Donnerstag, 10. Dezember 2020
Nightshift: Nicht zu verwechseln
Ghostpoet: Bittere Zwiesprache
Mittwoch, 9. Dezember 2020
Annabel Allum: Auf ihre ganz eigene Art
Samstag, 5. Dezember 2020
Oberpollinger 2020: Die besten Songs
24 Megaloh "Was ist das" EP "Hotbox" |
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23 Selena Gomez "Look At Her Now" Album "Rare" |
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22
Ela Minus
"Megapunk" Album "Acts Of Rebellion"
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21
All diese Gewalt
"Andere" Album "Andere"
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20
Eminem feat. Juice WRLD
"Godzilla" Album "Music To Be Murdered By"
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19
Nation Of Language
"The Wall And I" Album "Introduction, Presence"
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18 Amber Mark "1894" Single |
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17
Azealia Banks
"Black Madonna" Single
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16
Alex The Astronaut
"Lost" Album "The Theory Of Absolutely Nothing"
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15
Haiyti feat. Veysel
"Barrio" Album "Sui Sui"
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14
Doves
"Carousels" Album "The Universal Want"
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13
Idles
"A Hymn" Album "Ultra Mono"
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12
Burna Boy
"Odogwu" Single
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11
The Clockworks
"Enough Is Never Enough" Single
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10
Chris Imler
"Protect Myself" EP "Country Club"
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9
Little Simz
"You Should Call Mom" EP "Drop 6"
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8
Sleaford Mods feat. Billy Nomates
"Mork N Mindy" Album "Spare Ribs"
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7
Blond
"Es könnte grad nicht schöner sein" Album "Martini Sprite"
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6
Hayley Williams
"Simmer" Album "Petals For Amor"
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5
The Magic Gang
"Think" Album "Death Of The Party"
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4
Bleachers feat. Bruce Springsteen
"Chinatown" Single
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3
Haim
"I Know Alone" Album "Women In Music Pt. III"
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2 Gewalt "Deutsch" Single |
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1
Lido Pimienta
"Nada" Album "Miss Colombia"
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Freitag, 4. Dezember 2020
Dagobert: Unterwegs im Düsterwald
29.01. Schaffhausen, TapTap
05.02. Bern, Dampfzentrale
13.02. Aarau, Kiff
20.02. Basel, Hirschenegg
12.03. Zürich, Plaza
31.08. Nürnberg, Club Stereo
01.09. Stuttgart, Merlin
02.09. München, Kranhalle
03.09. AT-Wien, Chelsea
07.09. Köln, Gebäude 9
08.09. Frankfurt, Zoom
09.09. Berlin, Frannz Club
10.09. Hamburg, Hebebühne
11.09. Chemnitz, Atomino
Steiner und Madlaina: Von der Liebe und der Lust
Man möchte es nicht glauben, aber die deutschsprachige Musik tut sich mit dem Thema Sex noch immer etwas schwer. Mal stolpert es unbeholfen, mal kracht es zu laut (was nicht selten ordinär wirkt) - mit der Liebe und den Gefühlen mag es ja noch gehen, aber mit Gier, Verlangen und Lust hat man so seine Probleme. Mit Freude denkt man da an Ausnahmen wie Blond, Schnipo Schranke oder auch Faber. Soweit gekommen, ist es nicht weit zum ebenfalls sehr wertgeschätzten Duo Steiner und Madlaina, die ja bekanntlich am 29. Januar bei Glitterhouse ihr zweites Album "Wünsch mir Glück" veröffentlichen werden, die beiden ersten Singles "Wenn ich ein Junge wäre (Ich will nicht lächeln)" und "Prost, mein Schatz" hatten wir hier ja schon vorgestellt. Nun also "Denk was Du willst", ein gewaltiges, emotionales und überaus sinnliches Stück Musik mit einem schönen Video unter der Regie von Betty B und Caroline Hepting. Man liest, die Band selbst war überrascht, dass das Labelteam sich ohne Ausflüchte für diese Singleauskopplung entschied, mit soviel Mut hatten die beiden Frauen eigentlich gar nicht gerechnet. Sei's drum, das Stücke zählt jetzt schon zu den Favoriten der Platte.
02.11. Stuttgart, Im Wizemann Club
03.11. München, Ampere
05.11. Magdeburg, Moritzhof
06.11. Dresden, Beatpol
08.11. Hamburg, Knust
09.11. Bremen, Tower
10.11. Münster, Gleis 22
11.11. Essen, Zeche Carl
12.11. Köln, Gebäude 9
17.11. Freiburg, Jazzhaus
19.11. Wien, Chelsea
20.11. Nürnberg, Korns
22.11. Wiesbaden, Schlachthof
23.11. Hannover, Musikzentrum
25.11. Leipzig, Täubchenthal
26.11. Erfurt, HsD
27.11. Berlin, Hole44
Shame: Gezielte Irritation [Update]
Das hatte sich Anfang September schon abgezeichnet, als die ersten aktuellen Töne über das Netz kamen, nun also Gewissheit: Shame werden am 15. Januar via Dead Oceans ihr zweites Album veröffentlichen. Geraunt wird von einer Neuausrichtung, von Überraschungen und dass kaum ein Stein auf dem anderen geblieben sei in der Zeit der Entstehung - fest steht jedenfalls der Titel der Platte "Drunk Tank Pink" und der Name des Songs, der "Alphabet" heute folgt. "Water In The Well" kommt mit einem Video von Pedro Takahashi und wurde wie auch die restlichen zehn Stücke von James Ford produziert, der wiederum schon mit den Arctic Monkeys, Foals, Florence And The Machine und Depeche Mode gearbeitet hat. Grund genug zur Freude ist das allemal, denn langweilig wird es mit dieser Platte und dieser Band sicher nicht werden.
Update: Ein weiterer Song vom kommenden Album macht die Runde - zu düsteren Bildern erzählt "Snow Day" vom Trennungsschmerz und dem Zurückgeworfensein auf das eigene Ich.
Donnerstag, 3. Dezember 2020
Ganser: Willkommene Dekonstruktion
Mittwoch, 2. Dezember 2020
New Order: Neues und Rares [Update]
Sleaford Mods: Unzweideutige Widmung
Dienstag, 1. Dezember 2020
Haiyti: Verdammt real
Haiyti
„Influencer“
(Hayati Musik)
War die nicht gerade … hat die nicht erst…? Ja, hat sie. Schon im Juli dieses Jahrs gab es von Haiyti eine volle Ladung neuer Songs, „Sui Sui“ hieß die und wenig überraschend war sie richtig gut. Gemäß dem Motto „Irgendwas ist immer“ darf man erwarten, dass einige am Tempo der Veröffentlichungen etwas auszusetzen haben – die gleichen wahrscheinlich, die an längeren Wartezeiten ebenso erwartbar herumnörgeln. Klar sind fünf Monate nicht viel und neunzehn Tracks nicht wenig, den kreativen Output der Wahlberlinerin deshalb vorschnell abzuschenken ist jedoch die schlechteste aller Ideen. Denn klar ist: Noch immer ist Ronja Zschoche eine wie keine, noch immer findet sie kaum Sparringspartner*innen, wenn sie in den Ring steigt. Das Ego riesig, die Punchlines fett, Stücke wie die neuen schreibt immer noch keine außer ihr und selbst die schwächeren sind besser als alles andere da draußen.
Bezog schon der Vorgänger seinen Reiz aus den düsteren Zwischentönen, den Zweifeln und ungewohnt heruntergebremsten Passagen, geht das aktuelle Album diesen Weg konsequent weiter. Natürlich gibt es sie noch, die knüppelharten Beats und die hastig hektischen Wutwortkasskaden, wo früher 100.000 Fans waren, zählt sie heute „100.000 Feinde“ – kennenlernen will sie trotzdem keinen von ihnen. Und doch ist das Gros jetzt eher dunkler, deeper LoFi-Rap, Haiyti wirkt irgendwie verloren, ja hilflos in ihren Stücken. „Macht kaputt, was mich kaputt macht“ hört man sie singen, aus dem „Serienmodell“ ist ein „On/Off Model“ geworden und glücklich wirkt sie dabei nicht. Frei nach dem Dschungel-Motto „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ taumelt und irrlichtert sie durch die Nacht, der Traum ist aus, die Kehrseiten scheinen – Klunker hin, Money her – zu überwiegen („Star und zurück“/“Holt mich raus“).
Scheint ganz so, als wäre sie von einer allzu bitteren Realität eingeholt worden, „Zu real“ das alles: „Sie sagen der Weg ist das Ziel, doch ich frag mich, wann komm ich an?“ Die Lichter der Großstadt, sie flackern trügerisch („Tokio“), das Herz brennt wie „Benzin“, nicht mehr lang bis zum Infarkt. Auch wenn in Kielwasser viele Blaupausen hinterherschwimmen, die Zahl der Neider*innen groß ist, wer bitte kann denn hier mithalten, für wen sollte sie wohl „Influencer“ sein, um mal das meistgehasste Unwort auf dem Albumtitel zu zitieren. Eine seltsam schöne Platte in seltsamen, verwirrenden Zeiten, die Gesellschaft sick, der Mob, so klein und doch so laut, am Durchdrehen, kaum ein Stein bleibt auf dem anderen, wir wissen nichts und müssen trotzdem weiter.