Mittwoch, 10. Dezember 2014

Nun also die Alben des Jahres - wichtig hier: Überblick behalten. Nicht nur der Menge an guter Musik wegen, die Schnelllebigkeit verführt zur Hast und man vergisst leicht, dass auch zu Beginn der Saison schon Wunderbares in den Regalen stand ... Natürlich sind zehn Plätze viel zu wenig, um allen und allem gerecht zu werden, so können St. Vincent, FKA Twigs, Ja, Panik und selbst der ehrenwerte Damon Albarn nicht mit ins Bild, auch wenn sie es verdient hätten. Dass sich andererseits Interpol und der Wu-Tang Clan nicht gerade aufgedrängt haben, überraschte etwas, fiel aber beim dem Überangebot nicht weiter ins Gewicht. Also denn, Zeit für etwas Rückbesinnung (denn die Reviews sind wie gewohnt verlinkt) und Rückschau.

1  My Brightest Diamond "This Is My Hand"

Ein Album, so zart, so überreich an Geist, Gefühl und wundervollen Tönen, das alles zwischen Kate Bush, Laurie Anderson und Antony Hegarty - unzweifelhaft ganz oben.



2  The Notwist "Close To The Glass"

Nicht genug damit, dass sich die Weilheimer Frickelkommune mit einem grandiosen Album zurückmeldete, die dazugehörige Tour war nicht weniger beeindruckend.



3  The Sleaford Mods "Devide And Exit"

Weit mehr als nur billiges Prollpunk-MashUp von der Insel - Jason Williamson und Andrew Fearn sind so böse und bissig wie lang keiner vor ihnen und ihr Sound ist frisch und originell. Ass-kickin' - die erste.



4  Run The Jewels "RTJ2"

Sie haben mit ihren kraftvollen Beats den altehrwürdigen Wu-Tang Clan in den Schatten gestellt und die schottischen Young Fathers auf die hinteren Plätze verwiesen. Ass-kickin' - die zweite.



5  Warpaint "Warpaint"

Ganz früh im Jahr geglänzt und zu Recht nicht aus den Augen verloren - das Psychrock-Quartett aus Los Angeles liefert schon mit dem zweiten Album ein Meisterstück ab.



6  Future Islands "Singles"

Natürlich das Letterman-Video, auch wenn es Samuel T. Herring, Sänger und Tänzer der Band, wahrscheinlich schon nicht mehr sehen kann. Nicht vergessen: Auch der Rest des Albums wunderbarer Popsound mit Ohrwurmqualitäten - durchgängig.



7  Iceage "Plowing Into The Field Of Love"

Sie haben wahrscheinlich die größte Kurve gedreht - die Dänen starteten mit krachigem Noise-Punk und präsentierten sich auf dem neuen Album als verschlurfte Rock'n Roller - glaubhaft.



8  Metronomy "Love Letters"

So englisch wie kaum eine andere Band hier, verspielter Nerdpop allererster Güte, der richtig Spaß macht.



9  Jan Delay "Hammer und Michel"

Hat er richtig Kloppe für bekommen, der gute Herr Eißfeldt, dabei macht der große und bestgelaunte Vereinfacher der deutschen Popmusik alles wie immer, nur mit ein paar Gitarren. Dauerbrenner.



10  Blonde Redhead "Barragán"

Bei Erscheinen in die Top Ten getippt und natürlich Recht behalten - nach Iceage die Band mit der mutigsten Umwendung, früher verhangener Indiepop, jetzt federnd und soulful.

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