“Music From The Motion Picture”
(Org/Ada)
Ganz bis zu Mazzy Star haben sie es zwar nicht geschafft, aber sie waren nahe dran: Ein ehrfurchtsvolles Raunen ging in diesem Jahr durch die Presse, als Hope Sandoval zusammen mit ihrer altgedienten Band nach siebzehn Jahren ein neues Album vorlegte – 10.000 Maniacs haben sich dagegen “nur” vierzehn Jahre Zeit gelassen, bevor sie nun mit “Music For The Motion Picture” den Nachfolger für “The Earthed Pressed Flat”, ihre letzte Platte aus dem alten Jahrtausend, vorlegen. Von Originalbesetzung läßt sich bei den Maniacs natürlich nicht mehr sprechen, Natalie Merchant hatte dem Kollektiv ja schon 1993 den Rücken gekehrt, von den Gründern sind gerade mal Dennis Drew und Steve Gustavson noch mit dabei – die Vocals teilen sich wieder Mary Ramsey und Jeff Erickson. Zu hören gibt es gut abgehangenen, mäßig spannenden Folkrock der klassischen Sorte – im Gefolge des Indie- und Elektrofolk-Hypes der letzten Jahre (Midlake, Villagers, Caribou, Junip, Fleet Foxes, etc.) wirken die Stücke zuweilen recht konservativ, ja fast schon etwas angestaubt. Andererseits haben sich die New Yorker ihr Gespür für überzeugendes Songwriting bewahrt – melancholisch verträumte Lieder wie “When We Walked On Clouds”, “Triangles” oder “Fine Line” taugen allemal für den Soundtrack zu schummriger Zweisamkeit, auch das entspannte und gutgelaunte “It’s A Beautiful Life” weiß mit seinen Reggae-Rhythmen zu überzeugen. Eine Platte also, die man wie eine alte Bekannte in die Arme schließen kann, über die eine oder andere Schwäche scheint für’s erste das milde Licht der Wiedersehensfreude. http://www.maniacs.com/
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