Donnerstag, 18. Februar 2010

Gehört_106



Bomb The Bass „Back To Light“ (K7)
Wer wie ich Bomb The Bass Ende der achtziger Jahre kurz nach ihrem Debütalbum „Into The Dragon“ inkl. des Killertracks „Beat Dis“ zugunsten damals angesagterer Kollegen wie The Prodigy oder den Chemical Brothers aus den Augen verloren hatte, der hat sich wahrscheinlich in den Augen der Experten gröbster Mißachtung schuldig gemacht. Allzu schnell wird sich das jedoch nicht überprüfen lassen, die nachfolgenden Alben aufzuarbeiten braucht wohl eine ganze Menge mehr Zeit als ich momentan zur Verfügung habe. Und ist möglicherweise auch gar nicht nötig. Denn nach so langer Zeit der Abstinenz klingt gerade ihr neustes Werk „Back To Light“ vielleicht umso reizvoller und interessanter. Zehn feine Clubnummern, dunkel pumpend und pochend, druckvoll noch immer, mal New Wave, mal Air wie sie klingen müssten, wollten sie noch irgendwie relevant sein. Das Brazzige ihrer Anfangstage haben Bomb The Bass längst hinter sich gelassen, der Adrenalinschub aus gepushten BPM ist einer deutlich vielschichtigeren Instrumentierung gewichen; düster flächigen Trance kann es nennen, wer ohne Etikett nicht auskommt. Mancher mag das langweilig oder eintönig nennen und sicher, das Rad haben auch sie nicht neu erfunden, aber die entspannten Beats lassen deutlich mehr Raum für phantasievolles Kopfkino und sind auf Dauer auch definitiv weniger anstrengend. Herauszuheben vielleicht „Burn Less Brighter“ als dezent angetriebener Electrowave und das abschließende Instrumetal "Milakia", geadelt und gefeatured von Depeche-Mode-Mastermind Martin Gore. Wer also Futter für die Kopfhörer braucht oder eine längere einsame Autofahrt gewinnbringend untermalen will, dem sei dieses Album wärmstens empfohlen.
http://www.back-to-light.com/

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