Sonntag, 27. September 2020

Tunng: Die Sache mit dem Sex und dem Tod

Von der Londoner Band gibt es natürlich nicht nur ein einziges Album, der Titel ihres zweiten allerdings ist wahrlich philosophisch und deshalb wohl auch ihr berühmtestes: "Birth School Work Death" aus dem Jahr 1988 umreißt in nur vier Worten, was wir (grob verkürzt) vom Leben zu erwarten haben. Ernüchternde Bilanz, könnte man sagen. Wollte man nicht ganz so pessimistisch auf die Welt schauen, dann sollte man jedoch in jedem Falle noch die drei Buchstaben für "Sex" hinzufügen, schließlich macht der den Rest etwas erträglicher und sorgt zudem dazu, dass die von den Godfathers skizzierte Timeline nicht irgendwann abbricht. Ebenfalls aus London stammt die Formation Tunng. Nach der Jahrtausendwende von Mike Lindsay und Sam Genders gegründet, haben sie sich dem elektrischen Folk verschrieben und so auch schon ein halbes Dutzend Alben veröffentlicht. Ihr neuestes nun wird den schönen Namen "DEAD CLUB" tragen und am 6. November bei Full Time Hobby Records erscheinen. Und weil die neue Single "Death Is The New Sex" heißt, ahnen wir schon, dass es hier um Größeres (s.o.) geht. Sam Genders äußert sich dann auch entsprechend in den Linernotes. Auf der einen Seite hebt er hervor, wie sehr sich in den letzten Jahrzehnten unser Umgang mit der Sexualität geändert und wieviel Gutes das der Menschheit gebracht hat. Anders ist es dagegen mit dem Tod, hier halten wir aufgeklärten Westeuropäer Abstand, hier spielen eher Angst, Verdrängung und Schweigen die Hauptrollen. Das zu ändern ist Genders ein großes Anliegen, eines, dem er eine ähnlich hohe Bedeutung beimißt wie vormals der sexuellen Revolution. Und ein Thema, dass sicherlich auch in dem Podcast zur Sprache kommt, der unter gleichem Namen wie die Platte ins Leben gerufen wurde. Zur besagten neuen Single gibt es hier übrigens noch Vorabtrack Nummer eins "A Million Colours" zu hören/sehen.





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