Noch mal Konzert - auch nicht so ohne: The Drums haben am Mittwochabend auf dem Dach eines Hochhauses am Times Square ihre neue Platte "Encyclopdia" einem kleinen, ausgesuchten Publikum vorgestellt. Wer wollte, durfte an einer liebvoll gestalteten Headphone-Theke auch schon mal reinhören in die zwölf Stücke des Albums, dessen Cover seit kurzem (s.o.) ebenfalls draußen ist - inklusive der hier schon erwähnten ersten Single "Magic Mountain".
Freitag, 18. Juli 2014
Donnerstag, 17. Juli 2014
St. Vincent: Aufwärmprogramm
Das Gute an solchen Konzerten ist: Man braucht nicht ständig sein Smartphone in die Höhe zu halten - es kommt ja schon auf dem Display, es hat ja schon jemand abgefilmt. In diesem Falle eine knapp einstündige Liveshow von St. Vincent bei der Xperia-Lounge im Rahmen des "Live-On-Letterman"-Webcasts. Elf Songs, hauptsächlich von der aktuellen Platte, gab's zu hören - wer jetzt (endlich) auf den Geschmack gekommen ist, dem seien dringend die nachfolgenden Livetermine an's Herz gelegt.
29.10. Düsseldorf, Zakk
08.11. Linz, Posthof
09.11. Basel, Kaserne
10.11. Stuttgart, Wagenhallen
12.11. Frankfurt, Mousonturm
18.11. Wien, Arena
29.10. Düsseldorf, Zakk
08.11. Linz, Posthof
09.11. Basel, Kaserne
10.11. Stuttgart, Wagenhallen
12.11. Frankfurt, Mousonturm
18.11. Wien, Arena
U3000: Neuer Anlauf
Zunächst, zuerst packt einen die schlingernde Gitarre, die den Song antreibt und klingt wie eine Speedversion von Vini Reilly: U3000 aus Hamburg haben, glaubt man der Googlesuche, noch nicht mehr als drei, vier Songs ans Tageslicht gebracht - eine Demo-EP im Jahr 2012, diverse Konzerte, mehr war nicht. Nun sind sie wieder unterwegs, nun gibt es zur Doppelsingle "Galaxie/Niemals" dank SPEX und Regisseur Hendrik Röhrs ein Video, nun könnte es endlich was werden.
25.07. Riedenburg, AgratamAgatha Festival
31.07. Berlin, OHM
25.07. Riedenburg, AgratamAgatha Festival
31.07. Berlin, OHM
La Roux: Weitertanzen
La Roux
„Trouble In Paradise“
(Polydor/Universal)
Tanzmusik braucht eigentlich, so die landläufige Meinung, keine großen Worte – entweder sie funktioniert oder sie tut es nicht. Diese hier von Elly Jackson alias La Roux, das darf man vorausschicken, tut es (noch immer), und zwar bestens. Dennoch kann es nicht schaden, ein paar Sätze mehr über die mittlerweile 26-jährige britische Künstlerin zu verlieren, gerade weil es keine Selbstverständlichkeit ist, dass dieses Album überhaupt erschienen ist. Fünf Jahre Pause nach ihrem fulminanten Debüt, fünf Jahre, die ihr einige unschöne Erfahrungen eingebracht haben – Jackson trennte sich von ihrem langjährigen Songwriting-Kollegen Ben Langmaid, musste sich allerlei hartnäckiger und böswilliger Gerüchte zu ihrem Privatleben erwehren und verlor noch dazu während eines Auftritts in den USA ihr wichtigstes Karrierekapital – ihre Stimme. Die Regeneration kostete Mühe und Zeit, doch zusammen mit dem neuen Kreativpartner Ian Sherwin gelang ihr nun das, woran sie eigentlich nach all den Tiefschlägen gar nicht mehr geglaubt hatte – die Vollendung dieser zweiten Platte.
Am Sound von La Roux hat sich nicht übermäßig viel geändert – stilprägend ist noch immer der synthetische Dancepop der (allzeit sträflich unterschätzten) 80er, aufgeladen mit jeder Menge so unbestimmter wie unaufdringlicher Sexyness und einem Drive, der sich hinter dem von Daft Punk ganz gewiss nicht verstecken muss. Wie die Stücke der beiden Franzosen zeichnen sich auch die der blassgesichtigen Londonerin, die jederzeit auch als Tochter von Tilda Swinton einspringen könnte, durch eine entwaffnende Entspanntheit und viel Gefühl für den richtigen Moment aus – “Uptight Downtown”, “Tropical Chancer”, “Let Me Down Gently”, das geht stufenlos und ungebremst durch den Bauch in die Beine und ist, was im Deutschen immer schnell missverständlich klingt: infectious. Vielleicht hat nicht jeder Song die Klasse der drei genannten, vielleicht sind die sieben Minuten EBM von “Silent Partner” eine Ecke zu lang und “Kiss And Not Tell” etwas zu verspielt. Ganz sicher aber hat es in diesem Jahr noch keine Platte wie “Trouble In Paradise” gegeben, keine, die in dieser Kategorie so überzeugend punkten kann. Der Aufwand hat sich also gelohnt, die Tour kann kommen. http://laroux.co.uk/
04.12. Berlin, Berghain Panorama Bar
05.12. Köln, Bürgerhaus Stollwerck
07.12. Frankfurt, Gibson
09.12. Hamburg, Mojo Club
„Trouble In Paradise“
(Polydor/Universal)
Tanzmusik braucht eigentlich, so die landläufige Meinung, keine großen Worte – entweder sie funktioniert oder sie tut es nicht. Diese hier von Elly Jackson alias La Roux, das darf man vorausschicken, tut es (noch immer), und zwar bestens. Dennoch kann es nicht schaden, ein paar Sätze mehr über die mittlerweile 26-jährige britische Künstlerin zu verlieren, gerade weil es keine Selbstverständlichkeit ist, dass dieses Album überhaupt erschienen ist. Fünf Jahre Pause nach ihrem fulminanten Debüt, fünf Jahre, die ihr einige unschöne Erfahrungen eingebracht haben – Jackson trennte sich von ihrem langjährigen Songwriting-Kollegen Ben Langmaid, musste sich allerlei hartnäckiger und böswilliger Gerüchte zu ihrem Privatleben erwehren und verlor noch dazu während eines Auftritts in den USA ihr wichtigstes Karrierekapital – ihre Stimme. Die Regeneration kostete Mühe und Zeit, doch zusammen mit dem neuen Kreativpartner Ian Sherwin gelang ihr nun das, woran sie eigentlich nach all den Tiefschlägen gar nicht mehr geglaubt hatte – die Vollendung dieser zweiten Platte.
Am Sound von La Roux hat sich nicht übermäßig viel geändert – stilprägend ist noch immer der synthetische Dancepop der (allzeit sträflich unterschätzten) 80er, aufgeladen mit jeder Menge so unbestimmter wie unaufdringlicher Sexyness und einem Drive, der sich hinter dem von Daft Punk ganz gewiss nicht verstecken muss. Wie die Stücke der beiden Franzosen zeichnen sich auch die der blassgesichtigen Londonerin, die jederzeit auch als Tochter von Tilda Swinton einspringen könnte, durch eine entwaffnende Entspanntheit und viel Gefühl für den richtigen Moment aus – “Uptight Downtown”, “Tropical Chancer”, “Let Me Down Gently”, das geht stufenlos und ungebremst durch den Bauch in die Beine und ist, was im Deutschen immer schnell missverständlich klingt: infectious. Vielleicht hat nicht jeder Song die Klasse der drei genannten, vielleicht sind die sieben Minuten EBM von “Silent Partner” eine Ecke zu lang und “Kiss And Not Tell” etwas zu verspielt. Ganz sicher aber hat es in diesem Jahr noch keine Platte wie “Trouble In Paradise” gegeben, keine, die in dieser Kategorie so überzeugend punkten kann. Der Aufwand hat sich also gelohnt, die Tour kann kommen. http://laroux.co.uk/
04.12. Berlin, Berghain Panorama Bar
05.12. Köln, Bürgerhaus Stollwerck
07.12. Frankfurt, Gibson
09.12. Hamburg, Mojo Club
Perfume Genius: Kein Vorbeikommen
Ein Videoclip, an dem man in diesen Tagen kaum vorbeikommen wird: Perfume Genius, meistbesprochener New Yorker Künstler aus dem Portfolio von Matador Records, wird dieser Tage sein drittes Album "Too Bright" veröffentlichen. Der Clip zur Single "Queen" ist vollgestopft mit aufregenden Bildern, der Song selbst ist hymnisch, episch, überwältigend - besser selber hören und schauen. Im November kommt Mike Hadreas, so sein Klarname, übrigens für zwei Konzerte nach Deutschland.
12.11. Zürich, Exil
17.11. Berlin, Lido
18.11. Heidelberg, Pret-a-ecouter Festival
12.11. Zürich, Exil
17.11. Berlin, Lido
18.11. Heidelberg, Pret-a-ecouter Festival
Trümmer: Auf der Suche
Bereitmachen für den großen Augenblick - auch hier: Am 22. August wird das selbstbetitelte Debütalbum der Hamburger Band Trümmer erscheinen, im Herbst folgt die entsprechende Tour. Nach der Doppelsingle "In all diesen Nächten/Der Saboteur" gibt es nun zum Song "Wo ist die Euphorie?" ein Konzertvideo samt Randgeschichte, gedreht hat Maximilian Wiedenhofer.
30.10. Berlin, Cassiopeia
31.10. Leipzig, Täubchenthal
01.11. Hannover, Lux
03.11. Nürnberg, Stereo
04.11. Wien, Rhiz
05.11. Würzburg, Café Cairo
06.11. Heidelberg, Häll
07.11. Köln, King Georg
08.11. Essen, Hotel Shanghai
09.11. Hamburg, Molotow
28.11. Stuttgart, Zwölfzehn
30.10. Berlin, Cassiopeia
31.10. Leipzig, Täubchenthal
01.11. Hannover, Lux
03.11. Nürnberg, Stereo
04.11. Wien, Rhiz
05.11. Würzburg, Café Cairo
06.11. Heidelberg, Häll
07.11. Köln, King Georg
08.11. Essen, Hotel Shanghai
09.11. Hamburg, Molotow
28.11. Stuttgart, Zwölfzehn
Mittwoch, 16. Juli 2014
Tom Bartels: Irre!
Irgendwann, genauer ab dem 31. Januar 2015, wird das kurze Filmchen, die 82 Sekunden in der Mediathek der ARD so nicht mehr zu finden sein, dann gibt's vielleicht nur noch die Ode an den Torschützen von Albert Ostermaier. Doch wieviel mehr an Lyrik soll da hineinpassen, was nicht schon Tom Bartels in der kurzen Zeit des entscheidenden Schusses von Mario Götze am Finalabend zusammengeschrien und -gestammelt hat? Eine Mitschrift im Wortlaut für die Zeit danach...
„Schürrle … der kommt an – mach ihn!
Mach ihn – er macht ihn!
Mario Götze!
Das ist doch Wahnsinn!
Und da ist gekommen dieser eine Moment für Mario Götze, da ist alles andere egal!
Irre!
Der Bundespräsident steht, die Kanzlerin …
Das nächste Jokertor für Deutschland: Helmut Rahn, Gerd Müller, Andy Brehme, Mario Götze! Ist das die Viererreihe?
Es sind noch sieben Minuten.
Aber Schürrles Einsatz, Schürrles Laufweg bis an die Grundlinie hat das möglich gemacht. Und diese Technik, die er gelernt hat bei Borussia Dortmund, bei Volker Pröpper in der Jugend – mit der Brust angenommen, mit links macht er den rein!
Mario Götze!
Ein Traum für achtzig Millionen Deutsche kann in sieben Minuten wahr sein!
Ein Riesentor – und wir freuen uns so mit für ihr, für Mario Götze!“
(Tom Bartels, 13.07.2014, ARD)
„Schürrle … der kommt an – mach ihn!
Mach ihn – er macht ihn!
Mario Götze!
Das ist doch Wahnsinn!
Und da ist gekommen dieser eine Moment für Mario Götze, da ist alles andere egal!
Irre!
Der Bundespräsident steht, die Kanzlerin …
Das nächste Jokertor für Deutschland: Helmut Rahn, Gerd Müller, Andy Brehme, Mario Götze! Ist das die Viererreihe?
Es sind noch sieben Minuten.
Aber Schürrles Einsatz, Schürrles Laufweg bis an die Grundlinie hat das möglich gemacht. Und diese Technik, die er gelernt hat bei Borussia Dortmund, bei Volker Pröpper in der Jugend – mit der Brust angenommen, mit links macht er den rein!
Mario Götze!
Ein Traum für achtzig Millionen Deutsche kann in sieben Minuten wahr sein!
Ein Riesentor – und wir freuen uns so mit für ihr, für Mario Götze!“
(Tom Bartels, 13.07.2014, ARD)
Ritual Howls: Große Namen
Sie berufen sich auf Skinny Puppy, Nick Cave und vergessen auch David Lynch und Ennio Morricone in ihren Aufzählungen nicht: Dem Detroiter Post-Punk-Trio Ritual Howls fehlt es ganz sicher nicht an großen Vorbildern, dunkel genug hören sich ihre Songs ja auch an. Nach dem selbstbetitelten Debüt (2012) ist nun eine neue Single erschienen, "Zemmoa" stammt von der für Ende Oktober angekündigten Platte "Turkish Leather".
Kim Gordon vs. Dazed: Der Klang der Müllwagen
Allemal ein Grund, einen RePost zu setzen: Kim Gordon, Allzeitheilige des Indierock, Buchautorin, Künstlerin, Frauenrechtlerin, Schauspielerin und noch dazu eine der eifrigsten Netzwerkerinnen ever, hat sich den Fragen des States Pop Quiz beim Netzmagazin Dazed gestellt und kurze, aber prägnante Auskunft zu ihrem Heimatland und dessen Umtrieben in Politik, Kultur und Entertainment gegeben - unbedingt lesenwert: hier.
Cold War Kids: Wahlverwandschaften
Stimmt schon, die Stimme ist manchmal schwer vermittelbar, aber der Sound stimmt immer: Die Cold War Kids haben mit Nathan Willett einen durchaus streitbaren Sänger, der gern mal zu kieksigen Oktavsprüngen ansetzt, sonst gibt es aber an dem Quartett aus Kalifornien nicht viel auszusetzen. Jedenfalls haben die vier nach "Dear Miss Lonelyhearts" aus dem vergangenen Jahr jetzt ihr nächstes Album angekündigt - eigentümlicherweise ist da eine gewisse Verwandschaft zu Alt-J ("This Is All Yours") und Herrenmagazin ("Das wird alles einmal dir gehören") zu erkennen, denn die Platte wird "All This Could Be Yours" heißen und soll im Oktober bei Sony Red erscheinen. Den Titelsong kann man sich übrigens schon im Stream anhören.
Dienstag, 15. Juli 2014
Lykke Li: Last Exit Vorstadthölle
Jetzt auch hierzulande zu empfangen - das neue Video von Lykke Li zum Song "Gunshot": Tanzchoreografie vor Endzeitkulisse, das war wohl nicht anders zu erwarten.
Zola Jesus: Mit allen Mitteln
Was da so fröhlich aus den Boxen wummert, ist ein Tourtrailer - genauer der von Zola Jesus. Die kommt nämlich im November für vier Termine nach Deutschland, im Gepäck das neue Album "Taiga".
06.11. St Gallen, Palace
07.11. Genf, l’Usine
10.11. Köln, Gebäude 9
11.11. Berlin, Berghain
12.11. Hamburg, Uebel und Gefährlich
13.11. Frankfurt, Zoom
06.11. St Gallen, Palace
07.11. Genf, l’Usine
10.11. Köln, Gebäude 9
11.11. Berlin, Berghain
12.11. Hamburg, Uebel und Gefährlich
13.11. Frankfurt, Zoom
Luluc: Leise Überraschung
Luluc
„Passerby“
(Sub Pop)
Zwei Männer werden auffällig oft genannt, wenn es um das neue Album von Zoe Randall und Steve Hassett geht. Zunächst natürlich Aaron Dessner, Bassist von The National und nicht nur Kollege, sondern auch langjähriger Freund von Luluc – als solcher hat er den beiden in einer Phase, da sie mit Demos der aktuellen Platte nicht sonderlich zufrieden waren, sein Studio in New York zur Verfügung gestellt. Dass es dabei nicht blieb, darf man ruhig als Glücksfall betrachten – Dessner verantwortete die Produktion und regte dazu noch eine behutsame, gleichwohl aber substanzielle Ergänzung der Songs um ein komplettes, klassisches Instrumentarium an, machte sie also gehaltvoller, tragfähiger. „He really felt like part of our creative brain“, so Randalls Würdigung über einen, der sich durch seine Arbeit quasi als inoffizielles, drittes Mitglied in die Vita der Band eingetragen hat. Der zweite Name, der in diesem Zusammenhang häufiger fällt, ist der von Nick Drake. Kaum ein anderer vermochte dem Folk eine derart zarte, melancholische Aura zu verleihen wie der Brite, dessen Einfluss auch vierzig Jahre nach seinem frühen Tod – Luluc beweisen es – von größter Strahlkraft ist.
Was einen außergewöhnlichen von einem gewöhnlichen Song unterscheidet, das läßt sich am Werk von Drake beispielhaft heraushören. Und es ist kaum vermessen zu behaupten, dass es Luluc für einige Stücke ihres Albums gelingt, eine ähnlich betörende Wirkung zu erzeugen. Stellvertretend möchte man hier die großartige Single „Without A Face“ nennen, auch der Wechselgesang von „Tangled Heart“ und auch „Senja“ haben zweifellos eine solche Qualität. Bestrickende Harmonien, klug gesetzte Zwischentöne aus der zweiten Reihe, vorsichtige Bläser und ganz, ganz viel Gefühl – es fällt schwer (wenn man es denn überhaupt wollte), sich diesem Zauber zu entziehen. Keine Frage natürlich, dass es, wie auch schon beim Debüt „Dear Hamlyn“, thematisch in der Hauptsache um Liebe, Sehnsucht und Verlust geht. Der gedankenverlorene Blick durchs winzig kleine Flugzeugfenster auf die vorbeischwebende Welt gleich zu Beginn („On the way another new home/looking out on streets i’ll come to know/and different faces, but they’ll remind me of/those I love far from here“) als Sinnbild für das immerwährende Nebeneinander von Abschied und Neuanfang – die leiseste Überraschung dieses Sommers. www.lulucmusic.com/
„Passerby“
(Sub Pop)
Zwei Männer werden auffällig oft genannt, wenn es um das neue Album von Zoe Randall und Steve Hassett geht. Zunächst natürlich Aaron Dessner, Bassist von The National und nicht nur Kollege, sondern auch langjähriger Freund von Luluc – als solcher hat er den beiden in einer Phase, da sie mit Demos der aktuellen Platte nicht sonderlich zufrieden waren, sein Studio in New York zur Verfügung gestellt. Dass es dabei nicht blieb, darf man ruhig als Glücksfall betrachten – Dessner verantwortete die Produktion und regte dazu noch eine behutsame, gleichwohl aber substanzielle Ergänzung der Songs um ein komplettes, klassisches Instrumentarium an, machte sie also gehaltvoller, tragfähiger. „He really felt like part of our creative brain“, so Randalls Würdigung über einen, der sich durch seine Arbeit quasi als inoffizielles, drittes Mitglied in die Vita der Band eingetragen hat. Der zweite Name, der in diesem Zusammenhang häufiger fällt, ist der von Nick Drake. Kaum ein anderer vermochte dem Folk eine derart zarte, melancholische Aura zu verleihen wie der Brite, dessen Einfluss auch vierzig Jahre nach seinem frühen Tod – Luluc beweisen es – von größter Strahlkraft ist.
Was einen außergewöhnlichen von einem gewöhnlichen Song unterscheidet, das läßt sich am Werk von Drake beispielhaft heraushören. Und es ist kaum vermessen zu behaupten, dass es Luluc für einige Stücke ihres Albums gelingt, eine ähnlich betörende Wirkung zu erzeugen. Stellvertretend möchte man hier die großartige Single „Without A Face“ nennen, auch der Wechselgesang von „Tangled Heart“ und auch „Senja“ haben zweifellos eine solche Qualität. Bestrickende Harmonien, klug gesetzte Zwischentöne aus der zweiten Reihe, vorsichtige Bläser und ganz, ganz viel Gefühl – es fällt schwer (wenn man es denn überhaupt wollte), sich diesem Zauber zu entziehen. Keine Frage natürlich, dass es, wie auch schon beim Debüt „Dear Hamlyn“, thematisch in der Hauptsache um Liebe, Sehnsucht und Verlust geht. Der gedankenverlorene Blick durchs winzig kleine Flugzeugfenster auf die vorbeischwebende Welt gleich zu Beginn („On the way another new home/looking out on streets i’ll come to know/and different faces, but they’ll remind me of/those I love far from here“) als Sinnbild für das immerwährende Nebeneinander von Abschied und Neuanfang – die leiseste Überraschung dieses Sommers. www.lulucmusic.com/
Nick Cave: Zwei Monate für 20.000 Tage
Am 16. September soll es also soweit sein - Nick Cave's halbdokumenarisches, halbfiktives Biopic "20.000 Days On Earth" von Iain Forsythe und Jane Pollard, das ja schon auf der Berlinale lief, kommt in die deutschen Kinos. In den letzten Tagen gab es hierzu einen neuen, ausführlichen Trailer zu sehen, der die Vorfreude noch einmal kräftig anheizen dürfte.
Interpol: Jahresanfang
Nach den ersten Konzerten in diesem Sommer und der gerade angekündigten Nordamerika-Tournee werden Interpol für vorerst zwei weitere Termine Anfang 2015 wieder nach Deutschland kommen, um ihre neue Platte "El Pintor" zu bewerben - der offizielle Vorverkauf startet an diesem Donnerstag.
25.01. Köln, Palladium
04.02. Berlin, Columbiahalle
25.01. Köln, Palladium
04.02. Berlin, Columbiahalle
Montag, 14. Juli 2014
Elbow: In höchsten Höhen
Okay, Elbow wären nicht die ersten, die Outdoor-Werbespots musikalisch unterlegen könnten, ob nun Schöffel oder Jack Wolfskin, auch The Walkabouts und Kensington haben das mehr oder weniger unfreiwillig schon geschafft. Doch der Clip zu "Real Life (Angel)" vom Album "The Take Off And Landing Of Everything" geht im wahrsten Sinne des Wortes weit tiefer und illustriert die Erfahrungen einer Bergseetaucherin.
The Afghan Whigs: Dirty Dancing
Toller Song, klasse Clip und natürlich immer noch ein gutes Album: The Afghan Whigs haben zum Titel "Matamoros" von ihrer diesjährigen Veröffentlichung "Do To The Beast" zusammen mit Regisseur Phil Harder ein Video in der New Yorker U-Bahn aufgenommen - unbedingt sehens- und hörenswert.
Freitag, 11. Juli 2014
Holy Esque: Stück für Stück
Wieder nur eine Single, immer noch kein Album: Der Glasgower Geheimtipp Holy Esque hat nun immerhin wieder einen Song ins Netz gestellt, der Nachfolger von "Silences" heißt "Sovereign" und ist in physischer Form Anfang August zu haben - der Stream vorab via Soundcloud.
The Drums: Kryptisches Bundle [Update]
Irgendwie hat man sie schon vermisst, drei Jahre sind schließlich eine lange Zeit: The Drums aus New York haben sich mit ein paar Konzertterminen quer durch die USA wieder zurückgemeldet - zur Bestellung der Tourtickets kann man sich eine 7" mit dem Titel "Magic Mountain" dazuordern, mutmaßlich die erste neue Single aus einem noch unbenannten Nachfolgealbum für das 2011er "Portamento". Allen, denen eine Reise um diese Zeit über den Teich zu beschwerlich erscheint, bleiben momentan nur die 77 Sekunden des aktuellen Teasers.
Update: Da kommen dann also doch noch die 245 Sekunden der ersten Single hinzu...
Update: Da kommen dann also doch noch die 245 Sekunden der ersten Single hinzu...
Donnerstag, 10. Juli 2014
Neonschwarz: Leinen los!
10.07. Weimar, Gerberstrasse
11.07. Bludenz, Woodrock Open Air
12.07. Spielfeld, Buena Onda
15.08. Stemwede, Stemweder Open Air
16.08. Hamburg, Dockville Festival
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