White Lies “Ritual” (Universal)
Schon mit ihrem ersten Album “To Lose My Life” spielten die White Lies bei der Kritik “auf Bewährung”, denn die deutlichen Anleihen der Londoner an den dunklen und manchmal etwas eindimensionalen Wavepop der späten Achtziger wurde schon Ende 2008 sehr skeptisch betrachtet – Anhänger des anhaltenden Postpunkrevivals sahen und sehen das üblicherweise etwas entspannter. Auch das neue Album wird in dieser Hinsicht wieder ein zweigeteiltes Echo finden, denn geändert hat sich im Grunde recht wenig.
Angefangen beim Cover – wie auch schon vor zwei Jahren werden hier Strenge und düsterer Habitus evoziert, die dann doch im Gegensatz zur eher warmen Anmutung des synphonischen Breitwandsounds der Band stehen. Natürlich versucht Sänger McVeigh mit Stimme und Text in die Rolle des einsamen und unverstandenen Schmerzensmannes zu schlüpfen, Pathos und theatrale Gestik sind ihm nicht fremd –dazu kontrastiert jedoch ein sehr melodischer, orchestraler Soundteppich: hochgepitcht, hymnisch und in Breite und Länge auf das zumutbare Maximum gestreckt. Leider wird mit dem Leitmotiv “Großes Kino!” so bombastisch getürmt und dicht gepackt, dass die Songs allesamt recht schwere, einander ähnelnde Ungetüme sind oder spätestens nach dreißigsekündiger, verheißungsvoller Eingangssequenz werden.
“Is Love” zum Beispiel stampft anderthalb Minuten finster einher, bevor dann das Effektgewitter einsetzt, auch “Bigger Than Us”, die erste Single, startet mit feinem “Transmission”-Lookalike-Intro und verfällt später ins gewohnte Muster. Besser werden die Whiet Lies immer dann, wenn sie aus dem üblichen Rahmen ausbrechen, das satte und etwas knochigere “Holy Ghost” geht in diese Richtung, auch “Turn The Bells” hämmert ganz famos zum Klagegesang. Oft genug wird wieder den sattsam bekannten Vorbildern wie den späten Ultravox oder auch den Killers die Ehre erwiesen, solche Stücke wie “Piece & Quiet”, “The Power And The Glory” oder auch “Streetlights” erinnern aber eher an unangenehme Bezugsgrößen wie Simple Minds oder sogar Alphaville, das möchte man eigentlich gar nicht hören (müssen). Unentschieden deshalb das Urteil, weitere Beobachtung empfohlen.
www.whitelies.com
Schon mit ihrem ersten Album “To Lose My Life” spielten die White Lies bei der Kritik “auf Bewährung”, denn die deutlichen Anleihen der Londoner an den dunklen und manchmal etwas eindimensionalen Wavepop der späten Achtziger wurde schon Ende 2008 sehr skeptisch betrachtet – Anhänger des anhaltenden Postpunkrevivals sahen und sehen das üblicherweise etwas entspannter. Auch das neue Album wird in dieser Hinsicht wieder ein zweigeteiltes Echo finden, denn geändert hat sich im Grunde recht wenig.
Angefangen beim Cover – wie auch schon vor zwei Jahren werden hier Strenge und düsterer Habitus evoziert, die dann doch im Gegensatz zur eher warmen Anmutung des synphonischen Breitwandsounds der Band stehen. Natürlich versucht Sänger McVeigh mit Stimme und Text in die Rolle des einsamen und unverstandenen Schmerzensmannes zu schlüpfen, Pathos und theatrale Gestik sind ihm nicht fremd –dazu kontrastiert jedoch ein sehr melodischer, orchestraler Soundteppich: hochgepitcht, hymnisch und in Breite und Länge auf das zumutbare Maximum gestreckt. Leider wird mit dem Leitmotiv “Großes Kino!” so bombastisch getürmt und dicht gepackt, dass die Songs allesamt recht schwere, einander ähnelnde Ungetüme sind oder spätestens nach dreißigsekündiger, verheißungsvoller Eingangssequenz werden.
“Is Love” zum Beispiel stampft anderthalb Minuten finster einher, bevor dann das Effektgewitter einsetzt, auch “Bigger Than Us”, die erste Single, startet mit feinem “Transmission”-Lookalike-Intro und verfällt später ins gewohnte Muster. Besser werden die Whiet Lies immer dann, wenn sie aus dem üblichen Rahmen ausbrechen, das satte und etwas knochigere “Holy Ghost” geht in diese Richtung, auch “Turn The Bells” hämmert ganz famos zum Klagegesang. Oft genug wird wieder den sattsam bekannten Vorbildern wie den späten Ultravox oder auch den Killers die Ehre erwiesen, solche Stücke wie “Piece & Quiet”, “The Power And The Glory” oder auch “Streetlights” erinnern aber eher an unangenehme Bezugsgrößen wie Simple Minds oder sogar Alphaville, das möchte man eigentlich gar nicht hören (müssen). Unentschieden deshalb das Urteil, weitere Beobachtung empfohlen.
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