich auf der umsichtigen und sparsamen Instrumentierung und auf Naganos einschmeichelnden und letztendlich doch erstaunlich wandlungsfähigen Vocals beruht. Wie schon Twin Shadow, SBTRKT oder hierzulande Notwist und Lali Puna bevorzugen die Schweden eher die Reduktion und die Überraschung durch seltsame und ungewöhnliche Facetten, mit denen die Tracks verziert werden. Und wenn gelegentlich behauptet wird, Drumpads würden der Musik ihre Seele nehmen – hier kann davon keine Rede sein: Schon beim Titelstück nimmt einen der warme Beat bei der Hand, „Little Man“ danach hüpft förmlich zu denkbar einfacher Melodie, bei „Please Turn“ wird es zwingender, für „Summertearz“ fast tropisch.
Dazwischen werden synthetische Fleckenteppiche verlegt, die mal an die allgegenwärtigen 80er erinnern („Shuffle A Dream“), später zusammen mit Naganos Stimmpart verfremdet und leicht verzerrt wirken und an anderer Stelle nur noch als simples Pluckern („Seconds“), einem steten Tropfen gleich, dem Takt folgen. Angenehme Leichtigkeit bestimmt die Stücke, nichts ist überladen und die knappe Dreiviertelstunde erweist sich am Ende als unterhaltsame Distanz, fast zu kurz für den, der Gefallen daran gefunden hat.
http://www.little-dragon.se/
Es gibt Menschen, die wecken in ihrem Gegenüber einen reflexartigen Beschützerinstikt – hohes Stimmchen, zartes Wesen, da möchte man unweigerlich alles Böse dieser ach so verruchten Welt in den hintersten Winkel verbannen, weit weg vom vermeintlich Schutzbefohlenen. Paart sich scheinbare körperliche Zerbrechlichkeit dann noch mit dem passenden Soundtrack wie etwa bei Yukimi Nagano und der Musik ihrer schwedischen Band Little Dragon, wird aus dem Hörer erst der Fan und dann der Schirmherr.
Pure Einbildung, genauer besehen natürlich Nonsens, auch wenn sich mit Damon Albarn und David Sitek schon zwei ehrenamtliche Betreuer gefunden hatten – für ersteren besang Nagano zwei Tracks des letzten Gorillaz-Albums „Plastic Beach“, mit Sitek arbeitete sie für dessen Sideprojekt Maximum Balloon zusammen. Ihre Meriten haben sich Little Dragon allerdings mit den beiden Vorgängeralben erarbeitet – das selbstbetitelte Debüt und der Nachfolger „Machine Dreams“ enthielten eine beachtliche Menge feinster Elektronika, die sich auch optisch angenehm von gängiger Formatware unterschieden – die Clips zu „Twice“, „After The Rain“, „Fortune“ und „Never Never“ sind noch heute in guter Erinnerung.
Auch das neue Album „Ritual Union“ bietet jede Menge kunstvoll arrangierte Songs, deren Wirkung noch immer hauptsächlich auf der umsichtigen und sparsamen Instrumentierung und auf Naganos einschmeichelnden und letztendlich doch erstaunlich wandlungsfähigen Vocals beruht. Wie schon Twin Shadow, SBTRKT oder hierzulande Notwist und Lali Puna bevorzugen die Schweden eher die Reduktion und die Überraschung durch seltsame und ungewöhnliche Facetten, mit denen die Tracks verziert werden. Und wenn gelegentlich behauptet wird, Drumpads würden der Musik ihre Seele nehmen – hier kann davon keine Rede sein: Schon beim Titelstück nimmt einen der warme Beat bei der Hand, „Little Man“ danach hüpft förmlich zu denkbar einfacher Melodie, bei „Please Turn“ wird es zwingender, für „Summertearz“ fast tropisch.
Dazwischen werden synthetische Fleckenteppiche verlegt, die mal an die allgegenwärtigen 80er erinnern („Shuffle A Dream“), später zusammen mit Naganos Stimmpart verfremdet und leicht verzerrt wirken und an anderer Stelle nur noch als simples Pluckern („Seconds“), einem steten Tropfen gleich, dem Takt folgen. Angenehme Leichtigkeit bestimmt die Stücke, nichts ist überladen und die knappe Dreiviertelstunde erweist sich am Ende als unterhaltsame Distanz, fast zu kurz für den, der Gefallen daran gefunden hat.
http://www.little-dragon.se/
Never forget (where it's coming from)
Wer es trotz des lauten Spatzengeschreis noch immer nicht mitbekommen haben sollte, der sei noch einmal höflichst daran erinnert, dass sich am 24. September die Veröffentlichung von Nirvanas Meilenstein „Nevermind“ zum zwanzigsten Male jährt. Seit Wochen schon hyperventilieren die maßgeblichen Musikredaktionen und eine jede versucht, dem Jubiläum etwas bisher Ungehörtes abzutrotzen – allein, die meisten scheitern. Selbst das amerikanische Magazin SPIN kann für seine Idee wohl kaum mit einem Innovationspreis rechnen, dennoch ist die Cover-Compilation eine willkommene Ansammlung von Neuinterpretationen – deshalb wahrscheinlich auch der etwas schiefe Titel „Newermind“. Das Tracklisting hält sich konsequent an das Original, vertreten sind Künstler wie die Meat Puppets („Smells Like Teen Spirit“), Surfer Blood („Territorial Pissings“), EMA („Endless Nameless“) und die von Kurt Cobain selbst heiß verehrten Vaselines („Lithium“). Guter Stoff allemal, der nicht mehr kostet als die Überwindung, SPIN seine Zuneigung via Facebook zu versichern.
Dienstag, 19. Juli 2011
Shortlist
Wieder ein Schritt zum Album des Jahres: Neben Adele, Elbow, James Blake und Anna Calvi steht in diesem Jahr PJ Harvey an der Spitze der Nominierungen für den von Barclaycard gesponserten Mercury Prize 2011. Und wenn die Jury am 6. September diesen Jahres nicht ganz und gar danebenlangt, dann wird "Let England Shake" der Nachfolger des letztjährigen, ebenso unumstrittenen Meisterwerks von The XX.
Who the fuck is Barbie?
Lang erwartet, nun endlich draußen: Das angekündigte Spike Jonze-Video zur aktuellen Single der Beastie Boys "Don't Play No Game That I Can't Win" feat. Santigold - eine amüsante Bond-Persiflage mit Killerkommando und Zombiefinale, die Jungs bringens halt noch. Wer spielen will - hier.
Montag, 18. Juli 2011
Heraus ohne Gebrüll
Jetzt sollte man sich mit übereilten Reaktionen schon noch zurückhalten, aber was die Red Hot Chili Peppers da als ihre erste Single ins Netz stellen, hört sich doch verdächtig nach einem Langweiler an. Mit diesem Song - "The Adventures Of Rain Dance Maggy" - werden sie, so viel scheint sicher, zwar die Herzen der Coffee-Shop-Besucher höherschlagen lassen, die krawallbedürftige Stammkundschaft allerdings mächtig verprellen. Gähn - hier.
Kleiderordnung herstellen!
Gut, wir haben am Wochenende gewonnen - 2:0, zwei Mal Boller, Respekt. Aber wie sich das für einen echten Modefan gehört, kommt nun mal die Optik an erster Stelle. Und da gilt es natürlich zu vermelden, dass der neue Fanshopkatalog draußen ist und ganz wie erwartet jede Menge lebensnotwendige Dinge enthält, die postwendend bestellt gehören. Und für all jene, die mit dem Verein nun nicht so wahnsinnig viel verbindet, ist es zumindest ein schöner Hinkucker - versprochen.
Freitag, 15. Juli 2011
Unterwegs im Gitarrengebirge
Grooms „Prom“ (Kanine)
Das Internet ist ja wie viele Dinge im Leben bekanntlich Fluch und Segen zugleich. Ein Grund zur Freude: Neben all den öden Wiederkäuern stolpert man plötzlich über eine Platte dieses Trios aus Brooklyn – beim lokalen Plattendealer, so er denn noch um die Ecke wohnt und nicht einer Sportsbar oder einem Starbucks Platz machen musste, hätte man für so einen Fund schon lange die Cover umklappen müssen. Das Ärgernis folgt auf dem Fuß: Über die Grooms lassen sich, auch wenn diese neue Platte schon die zweite und, soviel vorweg, eine ganz und gar wunderbare ist, im allwissenden Web nur spärliche Informationen sammeln, neben ein paar kurzen Anmerkungen anläßlich ihres Debüts im Jahr 2009 bleibt einem nur der bandeigene Blog nebst obligatorischer MySpace-Verlinkung.
Dass Travis Johnson, Emily Ambruso und Jim Sykes, wie auf ihrer Seite zu lesen ist, leidenschaftliche Verehrer der Smiths sind, hätte man angesichts des sperrigen Sounds von „Prom“ so nicht unbedingt erwarten können – je nach Song wären die Vermutungen (ganz im Sinne der Band, die dem Buchstaben „S“ eine kautzige Vorliebe entgegenbringt) eher in Richtung Sonic Youth, Stereolab oder Smashing Pumpkins gegangen. Wie auch immer – an die Schublade wird jedenfalls erst einmal ein Schild mit der Aufschrift „melodiöser Noisepop“ gepinnt, drinnen tummeln sich elf Stücke, die sich in Struktur bzw. Aufbau doch recht ähnlich sind: Als Unterbau dient eine honigsüße, zarte Melodie, mal leichter Folk, mal psychedelisch versponnen, darauf setzen die drei ganze Gitarrengebirge – kreischend, splitternd, ausufernd, in jedem Falle gewaltig („Tiger Trees“, „Prom“, „Aisha“).
Andere Stücke („Into The Arms“, „Don’t Worry, You’re Prettier“) beginnen gleich mit angezogener Schlagzahl, ändern aber mittendrin abrupt das Tempo oder zerfallen gegen Ende in ungeordnete Lärmsequenzen. Einzig das träumerische „Skating With Girl“, gesungen von Emily Ambruso, und der fast schon radiotaugliche Abschluß „3D Voices“ fallen ein wenig aus diesem Raster. Und auch wenn man die Texte nur als kryptische Selbstbespiegelungen wahrnimmt und sich wenig Erhellendes aus den Zeilen schließen läßt – die Songs sind von einer Intensität und Strahlkraft, wie man sie wirklich selten trifft. Dann wiederum ist es vielleicht von Vorteil, wenn den Grooms vorerst die große Popularität versagt bleibt, möchte man doch das Überraschende, das Einzigartige gern noch eine Weile für sich behalten.
Das Internet ist ja wie viele Dinge im Leben bekanntlich Fluch und Segen zugleich. Ein Grund zur Freude: Neben all den öden Wiederkäuern stolpert man plötzlich über eine Platte dieses Trios aus Brooklyn – beim lokalen Plattendealer, so er denn noch um die Ecke wohnt und nicht einer Sportsbar oder einem Starbucks Platz machen musste, hätte man für so einen Fund schon lange die Cover umklappen müssen. Das Ärgernis folgt auf dem Fuß: Über die Grooms lassen sich, auch wenn diese neue Platte schon die zweite und, soviel vorweg, eine ganz und gar wunderbare ist, im allwissenden Web nur spärliche Informationen sammeln, neben ein paar kurzen Anmerkungen anläßlich ihres Debüts im Jahr 2009 bleibt einem nur der bandeigene Blog nebst obligatorischer MySpace-Verlinkung.
Dass Travis Johnson, Emily Ambruso und Jim Sykes, wie auf ihrer Seite zu lesen ist, leidenschaftliche Verehrer der Smiths sind, hätte man angesichts des sperrigen Sounds von „Prom“ so nicht unbedingt erwarten können – je nach Song wären die Vermutungen (ganz im Sinne der Band, die dem Buchstaben „S“ eine kautzige Vorliebe entgegenbringt) eher in Richtung Sonic Youth, Stereolab oder Smashing Pumpkins gegangen. Wie auch immer – an die Schublade wird jedenfalls erst einmal ein Schild mit der Aufschrift „melodiöser Noisepop“ gepinnt, drinnen tummeln sich elf Stücke, die sich in Struktur bzw. Aufbau doch recht ähnlich sind: Als Unterbau dient eine honigsüße, zarte Melodie, mal leichter Folk, mal psychedelisch versponnen, darauf setzen die drei ganze Gitarrengebirge – kreischend, splitternd, ausufernd, in jedem Falle gewaltig („Tiger Trees“, „Prom“, „Aisha“).
Andere Stücke („Into The Arms“, „Don’t Worry, You’re Prettier“) beginnen gleich mit angezogener Schlagzahl, ändern aber mittendrin abrupt das Tempo oder zerfallen gegen Ende in ungeordnete Lärmsequenzen. Einzig das träumerische „Skating With Girl“, gesungen von Emily Ambruso, und der fast schon radiotaugliche Abschluß „3D Voices“ fallen ein wenig aus diesem Raster. Und auch wenn man die Texte nur als kryptische Selbstbespiegelungen wahrnimmt und sich wenig Erhellendes aus den Zeilen schließen läßt – die Songs sind von einer Intensität und Strahlkraft, wie man sie wirklich selten trifft. Dann wiederum ist es vielleicht von Vorteil, wenn den Grooms vorerst die große Popularität versagt bleibt, möchte man doch das Überraschende, das Einzigartige gern noch eine Weile für sich behalten.
Donnerstag, 14. Juli 2011
Doppelsinnig
Keine ganz brandneue Info, aber wegen des anspruchsvollen Inhalts (vgl. Metamorphosen, s.u.) sei dann doch auf einen Live-Stream zur PJ Harveys aktueller Tournee hingewiesen, aufgenommen bei einem Auftritt in Paris, La Maroquinerie zu Beginn diesen Jahres. Der Rolling Stone hat dazu auch noch ein nettes Interview gepackt, wenn das also mal kein allumfassender Genuß ist - hier.
Für lau und laut
Eine Nachricht, die man gern mal durch die große Kopiermaschine Internet schickt: Blonde Redhead stellen zu ihrem letzten Album „Penny Sparkle“ eine kostenlose Remix-EP ins Netz, abzuholen auf der Seite ihres Labels 4AD. Im August kommen die New Yorker übrigens wieder für ein paar Clubkonzerte nach Deutschland:
8. August, 59:1, München
9. August, Brotfabrik, Frankfurt
23. August, Lagerhaus, Bremen
24. August, Lido, Berlin
25. August, Luxor, Köln
29. August, FZW, Dortmund
8. August, 59:1, München
9. August, Brotfabrik, Frankfurt
23. August, Lagerhaus, Bremen
24. August, Lido, Berlin
25. August, Luxor, Köln
29. August, FZW, Dortmund
Hand drauf
Eine Kollaboration, die so auch nicht unbedingt zu erwarten war: David Lynch, Altmeister des amerikanischen Starkinos und Heiliger von Twin Peaks, hat für Interpol und deren Auftritt auf dem diesjährigen Coachella-Festival ein kurzes Animationsfilmchen mit dem Titel „I Touch A Red Button“ angefertigt – der Streifen kam während der Performance von „Lights“ zur Aufführung – hier wahlweise als Konzertmitschnitt oder Konservenvideo.
Mittwoch, 13. Juli 2011
DFW_US: 1109 ff.
Lügen: "Ich stelle ein Bestimmungsbuch der verschiedenen Methoden zusammen. ... Soweit ich beobachtet habe, ... , werden manche Menschen beim Lügen ganz ruhig und fokussiert, ihr Blick wird ganz konzentriert und eindringlich. Sie wollen den Menschen, den sie anlügen, beherrschen. Den Belogenen. Ein anderer Typ wird fahrig und substanzlos und interpungiert seine Lüge mit selbstironischen kleinen Gesten und Geräuschen, als wäre Gutgläubigkeit dasselbe wie Mitleid. Wieder andere begraben die Lüge unter Unmengen von Abschweifungen und Randbemerkungen, als wollten sie die Lüge mit all den irrelevanten Daten durchrutschen lassen wie einen winzigen Käfer, der es durch ein Fliegengitter schafft. ... Dann gibt es eine Sorte, die nenn ich Kamikaze-Lügner. Die erzählen Dir eine surreale und absolut unglaubliche Lüge, und dann spielen sie dir eine Gewissenskrise vor, nehmen die erste Lüge zurück und ersetzen sie durch die Lüge, die du ihnen eigentlich abkaufen sollst, so daß die ernst gemeinte Lüge schon als ein Zugeständnis rüberkommt, als ein Abkommen mit der Wahrheit. ... Oder der Typ, der die Lüge total ausklügelt, sie mit Rokoko-Ausschmückungen von Einzelheiten und Ergänzungen armiert, und das verrät ihn allemal. ... Ich habe jetzt also eine Untergruppe des Über-Ausklüglers eingeführt, den Lügner nämlich, der mal ein Über-Ausklügler war und irgendwann geschnallt hat, dass ihn die Rokoko-Verzierungen jedes Mal verraten haben, und jetzt hat er seine Taktik geändert und lügt kurz und knapp, fast schon gelangweilt, als wäre das, was er sagt, zu offenkundig wahr, um Zeit damit zu verschwenden."
Daheim ist die Hölle
Jeder Mitvierziger hat daheim in seiner Giftkiste ein paar Gruselfotos aus den 80ern herumliegen, die unter gar keinen Umständen an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Auch die drei Jungs von The Drums, mithin etwas jünger, haben offensichtlich ihre Alben geplündert und für ihre neue Platte „Portamento“, die am 12. September diesen Jahres erscheinen wird, ein ganz besonders schönes Stück zu Tage gefördert. Wer nun Angst hat, die Musik der Boyband aus New York würde genauso klingen wie das Cover aussieht, den kann man beruhigen – die erste Single „Money“ taugt ebensowenig wie der Rest für exorzistische Feldversuche.
Dienstag, 12. Juli 2011
Gebellte Wut
Casper „XOXO“ (Four Music)
Zwei Songs gehört und schon fertig mit der Welt – was einem da auf „XOXO“ entgegenrollt ist weit entfernt von einer freundlichen Begrüßung. Benjamin Griffey alias Casper, keine dreißig, geboren in der ostwestfälischen Provinz nahe Bielefeld und in den USA aufgewachsen, ist also keiner, der es sich und seinen Hörern leicht machen will. Äußerlich eher Streichelzoo als Wolfsgehege und doch meint es der Junge bitter ernst – die Stimme ein einziges wütendes und gepresstes Bellen, wund gerieben im Diskurs, kein BlingBling und kein Stylegedöns, nichts für Puristen und nichts für Poser.
Auch bei der Wahl der Waffen war Casper nicht zimperlich, bedenkenlos kreuzt er den Breitwandmetal von Rammstein („Der Druck steigt“, „Blut sehen“) mit Synthiegebirgen und Backroundchören Marke Polarkreis 18 („Alaska“), von iLiketrains leiht er sich die epische Schwermut und von Dendemann den schnoddrigen Wortwitz – Berührungsängste sind nicht auszumachen. Zwischendrin noch ein paar Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit und die guten alten Bekannten Indierock und Punk verteilt – mal läßt er die „Smiths-Platten sprechen“ („XOXO“), dann outet er sich als Fan von Distillers-Frontfrau Brody Dalle und ganz am Schluß („Kontrolle/Schlaf“) kommt auch noch Ian Curtis zu Vorbildehren, ein bunter Reigen des musikalischen Wutbürgertums.
Viel mehr als vom Ton lebt diese Platte natürlich vom Text – Casper fletscht, beißt, brennt und schreit sich die Seele aus dem Leib, seine Raps lassen an Klarheit nichts zu wünschen übrig und retten manchen Song, dessen Sound vielleicht etwas zu gewöhnlich geraten ist, durch den einen, den klugen Reim. Natürlich fragt man sich ab und an, ob es denn wirklich so schlimm steht um die Jugend und ihr Auskommen in diesem Lande („Deutschland krank vor Zorn, die Kinder haben komplett den Verstand verloren“/Blut sehen), aber weil er es denn mit so viel Emphase und Leidenschaft vorbringt ist man geneigt, ihm all das glauben: den Wunsch, sich manchmal einfach wegzustehlen („Auf und davon“), den anrührenden Schmerz um den Verlust eines Freundes („Michael X“), das bittere Räsonieren über Männlichkeit, Vaterrolle und Selbstbehauptung („Grizzly Lied“) und die Sehnsucht danach, der Welt abhanden zu kommen („Lila Blau“/“Kontrolle/Schlaf“).
Die beiden Duette sind eher zwiespältiger Natur – Thees Uhlmann (Tomte) singt nicht, er dehnt und knödelt wieder einmal jeden einzelnen Vokal und tut so mit seiner Hälfte dem Titelsong keinen Gefallen – Marterias dunkles Brummeln in der Verliererhymne „So perfekt“ hat dagegen keine schwerwiegenden Auswirkungen, das Stück bekommt auch mit ihm einen guten Dreh. Dass „Die letzte Gang der Stadt“ dem Funk gehört war nicht zu erwarten, paßt aber trotzdem gut ins Bild. Ein feines Album also, ohne Angst, aber mit viel Karacho – neben Clueso sicher einer der populärsten Grenzgänger auf dem Stuttgarter Label und im Lande allgemein.
Zwei Songs gehört und schon fertig mit der Welt – was einem da auf „XOXO“ entgegenrollt ist weit entfernt von einer freundlichen Begrüßung. Benjamin Griffey alias Casper, keine dreißig, geboren in der ostwestfälischen Provinz nahe Bielefeld und in den USA aufgewachsen, ist also keiner, der es sich und seinen Hörern leicht machen will. Äußerlich eher Streichelzoo als Wolfsgehege und doch meint es der Junge bitter ernst – die Stimme ein einziges wütendes und gepresstes Bellen, wund gerieben im Diskurs, kein BlingBling und kein Stylegedöns, nichts für Puristen und nichts für Poser.
Auch bei der Wahl der Waffen war Casper nicht zimperlich, bedenkenlos kreuzt er den Breitwandmetal von Rammstein („Der Druck steigt“, „Blut sehen“) mit Synthiegebirgen und Backroundchören Marke Polarkreis 18 („Alaska“), von iLiketrains leiht er sich die epische Schwermut und von Dendemann den schnoddrigen Wortwitz – Berührungsängste sind nicht auszumachen. Zwischendrin noch ein paar Reminiszenzen an die eigene Vergangenheit und die guten alten Bekannten Indierock und Punk verteilt – mal läßt er die „Smiths-Platten sprechen“ („XOXO“), dann outet er sich als Fan von Distillers-Frontfrau Brody Dalle und ganz am Schluß („Kontrolle/Schlaf“) kommt auch noch Ian Curtis zu Vorbildehren, ein bunter Reigen des musikalischen Wutbürgertums.
Viel mehr als vom Ton lebt diese Platte natürlich vom Text – Casper fletscht, beißt, brennt und schreit sich die Seele aus dem Leib, seine Raps lassen an Klarheit nichts zu wünschen übrig und retten manchen Song, dessen Sound vielleicht etwas zu gewöhnlich geraten ist, durch den einen, den klugen Reim. Natürlich fragt man sich ab und an, ob es denn wirklich so schlimm steht um die Jugend und ihr Auskommen in diesem Lande („Deutschland krank vor Zorn, die Kinder haben komplett den Verstand verloren“/Blut sehen), aber weil er es denn mit so viel Emphase und Leidenschaft vorbringt ist man geneigt, ihm all das glauben: den Wunsch, sich manchmal einfach wegzustehlen („Auf und davon“), den anrührenden Schmerz um den Verlust eines Freundes („Michael X“), das bittere Räsonieren über Männlichkeit, Vaterrolle und Selbstbehauptung („Grizzly Lied“) und die Sehnsucht danach, der Welt abhanden zu kommen („Lila Blau“/“Kontrolle/Schlaf“).
Die beiden Duette sind eher zwiespältiger Natur – Thees Uhlmann (Tomte) singt nicht, er dehnt und knödelt wieder einmal jeden einzelnen Vokal und tut so mit seiner Hälfte dem Titelsong keinen Gefallen – Marterias dunkles Brummeln in der Verliererhymne „So perfekt“ hat dagegen keine schwerwiegenden Auswirkungen, das Stück bekommt auch mit ihm einen guten Dreh. Dass „Die letzte Gang der Stadt“ dem Funk gehört war nicht zu erwarten, paßt aber trotzdem gut ins Bild. Ein feines Album also, ohne Angst, aber mit viel Karacho – neben Clueso sicher einer der populärsten Grenzgänger auf dem Stuttgarter Label und im Lande allgemein.
Drum lasset alle Hoffnung fahren ...
Die Nachricht ist kurz – das allerdings nimmt ihr nichts von ihrer bedrohlichen Klarheit: Wer bisher dachte und/oder hoffte, mit der angekündigten Rückkehr von The Darkness auf die Konzertbühnen dieser Welt hätte die Menschheit genügend Buße getan, muß nun erkennen, dass er einer derben Täuschung aufgesessen ist. Denn kein Geringerer als Joey Tempest sagte jetzt: „We still feel we have one hell of a rock record to make.” Wessen Verdrängungsmechanismus nicht mehr ganz so gut funktioniert, der kann schnell 1 und 1 zusammenzählen: Joey Tempest – Schweden – Soft Rock – Final Countdown – Europ… WAS?! Genau. April 2012. Und das, liebe Freunde, ist v o r dem 21.12.2012. Auf eine Erlösung durch Apokalypse braucht also niemand zu hoffen …
Montag, 11. Juli 2011
Werkschau
Wer sich, vielleicht auch auf die hiesige Empfehlung hin, die aktuelle Platte von John Maus zugelegt hat und bisher nicht glauben konnte, dass dieser Mann auf seinen Konzerten zum wildgewordenen Maniac mutiert, dem sei sein Video - tja, "Maniac" aus dem Jahr 2006 empfohlen. Für Menschen, die sich gern noch weiter in das Werk des eigenwilligen Amerikaners einarbeiten wollen, gibt es bei The Quietus übrigens noch ein recht erhellendes Interview zur Entstehung von "We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves" im Speziellen und seine Gedanken zur Entwicklung der Kommunikation im Allgemeinen: hier.
Benutzeroberfläche
Viel Gelegenheit, die Verpackung von Musikalien zu loben, gibt es in neuester Zeit leider nicht mehr, CD-Digipacks sind in ihren Abmessungen naturgemäß recht beschränkt und das gute alte Gatefoldcover ist eher zum Nischenereignis geworden. Um so schöner, wenn doch mal einer etwas mehr Geld in die Hand nimmt und nicht nur für's Ohr, sondern eben auch für's Auge produziert. So geschehen bei den 12"-Versionen des aktuellen Grinderman-Albums, welche allesamt (Worm Tamer, Heathen Child, Palaces Of Montezuma, Mickey Mouse & The Goodbye Man) mit Folienprägung und farbigem Vinyl erschienen sind, zwei haben zudem noch ein kleines Poster mit Grüßen von der Band beiliegen - zu bekommen übrigens alles bei amazon.de oder jpc.
Samstag, 9. Juli 2011
Metamorphosen - vom Vamp zur Einzelkämpferin
PJ Harvey, Zirkus Krone, München, 8. Juli 2011
Natürlich war die Enttäuschung am Ende groß. Darüber, dass dieses so eigen- wie einzigartige Konzert nach nur 21 Songs und knapp 90 Minuten schon zu Ende sein sollte und man von PJ Harvey und ihren drei Mitstreitern zu einer Zeit in den warmen Münchner Sommerregen geschickt wurde, wo andere, vermeintlich hippe Bands gerade dem Ende der Umbaupause ihres Supports entgegenschlummern. Natürlich wäre mehr davon schön gewesen und aus der hintersten Ecke des Kleinhirns meldete sich deshalb hoffnungsvoll der bitterböse Geiz, schadenfroh auf die teuren Ticketpreise verweisend, hämisch grinsend – allein, sein Keifen verhallte ungehört.
Denn dieses Konzert hatte, trotz der Kürze, alles, was es zu einem unvergesslichen macht. Unter dem erträglich gefüllten Zirkusrund kam eine spärlich ausgeleuchtete und karg bestellte Bühne zum Vorschein, geteilt in zwei von der Dunkelheit durchschnittene Räume. Rechts die Band, drei Musiker gesetzten Alters, deren prominentester wohl Harveys engster Freund und Dauerbegleiter John Parish ist. Links, von einem matten Spot aus der Finsternis geholt, die schwarz gewandete Polly Jean Harvey, geschmückt mit einer federbesetzten Hutkreation, mit der sie ohne weiteres auch in Ascot hätte punkten können. Das komplette Bild ähnelte am ehesten einer verlassenen Haltestelle früherer Jahrzehnte und es hätte kaum einen der Besucher gewundert, wenn Harvey den Abend statt mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums „Let England Shake“ mit einem Cover von Lale Andersens „Lili Marleen“ begonnen hätte.
In Anbetracht der finsteren Dramatik dieses Abends wäre das auch nicht unpassend gewesen, statt des kreischenden und dunkel drohenden Vamps der früheren Jahre gibt Harvey ja mittlerweile eher die melancholische, im Wortsinn enttäuschte Einzelkämpferin. Die Songs ihrer letzten Platte befassen sich fast ausschließlich mit politischen Themen wie Krieg, Kolonialkonflikte, Herrschsucht und unüberschaubares Elend und so konsequent sie textlich zur Sache geht, so konsequent bringt sie auch jeden einzelnen dieser neuen Songs auf die Bühne. Zu Beginn eines jeden Stückes betritt sie beinahe majestätisch den ihr zugedachten Lichtkegel, zumeist mit ihrem derzeitigen Lieblingsinstrument, einer Art elektronischer Handharfe, ab und zu aber auch mit optisch harmonierender weißer oder schwarzer Gitarre. Zu ihrer festen und voluminösen Stimme gibt die Band einen satten, warmen und zuweilen kammermusikalisch anmutenden Sound hinzu.
Zwischen die neuen, grandiosen Stücke wie „The Glorious Land“, den Wechselgesang von „The Words That Maketh Murder“ und das sirenenhafte „On Battleship Hill“ flechten die vier zur Freude aller Anwesenden auch ein paar ältere ein: „Down By The Water“ und „C’Mon Billy“ aus ihrem wohl düstersten Album „To Bring You My Love“ aus dem Jahr 1995, „The Pocket Knife“ von „Uh Huh Her“ und vom vorletzten Solowerk „The White Chalk“ kommen „The Devil“ und ein berückendes „Silence“ zum Abschluss des Abends. Einzig Stücke aus den Anfangstagen, also von „Dry“ und „Rid Of Me“, bleiben sie schuldig, wahrscheinlich hätten diese ohnehin schlechter in die unmittelbare, fast schon familiäre Atmosphäre gepaßt, gefehlt haben sie deshalb kaum.
Für großartige Interaktion mit dem Publikum ist PJ Harvey ja weiß Gott nicht bekannt, auch hier waren es eher ein Hüsteln, ein verschämter Gruß der Band in einer der dunklen, fast gespenstischen Liedpausen. Ganz am Ende, als sich die vier, nun vereint im warmen Gelb des Kuppellichtes, verbeugten und den begeisterten Applaus entgegennahmen, da wirkte die scheue Dame richtiggehend entspannt und glücklich – zumindest das hatte sie mit den meisten Besuchern des Konzerts gemeinsam.
Natürlich war die Enttäuschung am Ende groß. Darüber, dass dieses so eigen- wie einzigartige Konzert nach nur 21 Songs und knapp 90 Minuten schon zu Ende sein sollte und man von PJ Harvey und ihren drei Mitstreitern zu einer Zeit in den warmen Münchner Sommerregen geschickt wurde, wo andere, vermeintlich hippe Bands gerade dem Ende der Umbaupause ihres Supports entgegenschlummern. Natürlich wäre mehr davon schön gewesen und aus der hintersten Ecke des Kleinhirns meldete sich deshalb hoffnungsvoll der bitterböse Geiz, schadenfroh auf die teuren Ticketpreise verweisend, hämisch grinsend – allein, sein Keifen verhallte ungehört.
Denn dieses Konzert hatte, trotz der Kürze, alles, was es zu einem unvergesslichen macht. Unter dem erträglich gefüllten Zirkusrund kam eine spärlich ausgeleuchtete und karg bestellte Bühne zum Vorschein, geteilt in zwei von der Dunkelheit durchschnittene Räume. Rechts die Band, drei Musiker gesetzten Alters, deren prominentester wohl Harveys engster Freund und Dauerbegleiter John Parish ist. Links, von einem matten Spot aus der Finsternis geholt, die schwarz gewandete Polly Jean Harvey, geschmückt mit einer federbesetzten Hutkreation, mit der sie ohne weiteres auch in Ascot hätte punkten können. Das komplette Bild ähnelte am ehesten einer verlassenen Haltestelle früherer Jahrzehnte und es hätte kaum einen der Besucher gewundert, wenn Harvey den Abend statt mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums „Let England Shake“ mit einem Cover von Lale Andersens „Lili Marleen“ begonnen hätte.
In Anbetracht der finsteren Dramatik dieses Abends wäre das auch nicht unpassend gewesen, statt des kreischenden und dunkel drohenden Vamps der früheren Jahre gibt Harvey ja mittlerweile eher die melancholische, im Wortsinn enttäuschte Einzelkämpferin. Die Songs ihrer letzten Platte befassen sich fast ausschließlich mit politischen Themen wie Krieg, Kolonialkonflikte, Herrschsucht und unüberschaubares Elend und so konsequent sie textlich zur Sache geht, so konsequent bringt sie auch jeden einzelnen dieser neuen Songs auf die Bühne. Zu Beginn eines jeden Stückes betritt sie beinahe majestätisch den ihr zugedachten Lichtkegel, zumeist mit ihrem derzeitigen Lieblingsinstrument, einer Art elektronischer Handharfe, ab und zu aber auch mit optisch harmonierender weißer oder schwarzer Gitarre. Zu ihrer festen und voluminösen Stimme gibt die Band einen satten, warmen und zuweilen kammermusikalisch anmutenden Sound hinzu.
Zwischen die neuen, grandiosen Stücke wie „The Glorious Land“, den Wechselgesang von „The Words That Maketh Murder“ und das sirenenhafte „On Battleship Hill“ flechten die vier zur Freude aller Anwesenden auch ein paar ältere ein: „Down By The Water“ und „C’Mon Billy“ aus ihrem wohl düstersten Album „To Bring You My Love“ aus dem Jahr 1995, „The Pocket Knife“ von „Uh Huh Her“ und vom vorletzten Solowerk „The White Chalk“ kommen „The Devil“ und ein berückendes „Silence“ zum Abschluss des Abends. Einzig Stücke aus den Anfangstagen, also von „Dry“ und „Rid Of Me“, bleiben sie schuldig, wahrscheinlich hätten diese ohnehin schlechter in die unmittelbare, fast schon familiäre Atmosphäre gepaßt, gefehlt haben sie deshalb kaum.
Für großartige Interaktion mit dem Publikum ist PJ Harvey ja weiß Gott nicht bekannt, auch hier waren es eher ein Hüsteln, ein verschämter Gruß der Band in einer der dunklen, fast gespenstischen Liedpausen. Ganz am Ende, als sich die vier, nun vereint im warmen Gelb des Kuppellichtes, verbeugten und den begeisterten Applaus entgegennahmen, da wirkte die scheue Dame richtiggehend entspannt und glücklich – zumindest das hatte sie mit den meisten Besuchern des Konzerts gemeinsam.
Freitag, 8. Juli 2011
Mixtape als Teaser
Mixtape rules and Portishead strikes back: Anläßlich ihres demnächst anstehenden Auftritts auf dem „All Tomorrows Parties“-Festival im Londoner Alexandra Palace stellen Beth Gibbons und Kollegen ein feines Mixtape ins Netz – „I’ll Be Your Mirror“, 112 Minuten, 262 MB freier Download, mit dabei Grinderman, PJ Harvey, Godspeed You! Black Emperor und die Liars, wahlweise zum Trost für Nichtanwesende oder für’s Aufwärmtraining daheim.
Oase in schwarz/weiß
Schon lange Zeit im Dienst am Fan, später mit dem Totenkopf veredelt und so auch in der Zeitung gelandet – „Black And White Heart“ und Branko Kerkez vertreiben vornehmlich schwarz/weiße Ware und so hängen neben Trikots von Partizan Belgrad, Paok Thessaloniki, Juve und Derby County seit einiger Zeit die Klamotten von Upsolut in die Auslage. Ein Umstand, der im rot-blauen München erwähnt gehört, es soll ja durchaus vernünftige Menschen geben, die keinem der beiden Platzhirsche vor Ort huldigen und trotzdem guten Fußball mögen.
Donnerstag, 7. Juli 2011
Also, geht doch.
Zugegeben - der zunächst kolportierte und/oder geplante Titel für das neue Album der Red Hot Chili Peppers "Dr. Johnny Skinz's Disproportionately Rambunctious Polar Express Machine-Head" hätte deutlich mehr Charme gehabt als der etwas biedere "I'm With You". Es zeigt sich aber, dass man die eingefleischten Kunstfreunde um Anthony Kidies nicht unterschätzen sollte, denn das Cover zur Platte stammt nun von keinem Geringeren als dem schwer umstrittenen Schädelveredler Damien Hirst und gibt so dem Album ein wenig von der Ironie zurück, die es nach endgültigen Titelwahl verloren hatte.
Aller Anfang ist App [RSWX-Update.1]
Die verrückten Belgier haben wieder zugeschlagen – der Nachschub war ja angekündigt, jetzt gibt’s unter http://www.2manydjs.com/ diverse weitere Streams bzw. Folge-Apps zu „Introversy“. Die neuen MashUps aus dem Hause Radio Soulwax nennen sich „Under The Covers“ (DJ-Sets und Remixe), „Coverversioncovers“ (natürlich: Cover Versionen), „Blue“ (traurig-schöne Song-Collage), „Librarian Girl“ (instrumentale Filmmusik) und „(Nothing Worse Than A) Bad Rap“ (Rhymes & Raps der alten Schule) und können entweder auf der Homepage im 1-Stunden-Rhythmus angehört oder, wie schon erwähnt, auf iPhone, iPad und nun auch Android geladen werden. Die Animationen dazu sind wieder extraklasse, der Rest eine wahrhaft unterhaltsame „journey into sound“ ...
Mittwoch, 6. Juli 2011
Rockin' Lemmy
"Es ist guter alter Rock’n’Roll, Feel-Good-Musik. Es ist Musik, die deine Freundin überzeugen wird, später mit dir zu schlafen!"
Viel griffiger als Lemmy Kilmister selbst, besser bekannt als das Frontschwein von Motörhead, kann man die aktuelle Platte seines Nebenprojektes Headcat eigentlich nicht beschreiben. Zwölf staubtrockene Abräumer zwischen Bluegrass, Rock'n Roll und Swing, wahrscheinlich singt der grundsympathische Saufsack nicht nur, sondern malträtiert auch noch eigenhändig das Barpiano - diesem Mann ist so gut wie alles zuzutrauen. Shaking all over - der Teufel lernt tanzen!
http://www.theheadcat.com/
Dienstag, 5. Juli 2011
Neustart mit 66
Blondie „Panic Of Girls“ (Five Seven Music)
Da muss sich der deutsche Rolling Stone aber schon sehr sicher gewesen sein, dass Debbie Harry mit Band acht Jahre nach dem letzten regulären Album „The Curse Of Blondie“ eine passable Scheibe abliefert. Nicht umsonst haben Springers flinke Schreiber um ihr Titelthema zuzüglich Gratis-CD ein abermaliges Punkrevival herumgehäkelt plus unvermeidlichem, wiedergekäutem Listenallerlei, obschon Blondie mit Punk soviel zu tun hatten wie der Dalai Lama mit Counter-Strike.
Dabei ließ einen der branchenübliche Aufschlag mit Vorauskopplung und Preview-Teaser nichts wirklich Gutes ahnen – zu sehr erinnerte die erste Single „Mother“ an das letzte Highlight „Maria“ aus dem Jahr 1999. Und auch das Video machte es nicht besser – Blondie haben offensichtlich eine rätselhafte Affinität zu albernen Kostümierungen: Verkleidete sich Debbie Harry für „Good Boys" 2003 noch als taktstockschwingendes Erika-Berger-Lookalike, gibt sie im aktuellen Streifen eine zombieumtanzte Dolly-Parton-Kopie. Das muss man mögen.
Das Album selbst, und das ist die entscheidende Nachricht und der eigentliche Trost, ist dann wirklich kein schlechtes geworden. Auch wenn nichts wirklich Neues dabei ist und Provokatives ohnehin nicht zu erwarten war, kann es als handwerklich ordentliche Rockplatte den Erwartungen durchaus gerecht werden. Die beiden ersten Stücke „D-Day“ und „What I Heard“ geben, elektronisch aufgepimpt und durch den Garbage-/Metric-Filter gepresst, eine ordentliche Schlagzahl vor. Mit „The End The End“, „Sunday Smile“ von Beirut und dem gelungenen Sophia-George-Cover „Girlie Girlie“ sind gleich drei sonnig entspannte Reggae-Stücke dabei, wahlweise ausgerüstet mit Mariachi-Bläsern, straffen Gitarren und jeder Menge Ohrwurmcharakter. So großartig dann die beiden ruhigeren Herzstücke „Love Doesn’t Frighten Me“ und „Words In My Mouth“ geraten sind, so gewöhnungsbedürftig erscheinen die Ausflüge in fremdsprachige Gefilde – „Wipe Off My Sweat“ bleibt auf „Panic Of Girls“ ebenso ein Fremdkörper wie der frankophile Schunkler „Le Bleu“.
Trotzdem ist am Ende der Gesamteindruck ein positiver – hier will sich niemand neu erfinden, sondern versucht mit einigem Geschick einen wiederholten Neuanfang. Es gibt bestimmt weniger schweißtreibende Möglichkeiten, das Seniorenalter zu genießen. Harry hat sich für die Herausforderung entschieden und für ihr treues Publikum ist diese Alternative mehr als unterhaltsam. Und wer Kim Wilde im knallengen Leder-Suit und Madonna in pinkfarbenen Leggins noch erinnert, der weiß, dass das auch peinlicher geht.
Da muss sich der deutsche Rolling Stone aber schon sehr sicher gewesen sein, dass Debbie Harry mit Band acht Jahre nach dem letzten regulären Album „The Curse Of Blondie“ eine passable Scheibe abliefert. Nicht umsonst haben Springers flinke Schreiber um ihr Titelthema zuzüglich Gratis-CD ein abermaliges Punkrevival herumgehäkelt plus unvermeidlichem, wiedergekäutem Listenallerlei, obschon Blondie mit Punk soviel zu tun hatten wie der Dalai Lama mit Counter-Strike.
Dabei ließ einen der branchenübliche Aufschlag mit Vorauskopplung und Preview-Teaser nichts wirklich Gutes ahnen – zu sehr erinnerte die erste Single „Mother“ an das letzte Highlight „Maria“ aus dem Jahr 1999. Und auch das Video machte es nicht besser – Blondie haben offensichtlich eine rätselhafte Affinität zu albernen Kostümierungen: Verkleidete sich Debbie Harry für „Good Boys" 2003 noch als taktstockschwingendes Erika-Berger-Lookalike, gibt sie im aktuellen Streifen eine zombieumtanzte Dolly-Parton-Kopie. Das muss man mögen.
Das Album selbst, und das ist die entscheidende Nachricht und der eigentliche Trost, ist dann wirklich kein schlechtes geworden. Auch wenn nichts wirklich Neues dabei ist und Provokatives ohnehin nicht zu erwarten war, kann es als handwerklich ordentliche Rockplatte den Erwartungen durchaus gerecht werden. Die beiden ersten Stücke „D-Day“ und „What I Heard“ geben, elektronisch aufgepimpt und durch den Garbage-/Metric-Filter gepresst, eine ordentliche Schlagzahl vor. Mit „The End The End“, „Sunday Smile“ von Beirut und dem gelungenen Sophia-George-Cover „Girlie Girlie“ sind gleich drei sonnig entspannte Reggae-Stücke dabei, wahlweise ausgerüstet mit Mariachi-Bläsern, straffen Gitarren und jeder Menge Ohrwurmcharakter. So großartig dann die beiden ruhigeren Herzstücke „Love Doesn’t Frighten Me“ und „Words In My Mouth“ geraten sind, so gewöhnungsbedürftig erscheinen die Ausflüge in fremdsprachige Gefilde – „Wipe Off My Sweat“ bleibt auf „Panic Of Girls“ ebenso ein Fremdkörper wie der frankophile Schunkler „Le Bleu“.
Trotzdem ist am Ende der Gesamteindruck ein positiver – hier will sich niemand neu erfinden, sondern versucht mit einigem Geschick einen wiederholten Neuanfang. Es gibt bestimmt weniger schweißtreibende Möglichkeiten, das Seniorenalter zu genießen. Harry hat sich für die Herausforderung entschieden und für ihr treues Publikum ist diese Alternative mehr als unterhaltsam. Und wer Kim Wilde im knallengen Leder-Suit und Madonna in pinkfarbenen Leggins noch erinnert, der weiß, dass das auch peinlicher geht.
Besser als TRON: Kling Klang in 3D
Anläßlich einer Ausstellung im Münchner Kunstbau mit dem Titel "Kraftwerk. 3-D Video-Installation" werden Kraftwerk am 12. und 13. Oktober diesen Jahres zwei Konzerte in der Alten Kongresshalle in München geben. Der Vorverkauf hat schon begonnen - Tickets werden vornehmlich über http://www.kraftwerk.com/ vertrieben. Mehr dazu - hier.
Verwirrende Indizien
„Während einer Sauftour von Pete Doherty und August Diehl Anfang dieses Jahres ging die Fensterscheibe des Geschäfts zu Bruch, eine Langspielplatte mit Westernsoundtracks und eine halbakustische Gitarre verschwanden. Die Platte sei später saitenlos irgendwo in der Innenstadt aufgetaucht, erzählt „Shadilac“-Verkäufer Franz Reinhardt.“
Martin Zips, SZ, 5. Juli 2011, Strafbefehl gegen Pete Doherty/August Diehl
Montag, 4. Juli 2011
Never get old?
Angezählt, Oldschool
Anläßlich der Veröffentlichung seines Albums „100% Publishing“ darf man auch gern mal erwähnen, dass Grime-Rapper Wiley zur Single „Numbers In Action“ ein schön anzuschauendes Video gedreht hat – kein ambitionsloses Werbefilmchen, sondern ein spaßig gemachter Abzählreim mit Köpfchen – anschauen hier.
Freitag, 1. Juli 2011
Aller Anfang ist App
Universalwissen in Sachen Tanzmusik – der Anfang ist von entscheidender Bedeutung, der Anfang ist der Schlüssel: Ohne das dreckige Riff von „Smells Like Teen Spirit“ oder den rollenden Bass von „Canonball“ kein hysterischer Erweckungsschrei vor den Bühnen dieser Welt, ohne das monotone Klacken kein „DaDaDa“ und also keine neue deutsche Spaßwelle und ohne „O“ kein „Superman“. Das haben die grundsympathischen, belgischen Soulwax natürlich längst kapiert und deshalb unter ihrem Zweitnamen und –projekt 2ManyDJs ein MashUp namens „Introversy“ von sagenhaften 420 Songanfängen der Musikgeschichte kreiert und nahezu alles verwurstet, was Rock, Pop, Jazz, Funk, Soul, Disko, Indie, Metall und Rap so hergaben. Knappe 60 äußert unterhaltsame Minuten, veredelt mit winzig-witzigen, animierten Cover-Collagen aller Teilnehmer im Stile der Monty Phytons – Jermaine Jackson neben Jethro Tull, DAF meets Boston, die Nine Inch Nails kollidieren grandios mit Jimmy Castor, keine Gnade, null Respekt und maximaler Spaß. Das ganze gibt’s als kostenloses App für’s iPhone/iPad, wer sich nicht mit dem Apfel ausgerüstet hat muss leider draußen bleiben.
Als kleinen Trost die ebenso legendäre Introsammlung der Simpsons, highspeed, zum Mitzählen und Schnellachen – hier.
Als kleinen Trost die ebenso legendäre Introsammlung der Simpsons, highspeed, zum Mitzählen und Schnellachen – hier.
Frage am Rande: Wie sind die Jungs nur an die ultrarare Amiga-Quartett-Single von Hot Chocolate gekommen - ostdeutsche Bückware, strange?!
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