Mittwoch, 21. Januar 2009

Gehört_9



White Lies „To Lose My Life“ (Polydor/Universal)
Es kommt ja nicht häufig vor, dass einen die alte Tante „SZ“ an eine Platte bringt, auch wenn das sicher nicht die Intuition eines Artikels mit der Übrschrift „Leider lauwarm“ war. Man sollte sich aber von dem Verriß, der über die üblichen nervtötenden Vergleiche zu Postpunk-Epigonen wie Joy Division kaum hinauskommt, nicht abschrecken lassen. Die White Lies haben eine ganz passable Platte hinbekommen, für Freunde der Schublade verortet zwischen den frühen Killers und den Editors. Wenn denn ein Verweis auf die 80er unbedingt hermuß, dann sollte es aber schon wegen des schwelgerischen Pathos in Richtung Ultravox gehen, was ja eine so schlechte Adresse auch nicht ist. Tatsächlich erinnert Sänger Harry McVeigh bei seinen stimmlichen Höhenflügen des öfteren an Midge Ure, mal blitzt ein wenig „Vienna“, dann wieder „Dancing With Tears ...“ durch. Fast alle Songs haben Hymnencharakter, hervorzuheben vielleicht der raue Titelsong „To Lose My Life“ oder das schaurig schöne „Nothing To Give“. Alles in allem: Schwarz schattiert, aber schön anzuhören ...

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