Mittwoch, 16. Januar 2013

Zum Ball der einsamen Herzen

Die Idee, eine Platte nach einem Thin-Lizzy-Song zu benennen, hätte man jetzt den Cold War Kids nicht wirklich zugetraut. Ihr nächstes Album wird trotzdem "Dear Ms. Lonelyhearts" heißen, es folgt auf "Mine Is Yours" aus dem Jahr 2011, auch das schon kein schlechter Wurf. Als ersten Vorgeschmack gibt es den Song "Miracle Mile" bei Soundcloud und auch gleich ein paar Termine mit auf den Weg.

27.04.  Zürich, Plaza
29.04.  Wien, Flex
30.04.  Berlin, C-Club
02.05.  Köln, Gebäude 9
07.05.  Hamburg, Grünspan

Durcheinander
























Na, wiedererkannt? Bei wem's auf Anhieb nicht klingelt, der darf sich gern die Februar-Ausgabe der Zeitschrift Dazed And Confused als Gedankenstütze zur Seite nehmen. Dort abgebildet eine feine Bildergalerie mit - eben - Thom Yorke, dem Irren von Radiohead, der dieser Tage mit seiner Band Atoms for Peace in aller Ohren ist. Zu den Bildern gesellt sich im Übrigen auf der Netzpräsenz des Magazins ein fünfundzwanzigminütiger Exklusivmix, von Yorke persönlich kuratiert, mit teils unbekannten Songs seiner beiden Bands, Remixen und Solomaterial - hörenswert, keine Frage: hier.

Digital, dezimal und analog

Das ist ja das Gute an der elektronischen Musik - es spielt keine Rolle, wie alt du bist - solange du dich hinter deinem Equipment verstecken kannst und halbwegs gute Ideen präsentierst, rechnet dir keiner deine Lebensjahre vor. Könnten sich so auch Andy McCluskey (53) und Paul Humphreys (52) gedacht haben, als sie jetzt zum wiederholten Male ihre Band OMD reaktivierten. Anfang April soll ihr neues Album "Electric English" erscheinen, nach der letzten Platte "History Of Modern" (2010) der mittlerweile zwölfte Longplayer der zwei, die ja aktuell zu viert unterwegs sind. Für die aktuelle Scheibe haben sie sich, soweit man hört, für einen Song auch noch mit einem fünften Mann zusammengetan, dessen Name so unbekannt nicht ist: Ex-Kraftwerker Karl Bartos - "Kissing The Machine" soll das Stück heißen.

Ganz und gar analog - die Konzerttermine:
21.05.  Hamburg, Docks
22.05.  Bielefeld, Ringlockschuppen
24.05.  Berlin, Tempodrom
25.05.  Leipzig, Haus Auensee
27.05.  Köln, E-Werk

Passende Optik

Für all diejenigen unter uns, die zuallererst über's Visuelle zu ködern sind, an dieser Stelle das Artwork des kommenden Albums "Bloodsports" von Suede, das Tracklisting gibt's bei Pitchfork obendrauf.

Wiederauferstehung [amtlich]

Ganz so groß war die Überraschung dann doch nicht mehr, schließlich gab's ja schon im vergangenen Jahr anläßlich der BestOf-Veröffentlichung "An Introduction To..." in Berlin die große, supernostalgische Wiederauferstehungssause, dennoch: Crime And The City Solution werden unter der Ägide der Gründungs- bzw. Langzeitmitglieder Simon Bonney, Bronwyn Adams und Alex Hacke und mit Unterstützung von Künstlerin Danielle de Picciotto, 16PS-Granate David Eugene Edwards und anderen am 22. März nach über zwanzig Jahren Pause via Mute ein neues Album mit dem Titel "American Twilight" herausbringen. Den ersten Track gibt's mit "My Love Takes Me There" schon bei Soundcloud zum Probehören, einen Teaser zur Platte standesgemäß natürlich noch obendrauf. Von einer gemeinsamen Tour mit den Bad Seeds und Nick Cave ist im Übrigen noch nichts bekannt ...

Dienstag, 15. Januar 2013

Kleiner Mann, ganz groß

Villagers 
„Awayland“
(Domino)

Die Frage ist nicht ob, sondern wann einen dieses Album erwischt. Denn – so die nicht allzu verwegene These – wer sich halbwegs etwas auf sein Gespür für clever gemachte, eingängig und zugleich abwechslungsreiche Popmusik einbildet, der wird dem zierlich anmutenden Iren Conor J. O’Brien, Sänger der Villagers, und den anderen vier Jungspunden früher oder später auf den Leim gehen, ganz sicher. Manchen wird’s schon beim ersten Song „My Lighthouse“ erwischen, einer von diesen besinnlich-versöhnlichen Wohlfühlnummern, die man sonst gern ans Ende eines Albums stellt: „And we'll be there to right our wrongs, in the time it took to write this song ... from the Reeperbahn to the Sundarban, I will heed your call from the dust and the sand and I'll save all my stories for thee“ – ganz entzückend.

„Earthly Pleasures“, schon der nächste Widerhaken, das stolpert und hüpft ganz ungewohnt, wer da nicht überläuft, um den wird es spätestens bei „The Waves“, dem wohl feinsten Exemplar des Elektrofolks der Villagers, geschehen sein, zarte Bläser samt Knistern und Pluckern, am Ende wird’s sogar etwas laut und wirr. Lustigerweise läßt sich der Sound der Iren auch mit dem von O’Briens Vornamensvetter Conor Oberst und seinen Bright Eyes vergleichen, auch denen ist ja mit „The People’s Key“ 2011 ein ähnlich ambitioniertes Werk gelungen, auch Oberst ist keiner, der Veränderungen scheut. Wem dazu noch die Decemberists und Arcade Fire durch die elf Stücke schimmern – auch kein Fehler.

Die ‚Dörfler‘ jedenfalls können böse („I made your world a living hell, I've lost the will to judge myself“, „Judgement Call“), sie können laut („The Bell“), mal mit gepflegten Streichern („Nothing Arrived“), mal ganz ohne Worte („Awayland“) oder auch die ganz große Oper („Grateful Song“) – Wandelbarkeit ist ihr großer Trumpf. Natürlich kann so etwas auch gern nach hinten losgehen, aber die fünf Freunde sind offenbar an ihren Instrumenten ebenso gut, wie sie mit elektronischem Spielzeug á la ProTools umzugehen verstehen. Machen wir es deshalb nicht länger als nötig: Eine famose Platte mit hohem Unterhaltungswert, für O’Brien selbst kann man getrost in die Plattitüdenkiste greifen – kleiner Mann, ganz groß. http://www.wearevillagers.com/

Die Welt ist ein Dorf:
23.02.  Köln, Gebäude 9
25.02.  Zürich, Mascotte
26.02.  München, Club Strom
27.02.  Berlin, Festsaal Kreuzberg
04.03.  Hamburg, Übel und Gefährlich

Das kleine schwarze Buch

Das Problem mit dem kleinen, schwarzen Buch, soll heißen: Wir haben einen zweiten Song, "Jubilee Street" heißt er und stammt natürlich von "Push The Sky Away", dem neuen Album von Nick Cave - wie auch der erste Song recht gebremst, es regiert der Blues und das große Kino. Hier bei Vimeo als Lyrics-Video.

Montag, 14. Januar 2013

Lost and found

Night Beds 
„Country Sleep“ 
(Dead Oceans)

Man muss schon sehr genau aufpassen, wenn man mit solchen Sachen hausieren geht – einmal die Promomaschine gefüttert, gibt es kein Zurück mehr und oft sind diese Dinge nach kurzer Zeit die einzigen, die von so manchem Künstler in Erinnerung bleiben. Winston Yellen, der Junge hinter dem Pseudonym Night Beds, hat sich also unweit von Nashville eine Holzhütte als Rückzugsort gekauft und angeblich erst nach Abwicklung des Geschäfts erfahren, dass sich hier Johnny und June Carter Cash ihren Tee warmgemacht haben – so weit, so eigentümlich. Manch anderer Junge in seinem Alter – er ist gerade mal 23 – hätte sich mit einem solchen Eintrag in der Vita schnell der Lächerlichkeit preisgegeben (Stichwort: The higher they climb, the harder they fall), nicht so Yellen. Liest man Artikel über und Interviews mit ihm und hört man vor allem sein erstes Album „Country Sleep“, so kommt man nicht umhin, ihm diese jugendliche Naivität und Unbekümmertheit, gepaart mit einer erstaunlichen musikalischen Reife, abzunehmen.

Zehn Stücke neueren Datums hat er geschrieben - nicht mehr, diese zehn auf ein Album gepackt, das außer dem Label Dead Oceans offenbar niemand haben wollte und nun wartet er einfach mal ab, was so kommen wird und lässt sich überraschen. Kein überzogener Anspruch, keinen Masterplan, ganz und gar uneitel möchte er von den Dingen erzählen, die er für alltäglich hält: „Everybody gets drunk and watches soap operas sometimes, and I want to make sense of those feelings and hopefully convey something. To get to the heart of the matter in very simple terms.“ Wenn das jemanden interessiert – umso besser. Er ist ja selbst ganze vier Monate im eigenen Truck durch sein Heimatland gefahren, weil er nicht wusste, wohin mit sich und weil ihm sein junges Leben aus den Händen geglitten war. Ohne diese Rundreise hätte es die Platte nicht gegeben, so Yellen, er nutzte die Erfahrung und die Arbeit mit selbiger gleichsam als Katharsis.

„Whenever you get lost, man, I’ll be there“, schon diese ersten Zeilen aus dem Titelstück „Faithfull Heights“, gesungen mit einer Inbrunst, die dem Hörer ziemlich naherücken will, erinnern auf angenehme Art und Weise an Ryan Adams. Der nachfolgende Heuler „Ramona“ tut dies ohnehin, alternativer Countryswing der Extraklasse, wie ihn viele versuchen, so aber nur wenige hinbekommen. Die großen, die berührenden Momente bleiben aber den langsamen, leisen Tönen vorbehalten – „Even If We Try“ mit dem verstörenden Videoclip, „Cherry Blossoms“, „Borrowed Times“, „Lost Springs“, Yellen erzählt Geschichten, oft traurige, die viel mit Verlust, auch dem des eigenen Ichs zu tun haben – „destructive circumstances, and many varied attempts to sedate myself“, so gab er im Gespräch Auskunft über die Entstehung seiner Texte. Und soweit man das einzuschätzen vermag, ist darin kein falsches Pathos versteckt, bleiben es am Ende einfach zehn Lieder eines Allerweltsjungen, der sich vieles zu Herzen nimmt und daraus berückende Musik zu machen versteht. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also, um dieser Platte ein großes und dankbares Publikum zu erschließen. http://www.nightbeds.org/

Auf die Bretter

Nun sind sie also raus, die Live-Termine: Nach der erfreulichen Nachricht, The Knife würden für dieses Jahr ein neues Album mit dem Titel "Shaking The Habitual" planen, gibt's nun gleich ein paar Showeinlagen dazu. Der Vorverkauf startet übrigens morgen, man sollte sich also ranhalten ...

27.04.  Hamburg, Docks
30.04.  Zürich, Komplex 457
01.05.  München, Muffathalle
02.05.  Köln, E-Werk
11.05.  Berlin, Columbiahalle

All together now

Na, nun ist die ganze Blosn zusammen, möchte man meinen: Nachdem das Lieblingsspielzeug von Beyoncé für zumindest einen Song wieder vor die Mikros tritt, läßt sich auch ihr Lebensabschnittsgefährte Jay-Z nicht lumpen und verfertigt mit Buddy Justin Timberlake schnell mal einen Song zu dessen drittem Album. Das komplette Werk wird "The 20/20 Experience" heißen und mit "Suit And Tie" kommen die beiden Herren aus den Startlöchern, den unvermeidlichen Timbaland natürlich auch im Gefolge. Anhören kann man sich das Ganze auf Timberlakes Website.

Sonntag, 13. Januar 2013

Keine Mähne, trotzdem Biss

Das Faible von Ryan Adams für Metal ist allgemein bekannt - für den Soundtrack zur sechsten Staffel der amerikanischen Fernsehserie "Californication" hat er sich nun das Stück "Wasted Times" von Iron Maiden vorgenommen - ein Vergleich gefällig? Adams bei Soundcloud, Maiden unten, irgendwie kann man sich doch für beide erwärmen, oder?

Willkommen zu Hause [Update]

Wenn nicht alles täuscht, dann dürften sich die Yeah Yeah Yeahs wieder auf dem Weg zu ihren Wurzeln befinden: In naher Zukunft ist ja das neue Album zu erwarten und was man davon schon auf diversen Livemitschnitten zu hören bekommt, klingt weniger nach Disco und Dance, sondern nach den Zeiten von "Fever To Tell". Hell yeah, anschauen: "New Song (t.b.a.)" und "Suck Young Blood".

Update: Mittlerweile haben wir auch einen Titel, "Mosquito" soll das Album heißen und das Cover ist auch schon fix - hier.

Btw: Reunion

Weitaus interessanter als die neue DsC ist in jedem Falle der Remix von "Pink Matter", einem Stück von "Channel Orange", dem Album von Frank Ocean, auf das sich wohl die meisten Polls und Bestenlisten des Jahres 2012 einigen konnten. Das Interessante an dieser Version ist der Umstand, dass ihn quasi eine Reunion von Outkast begleitet - mit dabei nämlich André 3000 und Big Boi - anzuhören bei Soundcloud.

Samstag, 12. Januar 2013

Back to business

Dass es nur die Schwester und ihr zartes Erfolgspflänzchen war, was Beyoncé zu diesem Schritt getrieben hat, darf getrost bezweifelt werden: Im Zuge der Veröffentlichung einer Reihe von BestOf-Alben haben Destiny's Child zumindest für einen Song wieder zusammengefunden. "Love Songs" heißt eine der anstehenden Sammlungen und für eben jene haben die Mädels die Single "Nucelar" aufgenommen - sehr trippy, heavy stompin' würden die Landsleute der drei wohl sagen, produziert hat jedenfalls Pharrell Williams, zu hören gibt's den heißen Scheiß unter anderem bei Pitchfork.

Freitag, 11. Januar 2013

The man who isn't there

Dass das bessere Fernsehen mittlerweile im Netz gemacht werde, wie neulich in der Süddeutschen zu lesen war, glaubt auch nur derjenige, der sich ständig in den Mediatheken verschiedener Sender herumtreibt und so der Meinung erliegt, dies wäre die Quelle der dargebotenen Programme. Dass mancher Hinweis natürlich durchaus gerechtfertigt ist, steht außer Frage - so auch der, um den es in besagtem Artikel eigentlich ging: Das belgische DJ-Duo Radio Soulwax hat zusammen mit dem Regisseur Wim Reygaert vor längerer Zeit eine einstündige Hommage an David Bowie gedreht, anläßlich seines 66. Geburtstages darf an dieser Stelle - auch noch mit reichlich Verspätung - auf den Film verwiesen werden. Cover, Songs, Videoszenen, alles aus der Jahrzehnte umspannenden Karriere des Künstlers wurde in diese Stunde gepackt, Iggy, Freddy, alle dabei - Dave selbst wird dabei überzeugend von der Schauspielerin Hannelore Knuts gegeben - ein Muß für Ohren und Augen, zu finden bei Vimeo.

Musterschüler

Christopher Owens 
„Lysandre“ 
(Fat Possum)

Er kann wohl einfach nicht anders. Schon für die Veröffentlichungen seiner Band Girls hatte Christopher Owens eine Form der Verabreichung gewählt, die mittlerweile etwas aus der Mode gekommen ist, stets misstrauisch betrachtet und von vielen eher mit spitzen Fingern angefasst wird: das Konzeptalbum. Diesem Muster ist er nun, da er die Teilhabe am Duo im letzten Jahr aufgekündigt hat, treu geblieben und liefert mit “Lysandre” wieder eines dieser Werke ab, deren Liedfolge den Erzählrahmen bestimmt. Leidenschaftliche Liebschaften im Tourbetrieb sollen ja bei Rockbands, so hört man, nicht so selten sein, hier dienen sie als roter Faden für Owens’ gefühlige Geschichten – man reist quer durch die Staaten und hinaus in die Alte Welt, findet und verliert sich, gesteht, betrauert und sinnt nach.

Wem die krachigeren Passagen von “Album” und “Father, Son, Holy Ghost” bei den Girls eher ans Herz gewachsen waren, der muß sich auf “Lysandre” mit einigen kurzen Ausflügen (“Here We Go”/”Here We Go Again”) begnügen und ansonsten Großmut walten lassen, Owens hat zwar eine siebenköpfige Kapelle zur Unterstützung angeheuert, gönnt ihnen aber nur selten Auslauf. Die Mehrheit der Stücke ist eher beschaulich und recht folky geraten, eher verirrt sich mal eines in Richtung Pop als dass es zu hart angefasst wird. “New York City” zum Beispiel kreuzt flottes 60’s-Arrangement und fettes Sax, das Instrumental “Riviera Rock” wiederum besticht durch maximal entspannten Swing – der Rest bewegt sich mit der Akkustischen und zarten Flötentönen je nach illustrierter Gefühlslage der Protagonisten zwischen betroffen oder beschwingt.

Soll sich niemand beschweren – Owens hatte schließlich auch bei den Girls schon viel Süßes im Programm, nur wurde es da halt etwas öfter mit raueren Tönen gebrochen, jetzt muß der Junge aufpassen, dass im die Platte nicht zu sehr in Bänkelsängerische, Blumenkindliche schwappt. “’Cause love is everything that you need, it always comes back to love, kissin' and a-huggin' is the air that I breathe, I'll always make time for love” – wenn er dazu durch die verhangene Mähne auf dem Cover schmachtet, muss man schon an sich halten – er meint es wohl ernst damit. Freuen wir uns also über all den jugendlichen Leichtsinn, den Überschwang und die Trostlosigkeit, die sich hier munter die Klinke in die Hand geben, die das Gemüt milde stimmen und das Herz wärmen – für Black Flag und Hatebreed ist später immer noch Zeit. http://www.christopherowensonline.com/

Christopher Owens live in Deutschland:
05.03.  Berlin, Comet

Komplettstream des Albums bei der New York Times.

Letzte Worte

Hatten wir's nicht erst gerade weiter unten von Hildegard von Bingen und dem Wiedererstarken des Bildungsbloggertums? Recht so! In die gleiche Kerbe hauen nun auch die Intelligenzbestien um Bobby Gillespie: Im Mai, so deren Produzent David Holmes, werden Primal Scream ein neues Album veröffentlichen und dieses wird - s.o. - mit den mutmaßlich letzten Worten des deutschen Uberpoeten Johann Wolfgang von Goethe betitelt sein: "More Light". Schon klar, "Chrrrpfffffarghhh..." hätte sich ja auch nicht so gut gemacht. Die Platte folgt jedenfalls dem letzten Album "Beautiful Future", das 2009 erschien, als Erinnerung gibt es an dieser Stelle dennoch einen der alten Ravebratzer - "Loaded" von 1990.

... und nichts als die Wahrheit

Die Gefahr, zu Beginn eines neuen Jahres vom Radar zu verschwinden, ist nicht eben klein - der Profi beugt da vor: Bloc Party veröffentlichen am 25. Februar bei Frenchkiss Records eine EP für ihren "Four"-Titel "Truth", mit dabei Mixe von io echo, A Chat und Jerome LoL. Nicht auf der Liste offenbar der Noze Edit des Stücks, schön ist er trotzdem .

Donnerstag, 10. Januar 2013

Zeit wird's

Endlich ein komplettes Album: Zwar haben Chelsea Light Moving, das neue Baby von Sonic-Youth-Kopf Thurston Moore, im vergangenen Jahr nicht mit der Veröffentlichung einzelner und durchaus überzeugender Songs gegeizt, dennoch freut man sich, in Kürze dann doch mal eine ausgewachsene Platte präsentiert zu bekommen. Am 5. März soll das selbstbetitelte Debüt via Matador erscheinen, eine Amerika-Tournee ist auch schon eingetütet - was es jetzt noch braucht, ist eigentlich nur noch etwas Geduld. Wer mag, darf sich das Warten gern mit dem Video zu "Borroughs" verkürzen.

Nur nicht aufregen

Solange 
“True”
(Terrible/Konkurrent)

Natürlich kann keine Rede davon sein, dass sie ihrer älteren Schwester nach und nach den roten Teppich streitig machen könnte, von deren gigantischem Superstartum ist Solange Piaget Knowles noch Welten entfernt. Und wenn nicht alles täuscht, sollte ihr gerade das auch weiterhin jede Menge Sympathien einbringen von all den Leuten, denen die übermächtige Medienpräsenz zwischen Superbowl, Inaugurationsgetöse und Babytratsch von Beyonce mittlerweile nachdrücklich auf die Nerven geht. Und auch wenn die Sechsundzwanzigjährige aus Houston musikalisch das kleinere Rad zu drehen scheint, so gelingt ihr auf der aktuellen EP “True”, dem Prequel zum angekündigten dritten Longplayer, eine überraschend unangestrengte, lässige Mixtur aus R&B und Dancepop – keine Sensation oder Gipfelstürmerei, sondern solides Handwerk mit viel Gefühl für’s richtige Timing und eingängige Rhythmen. Mindestens zwei der sieben Songs waren schon länger bekannt und bleiben auch die besten des Kurzalbums: “Losing You” gefällt als clevere Kreuzung aus Madonna und “Unfinished Sympathy” von Massive Attack, “Lovers In The Parking Lot” ist unverschämt sexy und von einer Lockerheit, für die sich ihr Schwesterchen schon mächtig Mühe geben müsste. Einiges auf “True” erinnert an die besseren Stücke des Erfolgstrios Stock Aitken Waterman aus der Mitte der 80er und wirkt dennoch in keinster Weise billig oder peinlich, was wiederum als Verdienst ihres aktuellen Produzenten Devonté Hynes, im Nebenberuf auch noch als Musiker Lightspeed Champion unterwegs, vermerkt werden darf. Fazit: Spaß auf die unprätentiöse Art – mehr davon! http://www.solangemusic.com/