Sonntag, 15. Juli 2012

Schwarz/weiß

Balsam für's Ohr, das verspricht die für Ende August angekündigte Platte des Kanadiers Chilly Gonzalez zu werden: Kommen wird der Nachfolger für's 2004 veröffentlichte Werk "Solo Piano", dieser wird nun schlüssigerweise "Solo Piano II" heißen - und mit "White Keys" gibt es schon eine erste Kostprobe - hier.

Freitag, 13. Juli 2012

Licht an

Der Vergleich ist nicht von der Hand zu weisen: Zum neuen Song der Raveonettes "She Own's The Streets" vom kommenden Album "Observator" meinen die Leute von SPIN, die Gitarrenakkorde wären denen des Smiths-Klassikers "There Is A Light That Never Goes Out" sehr ähnlich. Stimmt wohl - hier.

Dissfunktionale Störung

Azealia Banks „Fantasea“

Die Feststellung, Schätzchen Azealia Banks sei seit dem letztjährigen Debüt ihres Songs „212“ in aller Munde, mag zwar zutreffend sein, ist aber in Kenntnis der dazugehörigen Lyrics möglicherweise etwas unpassend. Fest steht jedenfalls, dass kaum eine anderer ‚female rap star‘ nach Missy Elliot für so viel Aufmerksamkeit sorgte - die 21jährige steht seit ihrem Überhit unter einer Art verschärfter Dauerbewachung. Gern darf man das auch Gier nennen, denn die gesamte Branche wartet sehnsüchtig auf jedes noch so kleine Schnipselchen, das sie von der passenderweise sehr smarten Newcomerin in Sensation, besser: SENSATION! übersetzen kann; die Rhymes werden auf den Seziertischen der Redaktionen zerlegt, auf Diss-Funktion hin überprüft und nötigenfalls noch kräftig aufgepumpt. Nun, das Mädchen gibt bereitwillig die Rotzgöre und so werden die Spalten unter dem Motto „Azealia vs. ...“ schnell mit Namen wie Kreayshawn oder Nicki Minaj gefüttert – der Soundtrack dazu: Who cares?

Schon deshalb, weil Azealia Banks neben vielen guten Eindrücken auch so manchen traurigen hinterließ (Stichwort: Lagerfeld) darf man nun froh sein, dass mit „Fantasea“ endlich das erste ernstzunehmende Komplettwerk erschienen ist – all ears on! Produziert wurde das, was offiziell nicht Longplayer, sondern szeneüblich Mixtape genannt wird, von Paul Epworth, dem Mann also, der schon Adele, Primal Scream, Kate Nash, Bloc Party und Florence And The Machine zu viel beachteten Arbeitsproben verhalf. Achtzehn meistenteils neuwertige Titel enthällt also der – ähmm, Datensatz – wie erwartet ist beileibe nicht alles so ‚mindblowing‘ wie „212“, Ähnliches ließ sich im Übrigen auch schon von früheren Tapes wie „Jumanji“ und „1991“ sagen.

Der Einstieg mit dem Prodigy-Mashup „Out of Space“ gelingt prächtig, deren proklamierter Schlachtruf „Pay close attention, I’ll take your brain to another dimension!” kann ansatzlos auf die Lady umgeschrieben werden. Die besseren Titel der ersten Hälfte erinnern, kaum ohne Grund, sehr stark an ihren “Ausbildungsbeginn” beim Dancehall/House-Duo Major Lazer, mit Diplo hatte die Banks ja vorab schon “Fuck Up The Fun” gestrickt. Von der kurzen Einleitung “Ima Read” jedenfalls über “Fierce”, “Chips” und “Nathan” pocht es extradumpf und gewaltig, gepaart mit fetten Synthies und ihrem rauen Dirt' Speech ist das allerbestes Clubfutter. Manchmal, wie beim Titeltrack, drehen die Casiotones allzu irre am Rad, das kann dann unter Umständen auch mal etwas nerven, bleibt aber die Ausnahme.

Die zweite Hälfte gibt sich dann etwas weniger beatlastig, hier darf’’s auch mal soulig (“Us”) werden, gern auch ein paar Steeldrums (“Jumanji”) und softerer Rap (“L8R”), gleichwohl hält sich Azealia Banks auch bei diesen Stücken nicht mit derber Ansprache zurück. Bezeichnenderweise bezieht sie diesen Ansporn nicht etwa aus einer sonst ja gern als Monstranz hochgehaltenen Ghettokindheit – sie wurde, so in einem Interview mit der NYTimes, von ihrer alleinerziehenden Mutter eher ausreichend denn nachteilig umsorgt – “My mom did a really good job of keeping me stimulated.“ An düsteren Vergleichen war trotzdem kein Mangel, „I had a healthy juxtaposition of, like, good and bad.“ Viel Attitüde also und dennoch genügend Glaubwürdigkeit – zusammen mit dem turmhohen Ego, welches ihr attestiert wird, die beste Mischung, um das Geschäft in Schwung zu halten. Der Anfang jedenfalls ist gemacht und der kann sich durchaus hören lassen. http://www.azealiabanks.com/

Never again?

Über kein Thema debattieren die Fans von Depeche Mode so gern wie über den Sinn und Wert eines eventuellen Wiedereinstiegs von Altmitglied Alan Wilder, der die Band ja bekanntlich 1995 verlassen hat. Den Gerüchten, dass ein solcher durchaus möglich ist, wurde nun mit einem kryptischen Eintrag auf der Facebook-Seite neue Nahrung gegeben - zu einem Foto von Wilder sind dort auf der Pinnwand die Textzeilen des Songs "Policy Of Truth" vermerkt: "Never again is what you swore the time before..." Woher der Eintrag stammt, ob offizielles Management, Fan oder Hacker, ist nicht bekannt...

Donnerstag, 12. Juli 2012

Endlich

Vor der fälligen Review der überfällige Hinweis, dass man das lange angekündigte und dringend erwartete Mixtape "Fantasea" von Azealia Banks komplett für lau aus dem Netz laden kann, und - soviel sei schon mal versprochen - es lohnt die Warterei für jedes der 120 MBs. Los geht's via pitchfork.

Lebewohl

Viel mehr hat dieser Tag nicht gebracht als ein traurig-melancholisches Video der Soulsavers. Wollen wir aber mal nicht so undankbar sein - "Take Me Back Home" zählte zu den schöneren Songs, die das Album "The Light The Dead See" zu bieten hatte, Dave Gahan hat den Blues und dazu gibt's ein paar stimmungsvolle Bilder, fertig. Man kann dem Tag tatsächlich kaum passender Lebewohl sagen - hier.

Mittwoch, 11. Juli 2012

U-Turn

Karin Park „Highwire Poetry“ (State Of The Eye)

Auch wenn das vierte Album von Karin Park schon seit Ende April im Regal steht, ist es doch mehr als eine schnöde Erwähung wert, schließlich klingt es zwar nicht wesentlich besser, aber eben auch keinesfalls schlechter als das, was zuvor Zola Jesus, Fever Ray oder Austra zum gleichen Thema abgeliefert haben. Dieses wiederum ist mit Newgoth nur grob umschrieben, zählt man auch Janine Rostron alias Planningtorock zu Kreis der einschlägig bekannten, weiblichen Verdächtigen, dann ist der Spielraum, den all diese Damen ausloten, doch recht vielfältig.

Karin Park, die zusammen mit ihrem Bruder David musiziert, stammt ursprünglich aus Schweden, wohnt aber meistenteils im norwegischen Oslo und gewann dort immerhin, Wiki will‘s wissen, mit ihrer ersten Single „Superworldunknown“ schon 2003 den Grammy als beste Newcomerin – damals allerdings noch als satingewandetes Darling mit Allzeitwohlfühlkammerpop. Die aktuelle Platte wurde, die bevorzugte Richtung nur klar erkennbar, von Cristoffer Berg, dem Mann hinter The Knife und Fever Ray, coproduziert, die Schnittmenge zu seiner sonstigen Klientel ist mittlerweile erheblich, die Zusammenarbeit also fast zwangsläufig. Parks größtes Pfund, das sie neben der zwingenden, tanzbaren Rhythmik in die Waagschale werfen kann, ist ihre klare und ausdrucksstarke Stimme – an vielen Stellen ähnelt sie auf angenehme Art der von Björk zu Zeiten von „Human Behavior“ oder „Army Of Me“.

Der Sound dazu und dahinter ist nun pure Synthetik, auf düster getrimmt, gleich mit dem Beginn von „Highwire Poetry“ und den Stücken „Restless“ und „Fryngies“ packt er zu und entläßt den Hörer eigentlich bis kurz vor Schluß nicht mehr aus der Umklammerung. Es pocht und klopft, stampft und schnalzt ganz wunderbar; wie schon Katie Stelmanis von Austra legt Park sehr viel wert auf die Tanzbarkeit ihrer Kompositionen, „Tension“, „Explosions“ und „Thousand Loaded Guns“ sind Ausdruck purer, körperlicher Dynamik. Bei „6000 Years“ wird jäh die Reißleine gezogen, eine kurzes Innehalten, ähnlich verhalten, wenn auch verquerer angelegt als das Schlußstück „Bend Albert’s Law“. Erstaunlich an diesem Album ist – eingedenk ihrer Anfänge – weniger das Ergebnis als vielmehr die Konsequenz, mit der sich Karin Park einmal mehr aus der Kuschelecke verabschiedet. Mit Sicherheit keine falsche Entscheidung. http://www.karinpark.com/

Zweimal Deutschland im Herbst:
20. September  Hamburg, Reeperbahnfestival
21. September  Berlin, Berghain

Immer noch nicht so super

Es ist zwar das Jahr der Band Super 700, die im April mit dem beeindruckenden Album "Under The No Sky" zurückkam, aber es scheint nicht das Jahr von Ibadet Ramadani, ihrer Sängerin, zu sein. Nach den Absagen von München und Stuttgart müssen nun auch Bremen (heute Abend) und Nürnberg (14.07.) gecancelt werden. Die Band bastelt derweil an einer kleinen, herbstlichen Oktobertour, bis dahin gibt's zum Durchhalten einen sommerlichen Videoclip zur Single "Old Moon", verfertigt vom Kreativbüro DDDD.

Nicht schießen!

"Don't shoot! We are your children..." Von Chelsea Light Moving, Thurston Moores neuem Projekt, gibt es einen weiteren Titel zum Vorhören. "Groovy & Linda" thematisiert das traurige Schicksal zweier Szenegrößen aus dem New Yorker East Village der Spätsechziger, wer die Geschichte zum Song lesen will, erfährt sie auf Matablog, anhören kann man das feine Stück hier.

Geht doch

Es geht also auch besser: Nachdem die Band Of Horses überraschend, die Killers wie erwartet enttäuschten, zeigen die Jungs von Bloc Party, wie man es besser macht: "Octopus" heißt deren erste Single zum neuen Album "4", das Stück dengelt wunderbar dahin und Kele präsentiert sich in Hochform. Yipppiehh!

Dienstag, 10. Juli 2012

Was es war ist was es wird

Anders war es nicht zu erwarten: Powerrockriffs rule, Brandon Flowers croont mit breiten Beinen alle Bedenken zur Seite, die Killers wie eh und je bei ihrer ersten Single "Runaways" vom neuen Album "Battle Born" - zu hören: hier.

Schwalbenklänge

Clare And The Reasons
„KR-51“ (Frogstand Records)

Okay, das Cover hätte man den Bautznern von Silbermond noch zugetraut, den Titel dann aber doch nicht. Die deutsche demokratische Jugend weiß natürlich, dass KR-51 die fahrtbuchgerechte Bezeichnung für das windschnittig geformte Moped mit dem Rufnamen „Schwalbe“ ist, welches nach der verwendeten Aneignung gern für ostalgische Zwecke herhalten mußte und dem weltoffenen Westdeutschen zum Kultroller mutierte – über einen Neubau des erstaunlich schnellen Gefährts wurde lange debattiert, seit einiger Zeit ist er nun doch vom Tisch. Bei Clare And The Reasons soll der Titel wohl eher die Hipster aus Brooklyn ausweisen, hier hat das weniger mit polierter Erinnerung als vielmehr mit ausgewiesener Coolness zu tun.

Was die vier eingedenk ihrer Rundfahrten durch die kurzzeitige Wahlheimat Berlin auf je einer – doch stilecht: Schwalbe – in die Musik überführt haben, ist dann nicht ganz so aufregend: Der Sound dieses, ihres dritten Albums pendelt zwischen Catatonia und Dresden Dolls, wobei es Clare Manchon zu beiden, also Cerys Matthews und Amanda Palmer, etwas am Feuer fehlt. Schon früher haben sie bei ihrer Zusammenarbeit mit Van Dyke Parks und Suffjan Stevens ja eher die gemäßigten Töne bevorzugt, das hat sich auch auf „KR-51“ nicht geändert. Es gibt viel an stimmungsvoller, getragener Melodik, mal mit einer verschämten Gitarre aufgepeppt („Bass Face“/„PS“), dann wieder als düsterer Trauermarsch („This Too Shall Pass“) – es bleibt gebremst, runtergeregelt (um im Bild zu bleiben) und verhalten.

Aufgenommen wurde die Platte im westfälischen Haldern, dem Ort also, der einmal jährlich mit einem recht bekannten Festival von sich reden macht. Man hört, die Bewohner des Örtchens fanden Gefallen am befremdlichen Akzent der New Yorker Kombo und versorgten sie während der Arbeit mit reichlich Apfelkuchen, auch die Kühe sollen die Frischmilch gern zum guten Zweck gegeben haben. Geschadet hat all diese Zuwendung jedenfalls nicht, es ist ein wohlig warmer Gesamteindruck, den das Album hinterläßt, und den auch all die zahlreichen elektronischen Verzierungen eher unterstützen denn mindern. Nichts Lautes also, auch nichts für die Next-Big-Thing-Listen, aber zum gemütlich-betulichen Charme des Schwalbenrollers passt es nur allzu gut. http://frogstandrecords.com/clareandthereasons

Enough is enough

"That's it then, it's the end. with neither a whimper, a bang or a reunion. Thirty years of ideas and melodies, endless meetings and European tours, press releases, singalong choruses and Dada sound poetry, finally at an end."

So traurig liest sich das, wenn Chumbawamba, vieler Leute Lieblingsband aus lang vergangenen Zeiten, nach dreißig Jahren ihren Split bekanntgeben - Songs wie "Enough Is Enough", "Timebomb" und "Tubthumping" waren Klassiker auf jeder Studiparty und haben sie beinahe unsterblich werden lassen - ein Trugschluß, wie man nun weiß. Das einstige Großkollektiv aus Leeds, verdient um viele gelungene Coverentwürfe und humorvolles Nazi-Bashing, wird in diesem Jahr dem Vernehmen nach noch einige gemeinsame Konzerte geben, dann soll endgültig Schluß sein.

Keine Täuschung

"Mirage Rock" soll es also heißen, das neue Album der Band Of Horses, ein Cover und das Tracklisting sind auch schon raus und mit "Knock Knock" ist dann auch der erste Titel bekannt und visuell angereichert - noch nichts zu hören vom alten Zauber, dafür gibt's ein wenig solide Rockmusik.

Montag, 9. Juli 2012

Feuerchen

So herum geht das immer: Wenn alte Säcke wie die Rolling Stones ihr 50jähriges Bandjubiläum feiern, dann dürfen auch so junge Mädchen wie das schwedische Schwesterpaar von First Aid Kit mal ein Ständchen singen. So geschehen für eine von vielen BBC-Geburtstagssendungen - hier gab's eine recht brave Version des Klassikers "Play With Fire", anzuhören via Paste. Auf deutschen Bühnen stehen die zwei übrigens im Herbst noch einmal:

13. November  Hamburg, Grünspan
15. November  Düsseldorf, zakk
3. Dezember  München, Feierwerk

Überdruckventil

Dirty Projectors
„Swing Lo Magellan“ (Domino)

Auch oder gerade für jemanden, der oft, viel und gern über Musik palawert, ist es nicht angenehm, sich als Ersthörer zu outen, noch dazu bei einer Formation, deren Mitglieder schon seit Beschäftigungsbeginn mit dem Etikett „Kritikerlieblinge“ hausieren gehen dürfen und als solche eine erkleckliche Anzahl hochbelobigter Alben unters Volk gebracht haben. Und auch man wenn den „Ersthörer“ korrekterweise auf einen „Erstdurchhörer“ herunterrelativiert, weil man zuvor nach zwei bis drei Songs ein jedes Mal entnervt die Segel gestrichen hatte – man bleibt doch: Zuspätkommer.

Sei’s drum, als solcher muß man wenigstens nicht mit zusammengeklaubtem Wissen glänzen, sondern spickt vor Arbeitsbeginn bei besagten Minnesängern – die SPEX hält das vorliegende Album für „exzentrische weiße Popsongs ohne Angst vor Hooklines“, der geschätzte Herr Bruckmaier urteilt in seiner Telegrammkritik gewohnt prägnant („Songs für Außerirdische oder Psychopaten“), in der Langversion erklärt er den Zugang zum Werk des Bandgründers Dave Longstreth mit den Worten „Um ihn zu mögen, muß man ihn schon lieben.“ Nun gut, es klingt jedenfalls nach Arbeit, und zu wissen, dass die fünf den Titel ihres aktuellen Albums mit dem derb ungestylten Cover zu gleichen Teilen dem portugiesischen Weltumsegler Magellan und dem afroamerikanischen Spiritual „Swing Low, Sweet Chariot“ gewidmet haben – tja, das hilft auch nicht weiter.

Klar ist von Beginn an, dass hier keine Gefälligkeiten zu erwarten sind, es hat fast den Anschein, das Kollektiv aus Brooklyn musiziere so, als wäre es ihnen egal, ob gerade irgendwer zuhört. Das ist natürlich Humbug, denn ihr einziger Makel – wenn man es denn so nennen will – ist, dass sie diese Unmenge an Klein- bis Kleinstideen, an stilistischen Probierhäppchen in jeden der zwölf Songs des Albums zu packen bereit sind, jedes Stück also wirkt, als wolle es zu gleicher Zeit in alle Himmelrichtungen davonpreschen und gerät deshalb wieder und wieder komplett außer Atem. Was, wie der erste Song „Offspring Are Blank“, mit zärtlichem Gesumm beginnt, haut dem verdatterten Hörer gleich darauf ein böses Psychrock-Riff über den Schädel; erst wird mit niedlichen Handclaps gelockt, bevor die verträumten Sixties-Harmonien umgehend durch verqirltes Choralgestolper und mannigfaltige Klangexperimente zerpflückt werden.

Das ist Country (aber doch eher die Carter Family auf Speed), das ist Blues („Maybe That Was It“), das ist beatlesk („Impregnable Question“), das pluckert, wie im Titelsong, verzupft dahin. Mal mögen sie es schummrig wie beim Schlußstück „Irresponsible Tune“, dann wieder verrückt mit Orchester und Gitarre („Dance For You“) – konstant sind die Dirty Projectors nur in ihrer Ruhelosigkeit, die Musik als permanentes Überdruckventil. Selten einmal, dass sie einer Idee mehr Raum zu geben bereit sind, clevererweise haben sie für die Single „Gun Has No Trigger“ diese eine Ausnahme gemacht, ein so wundervoller Heuler und führt trotzdem in die Irre. Die Platte läßt einen nervös zurück, man ringt selber nach dem Atem, den schon Longstreth nicht hatte und weiß doch, dass hier gewohnte Maßstäbe nicht gelten können. Und wenn’s für die bedingungslose Liebe auch noch nicht reichen mag, verbleibt der „Erstdurchhörer“ am Ende doch zufrieden, geschafft und mit freundlicher Hochachtung. http://dirtyprojectors.net/

Komplettstream "Swing Lo Magellan" bei SPEX.

Sonntag, 8. Juli 2012

Blutspende

Zur Untermalung einer neuen Episode der amerikanischen Fantasy-Serie "True Blood" haben Iggy Pop und Bethany Cosentino von Best Coast ihre Sachen zusammengeschmissen und einen Track namens "Let's Boot And Rally" aufgenommen - zu hören ist das gute Stück via Soundcloud.

Donnerstag, 5. Juli 2012

RammSZtein

Aus der Verehrung des Faszinosums Rammstein hat mapambulo nie ein Hehl gemacht, deshalb sei dem Leser an dieser Stelle wärmstens die morgige Ausgabe der Süddeutschen Zeitung empfohlen: Diese widmet ihr Magazin diesmal komplett "Deutschlands größtem Kulturexport", Autor und Konzertbesucher ist der überaus geschätzte Alexander Gorkow, die teilweise beeindruckenden Fotos stammen von Andreas Mühe.

Nix is fix

Natürlich machen wir da mit beim heiteren Termineraten rund um die Welttournee von Depeche Mode im nächsten Jahr. Auf http://www.depechemode.de/ sind die ersten, höchst spekulativen Daten für die angekündigte Tour der drei aufgetaucht, nach dem Beginn im März in Nordamerika sähe es danach für Deutschland wie folgt aus:

08.06. Nürnberg
09.06. Nürburg (Rock am Ring)
11.07. München
13.07. Frankfurt
16.07. Düsseldorf
20.07. Hamburg
24.07. Berlin

Was das dann wird, Halle oder Stadionrund und wo genau, weiß noch niemand - klar ist, dass in diesen Minuten trotzdem schon die ersten Ticketanbieter mit Sitzplatznummer bei Ebay zu finden sein werden. Wen das Risiko lockt: Unbedingt zugreifen!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Er nun wieder

Hätte das jeder so eng gesehen, es hätte Monty Pytons "Life Of Brian" nicht gegeben, genaugenommen hätten wir sogar auf die Bibel selbst verzichten müssen - beides keine schöne Vorstellung. Peter Hook, der sich selbst gern für einen unfehlbar Göttlichen zu halten scheint, hat jedenfalls seine Memoiren der Zeit bei Joy Division geschrieben - am 27. September erscheint das Buch "Unknown Pleasures - Inside Joy Division" (Simon and Schuster). Er selbst kommentiert seine Intentionen wie folgt: "Anyone who’s ever written a book or made a film about Joy Division, unless they were sat in that van or car with us, they don’t know anything about it. Me, Barney, Steve, Ian, Rob, Twinny, Terry and Dave. Only us lot know what really happened…" Wie gesagt - keine Bibel.