Freitag, 10. September 2010

Gehört_184



Black Mountain „Wilderness Heart“ (Jagjaguwar)
Als Einstieg zur neuen, dritten Platte von Black Mountain ist das Video zur Single „Old Fangs“ ganz gut geeignet: weichgezeichnete 70er-Optik, torkelnde Super 8, Ford Mustang, eine Menge cooler Typen und zum Schluß eine okkulte Drogenmesse. Es würde nicht wundern, käme Dennis Hopper noch in Begleitung von Natural Born Killer Mickey Knox um die Ecke gechoppert. Dazu feiner Rock-Standard, der, und das ist vielleicht die Kehrseite, so auch von den Queens Of The Stone Age kommen könnte. Will sagen, besagtes „Old Fangs“ und „The Hair Song“ zeigen, dass die Kanadier um Stephen McBean, zur Mitte des Jahrzehnts angetreten als die Rettung des Psychedelic Rock, mittlerweile durchaus die gängigen Muster und Gassenhauer des Genres beherrschen und auch selbst bestimmen. Sorgen, sie würden damit der Langeweile anheim fallen, muß man sich trotzdem nicht machen. Zwar sind sie nicht mehr so unberechenbar wie beim düsteren Debüt und der grandiosen Single „Druganaut“, auch die ausufernden Progrock-Epen vom Nachfolger „In The Future“ wie „Tyrants“ und „Bright Lights“ fehlen auf dem neuen Album. Trotzdem haben sie sich eine ganze Menge Wucht und Griffigkeit bewahrt, die schwerblütigen Riffs bei „Rollercoaster“ zeugen ebenso davon wie der staubtrockene Klopper „Let Spirits Ride“. McBean und Kollegin Amber Webber teilen sich mittlerweile fast jeden Song, mit „Burried By The Blues“ gelingt ihnen eine ansehnliche Rockballade, später darf Webber noch den Titelsong veredeln und erinnert mit ihrem zartrauchigem Timbre ein wenig an Duke Spirits Liela Moss. Nicht jeder Song gelingt als großer Wurf, von den zwei ruhigeren Stücken am Ende zum Beispiel kann nur „Sadie“ überzeugen – trotzdem ein ordentliches Album, weniger spektakulär, aber noch mit ausreichend Dampf im Kessel.
http://www.myspace.com/blackmountain

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