Die Regel ist eigentlich, dass es anders herum geht. Am Anfang stehen meistens Ambitionen, Vorhaben, Träume, am Ende nicht selten Kompromisse und schleichende Harmlosigkeit. Vom Weltverbesserer mit Anspruch zum Weltstar mit gehobenen Ansprüchen, viele sind diesen Weg schon gegangen und auch wenn er selten so gerade verläuft, ist er doch oft ein trauriger. Neneh Cherry ist in der Gegenrichtung unterwegs - ihr Erstling "Raw Like Sushi" war noch knackiges (und gleichwohl ziemlich gutes) Hitfutter, ihre letzten Arbeiten "The Blank Project" und "The Cherry Thing" waren da von deutlich schwererem Kaliber, nichts für's Formatradio, keine leichte Kost für zwischendurch. Und das ändert sich auch mit der gerade erschienenen neuen Single "Kong" nicht. Der Track wurde gemeinsam mit 3D von Massive Attack und Four Tet produziert, die Stimme ist angenehm rough und der Text voller Anspielungen zu den verrückten Zeiten, die es einem in den USA und anderswo momentan so schwer machen, einigermaßen optimistisch zu bleiben. Auch der Clip zum Song kann sich im wahrsten Sinne sehen lassen, gedreht hat Jenn Nkiru, zur Zeit im Gespräch wegen ihrer Zusammenarbeit mit Jay-Z und Beyoncé beim Clip zu "Apeshit".
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