Kisses „The Heart Of The Nightlife“ (This Is Music)
Bekanntermaßen haben ja unsere amerikanischen Waffenbrüder den unstillbaren Drang, europäische Kinoerfolge für’s heimische, kulturell eher sparsam vorbelasetete Volk umbasteln zu lassen. Neben den Franzosen sind in dieser Hinsicht vor allem auch wir Deutschen schwer gestraft, bescherte uns diese Adaptionsklitterei doch gnadenlos verhunzte Remakes von Beyers „Jakob der Lügner“, Wenders‘ „Himmel über Berlin“ oder Sandra Nettelbecks „Bella Martha“ und dem Vernehmen nach soll ja bald auch „Das Leben der Anderen“ von Donnersmark dran glauben müssen.
Naheliegend also der Gedankengang des cleveren A&R-Profis: Was für den Film Recht ist, muß für die Musik – naja, billig sein. Mit anderen Worten: Bei Kisses – passenderweise aus Los Angeles, der Heimstatt für großes Popkornkino – könnte das bewährte Vereinnahmungsprinzip ebenso gelingen. Mit einem halbwegs funktionierenden Kurzzeitgedächtnis wird man nämlich feststellen, dass das Duo bei drei Vierteln seiner Songs so klingt, als hätten sie die Originaltapes der Berliner Tanzkombo The Whitest Boy Alive in einem unbeobachteten Moment aus dem Studio geklaut, flugs ein wenig umarrangiert und dann unter neuem Namen wieder auf den Markt gebracht.
Natürlich ist das böse und vielleicht auch ungerecht, womöglich haben Jesse Kivel und Zinzi Edmundson noch nie einen Ton der Edelfrikler aus der Hauptstadt gehört. Wenn man allerdings schon nach den ersten Takten des Titelsongs verwundert kontrollieren muß, ob einem nicht fälschlicherweise die falsche CD in die Hülle gerutscht ist, dann darf zumindest vorsichtig Kalkül unterstellt werden. Wobei die Stücke auf dem Album beileibe keine schlechten sind, in Anlehnung an das sonnige Cover gelingen Kisses durchaus entspannte und luftige Singalongs, in den besten Momenten wie bei „Woman Of The Club“ holen sie einem sogar die angenehme Erinnerung an die Schweizer Double ins Gedächtnis zurück. Mit dem etwas dunkleren „People Can Do ...“ haben sie sogar eine halbwegs originäre, unverfälschte Tanznummer hinbekommen, die einen Vergleich mit New Order nicht zu scheuen braucht. Gnade vor Recht also, solange es keinem weh tut.
http://www.myspace.com/blowkissess
Bekanntermaßen haben ja unsere amerikanischen Waffenbrüder den unstillbaren Drang, europäische Kinoerfolge für’s heimische, kulturell eher sparsam vorbelasetete Volk umbasteln zu lassen. Neben den Franzosen sind in dieser Hinsicht vor allem auch wir Deutschen schwer gestraft, bescherte uns diese Adaptionsklitterei doch gnadenlos verhunzte Remakes von Beyers „Jakob der Lügner“, Wenders‘ „Himmel über Berlin“ oder Sandra Nettelbecks „Bella Martha“ und dem Vernehmen nach soll ja bald auch „Das Leben der Anderen“ von Donnersmark dran glauben müssen.
Naheliegend also der Gedankengang des cleveren A&R-Profis: Was für den Film Recht ist, muß für die Musik – naja, billig sein. Mit anderen Worten: Bei Kisses – passenderweise aus Los Angeles, der Heimstatt für großes Popkornkino – könnte das bewährte Vereinnahmungsprinzip ebenso gelingen. Mit einem halbwegs funktionierenden Kurzzeitgedächtnis wird man nämlich feststellen, dass das Duo bei drei Vierteln seiner Songs so klingt, als hätten sie die Originaltapes der Berliner Tanzkombo The Whitest Boy Alive in einem unbeobachteten Moment aus dem Studio geklaut, flugs ein wenig umarrangiert und dann unter neuem Namen wieder auf den Markt gebracht.
Natürlich ist das böse und vielleicht auch ungerecht, womöglich haben Jesse Kivel und Zinzi Edmundson noch nie einen Ton der Edelfrikler aus der Hauptstadt gehört. Wenn man allerdings schon nach den ersten Takten des Titelsongs verwundert kontrollieren muß, ob einem nicht fälschlicherweise die falsche CD in die Hülle gerutscht ist, dann darf zumindest vorsichtig Kalkül unterstellt werden. Wobei die Stücke auf dem Album beileibe keine schlechten sind, in Anlehnung an das sonnige Cover gelingen Kisses durchaus entspannte und luftige Singalongs, in den besten Momenten wie bei „Woman Of The Club“ holen sie einem sogar die angenehme Erinnerung an die Schweizer Double ins Gedächtnis zurück. Mit dem etwas dunkleren „People Can Do ...“ haben sie sogar eine halbwegs originäre, unverfälschte Tanznummer hinbekommen, die einen Vergleich mit New Order nicht zu scheuen braucht. Gnade vor Recht also, solange es keinem weh tut.
http://www.myspace.com/blowkissess
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