Donnerstag, 31. Juli 2014

Spoon: Her damit!

Spoon
„They Want My Soul“

(Anti/Indigo)

Nun, dem Status eines Geheimtipps scheinen Spoon wohl endgültig entwachsen zu sein – ähnlich wie ihre Kollegen von den Black Keys hat sich die Veröffentlichung von Alben allererster Güte auf Dauer bezahlt gemacht. „Gimme Fiction“, „GaGaGaGaGa“ und „Transference“, um nur die letzten zu nennen, hoben den lässigen und elektrisch verstärkten Bluesrock auf eine neue Stufe, von Talent redet jetzt keiner mehr, der Hypefaktor steigt unablässig – sie sind big in business. Natürlich birgt das ein paar Gefahren, jetzt, da der ganz große Druck endlich weg ist und sie auf Festivals nicht mehr in die Nachmittagssonne blinzeln müssen – man wird vielleicht genügsamer, hier und dort auch mal etwas weniger kritisch, wo man früher eine Extraschicht eingelegt hat, sperrt man das Tonstudio heute schon etwas eher zu. Kann passieren, muss aber nicht – ehrlicherweise darf man sagen, dass das aktuelle Album des Quintetts aus Texas zu solchem Geunke noch wenig Anlass bietet.

Sie spielen noch immer ihren trockenen, beschwingten Beat, der durch die spröde Stimme von Britt Daniel unverwechselbar wird – routinierter, aufgekratzter Gitarrentwang. „Rent I Pay“ und das Titelstück würden anderswo als Leadsingles glänzen, hier bleiben sie eher gelungener Durchschnitt, den Spitzenplatz teilen sich das funkig roughe „Knock Knock Knock“ und der Beziehungskistenrock von „Let Me Be Mine“. Ein wenig Murmeltiertagsgefühl stellt sich ein, wenn es – wie so häufig in den letzten Monaten – in Richtung Disko geht, Spoon machen da keine Ausnahme und werden wohl auch nicht die letzten sein. Wie sie für „Do You“ durch die Kulisse wippen, ohne ihren Biss zu verlieren, das ist schon aller Ehren wert, Versuch Nummer zwei mit „Outlier“ ist dann nicht mehr ganz so zwingend, vielleicht auch, weil sich kein Stück so weit vom bisherigen Kerngeschäft der Band entfernt wie dieses.

Nach vierzig Minuten ist schon Schluss, sie wollten es – gute Idee – anscheinend nicht in die Länge ziehen. Ein Ratschlag, den sie wohl auch von ihrem Haus- und Hofproduzenten Jim Eno bekommen haben, schließlich hat der Mann alle acht Alben der Band produziert und wenn jemand weiß, was das Beste für sie ist, dann wohl er. Wessen Idee es war, ein Cover von „I Just Don’t Understand“ der amerikanischen Schauspielerin und Sängerin Ann-Margret Smith mit auf die Platte zu nehmen, könnte man sicher recherchieren – da das Original von 1961 allerdings mindestens genauso frisch klingt wie die Neubearbeitung, lohnt sich die Mühe eher nicht. Dass Spoon, Stand heute, auf nur zwei Termine nach Deutschland kommen, muss man ihnen allerdings wirklich ankreiden (schon Daniel’s Band Divine Fits hatte sich hierzulande kaum blicken lassen), man hätte schon gern öfter gesehen, wie sich die Jungs die Seele aus dem Leib spielen. Schließlich ist sie doch genau das, was wir von ihnen wollen … http://www.spoontheband.com/

02.11.  Hamburg, Uebel und Gefährlich
03.11.  Basel, Kaserne
04.11.  Köln, Luxor

Laura Doggett: Dunkler als gedacht

Schon eigenartig, dass man Gesichtern nicht ansehen kann, welche Stimme hinter ihnen steckt. Sonst würde King Krule beileibe nicht so kindlich daherkommen und Hannah Reid von London Grammar ginge es genau so. Ähnlich dürfte der Fall auch bei der Londonerin Laura Doggett liegen, auch hier kann man nur ahnen, zu welch grabeskühlem Gesang das Mädchen fähig ist. Produzent und Musiker SOHN jedenfalls war derart ergriffen, dass er sogleich ihren ersten Song "Phoenix" produzierte - mehr soll bald folgen.

Schlachthofbronx: Hossa!

Erst kürzlich gab es von dem Münchner DJ-Duo Schlachthofbronx ein leicht blutrünstiges Video zur Single "Lights Off" zu sehen, nun kommt mit der nächsten Single "Up" vom aktuellen Album "Rave And Romance" der optische U-Turn. Der Clip wurde während ihrer Tour durch Mexiko aufgenommen und gibt einen recht guten Eindruck davon wieder, wie enthusiastisch Jakob und Bene dort aufgenommen wurden.



Wer dafür sorgen will, dass das auch hierzulande so bleibt, sollte sich schnell folgende Termine notieren:

08.08.  Luzern, ROK Clob
13.08.  Übersee, Chiemsee Summer Festival
15.08.  Köln, Artheater
22.08.  Ulm, Obstwiesenfestival
23.08.  Moosburg, Utopia Island Festival
05.09.  Berlin, Berlin Festival

Auch wichtig: Der offizielle Download- bzw. Streaming-Link. Hier.

Foxygen: Von allem etwas

Vollmundiger kann man ein neues Album wohl kaum ankündigen: Foxygen, Psychrock-Durchstarter des vergangenen Jahres, haben für Mitte Oktober via Jagjaguwar einen Nachfolger für ihr großartiges Album "We Are the 21st Century Ambassadors of Peace & Magic" angekündigt. "...And Star Power" soll ihre dritte Platte heißen und glaubt man der Band, dann wird das etwas ganz und gar Großes: 24 Tracks, "a gaggle of guest stars ... a svelte 82-minute run time of psych-ward folk, cartoon fantasia, soft-rock indulgences, D&D doomrock and paranoid bathroom stompers ... a cinematic auditory adventure for speedy freaks, skull krunchers, abductees and misfits." Na, was soll da schon noch schiefgehen? Das Video zum ersten Song "How Can You Really" kann man sich übrigens bei Vevo anschauen - Büroalltag einmal anders...

By the way - am 5. November spielt die Band ihren einzigen Warm-Up-Gig für die neue Platte in Deutschland, und zwar im Berliner Frannz Club.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Jenny Lewis: A spoonfull of sugar

Jenny Lewis
„The Voyager“

(Warner Bros.)

Keine Angst, man darf schon auch mal zugeben, dass einem das Cover dieser Platte ausnehmend gut gefällt. Das bedeutet schließlich nicht, man wäre einfach gestrickt und könne sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Ganz im Gegenteil: Das Wesentliche ist bei Jenny Lewis nämlich das Vorhersehbare – die Frau hat schließlich zusammen mit Blake Sennett als Rilo Kiley mehrere Male den Indierock vom Sterbebett gezerrt und selbst schon zwei fabelhafte Soloalben hingelegt. Es war also nicht die Frage, ob „The Voyager“ eine gute Platte werden würde, sondern vielmehr womit. Und auch hier läßt sich schnell Antwort finden, denn die Songwriterin aus Las Vegas hat sich für die Produktion ihres dritten Longplayers nicht irgendwen, sondern Ryan Adams samt seines PaxAm-Studios ausgesucht, Gitarrenrock rules also, einmal mehr. Nicht so sehr der countrylastige der letzten Jahre, sondern eher die weitgefächerte Variante – ein bisschen Knopfler („She’s Not Me“), etwas New Order („The New You“) und jede Menge Fleetwood Mac – beim Großteil klingt es ohnehin so, als hätte Adams selbst in die Saiten gegriffen. Was ja beileibe nicht die schlechteste Alternative wäre …

Und auch wenn es stellenweise durchaus wieder um ernste Themen wie den Tod ihres Vaters, um die ewig wiederkehrenden Vergeblichkeiten und Enttäuschungen des Beziehungslebens geht – Jenny Lewis hat nichts von ihrem trockenen Humor verloren, schließlich ist sie nach wie vor, wie sie selbst sagt, eine große Anhängerin der Mary-Poppins-Methode – „A spoonfull of sugar helps the medicine go down“, zu hören und zu sehen im grandiosen „Just One Of The Guys“, entstanden in Zusammenarbeit mit Beck. Dort, wo Lewis schon den Rückspiegel für ihre Betrachtungen wählt, kommen noch Melancholie (das ‘coming of age‘ der frühen Tage in „Late Bloomer“) und trotzige Zuversicht hinzu, allen notorischen Schwarzsehern singt sie mit „Head Underwater“ („There’s a little bit of sand left in the hourglass, there's a little bit of fight left in the end“) und „The New You“ ins Gewissen. Erwähnen sollte man noch, dass auch die Geschwister Klara und Johanna Söderberg zu Gast sind – die schwedischen First Aid Kit, selbst große Verehrerinnen von Jenny Lewis, dürfen den Background des Titelsongs verschönern, und der ist, auch hier muss man sich nicht zurückhalten, einfach traumhaft geworden. http://www.jennylewis.com/

The Raveonettes: Bis auf's Messer

Da ist ja einiges geboten im Video zur aktuellen Single "Endless Sleeper" der Raveonettes: Der Song stammt vom neuen Album "Pe'ahi" - zu grobkörnigen, wild flackernden Schwarz-Weiß-Bildern gibt es einen packenden Messerkampf zweier nackter Strandschönheiten. Merke also: NSFW und gesundheitsgefährdend, was will man mehr...

Helene Fischer: Ansage!

Dank an das TAZ-Gezwitscher: Ein Bild, dass vielleicht nicht in jeden, ganz sicher aber in diesen Blog gehört (der nebenbei bemerkt heute auf den Tag sechs Jahre alt geworden ist) - und wer glaubt, einen Satz von dieser universellen Wirkmächtigkeit auf korrekte Kommasetzung hin untersuchen zu müssen, der kann gleich mitsterben!

Angus And Julia Stone: Eine Danksagung

Angus And Julia Stone
„Angus And Julia Stone“
(Universal)

Ein Debütalbum ist das vorliegende nun weiß Gott nicht, aber vielleicht darf man es eine Art Wiedergeburt nennen: Angus und Julia Stone, das australisches Geschwisterpaar, hatte sich eigentlich schon festgelegt. Getrennte Wege wollte man gehen, nachdem jeder der beiden in den vergangenen Jahren Geschmack am Solo gefunden hatte, für gemeinsames Musizieren fehlten Antrieb und Ideen. Doch just in dem Moment tauchte Rick Rubin, Produzenten-Legende mit dem Midas-Touch, auf und regte an, sich das doch noch einmal zu überlegen. Und weil sie, so höflich gefragt, dem Mann wohl schlecht absagen konnten, nahmen die zwei die Einladung nach Malibu an und die Arbeit an Album Nummer drei auf. 2013 war die Sache dann im Kasten, nun kommt das Werk in den Verkauf und bei aller Skepsis gegenüber dem omnipräsenten Rauschebart und ewigen Cash-Versteher – er hat mal wieder den richtigen Riecher gehabt. Denn was man zu hören bekommt, ist überaus geschmackssicheres, pointiertes und erstklassig arrangiertes Songwriting, Angus und Julia ergänzen sich in den größtenteils gemeinsam geschriebenen Songs ausgezeichnet. Rubin wird ja nicht zu Unrecht als Vereinfacher bewundert, der Mann ist bekannt dafür, Strukturen bloßzulegen, Stücken zu entrümpeln und ihnen so eine klare Linie zu verpassen. Nicht nur dem Entrance „A Heartbreak“, sondern auch dem lässigen „Grizzly Bear“ und vor allem der herzerwärmenden Countryrocknummer „Heart Beats Slow“ meint man Rubins hohe Kunst anzuhören. Mal mit ihrer fast kindlichen Stimme, mal mit seinem rauen, warmen Timbre erzeugen die Geschwister einen Wohlklang, der gefällt. Zur Mitte hin geht ihnen zwar etwas die Stringenz verloren, aber spätestens mit dem knapp sechsminütigen „Main Street“ haben sie einen wieder gefangen. Der behäbige, brüchige Balladenblues von „Crash And Burn“ bringt dann Gutes zu einem bestmöglichen Ende – hm, tja: Danke, Rick.

09.11.  Offenbach, Capitol
10.11.  Hamburg, Grosse Freiheit 36
12.11.  Berlin, Tempodrom
13.11.  München, Tonhalle
14.11.  Köln, Palladium

Damon Albarn: Ein Song für Luc und Lucy

Also: Scarlett Johansson ist ab Mitte August in deutschen Kinos unter dem Namen Lucy als eine Art 100-Millionen-Dollar-Babe mitsamt übersinnlichen Fähigkeiten und übermenschlichen Kräften (also kurz: Gott - ähh, Göttin) unterwegs, gedreht hat natürlich der Fachmann für solche Fälle Luc Besson. Soweit, so vorhersehbar.



Und weil für Superknaller dieser Art auch superknallige Soundtracks hermüssen, hat unter anderem Damon Albarn einen Song zum Soundtrack beigesteuert - das Stück heißt "Sister Rust" und wer will, kann sich das Ganze hier komplett anhören oder bei Soundcloud als gestreamten Ausschnitt.

She Keeps Bees: Nicht nachmachen!

Nein, mit Verlaub, das ist kein Video, das man seiner kleinen, ballettverrückten Tochter unbedingt zeigen sollte. Denn davon abgesehen, dass die Filmmutter (Tessa Auberjonois) mehr mit sich selbst und ihrem Telefon beschäftigt ist, tanzt ihre Göre während der Fahrt auf dem Dach des Autos herum - Grundgütiger! Jessica Larrabee und Andy LaPlant, zusammen unter dem Namen She Keeps Bees bekannt, werden Mitte September ihr nächstes Album "Eight Houses" veröffentlichen und aus diesem stammt der wunderbare Song "Is What It Is". Dass bei diesem im Hintergrund auch Sharon Van Etten mitsingt, macht ihn nur noch großartiger.

FKA Twigs: Vervollständigung

Und noch einen gibt's: Nachdem vor ein paar Tagen schon "Video Girl" im Netz erschien, platziert FKA Twigs mit "Pendulum" den nächsten Song von "LP1" inklusive befremdlicher Morphing-Bilder.


J Mascis feat. Cat Power: Sehr solo

Okay, Cat Power + Coldplay war schon etwas ungewöhnlich (wenn auch nicht so schlecht wie befürchtet), diese Paarung hier entspricht schon eher den Erwartungen: Chan Marshall hat sich mit J Mascis für den Song "Wide Awake" von dessen neuer Soloplatte "Tied To A Star" zusammengetan. Leider, so muss man sagen, ist von ihr kaum etwas zu hören und so bleibt's dabei: Wieder mal nichts falsch gemacht - aber eben auch nichts wirklich richtig.

Dienstag, 29. Juli 2014

TV On The Radio: Erstmals ohne

Die nächsten Wochen werden bekanntlich nicht gerade arm an vielversprechenden Neuerscheinungen sein, nun kommt noch eine weitere hinzu: TV On The Radio haben für den Herbst die Veröffentlichung ihres sechsten, regulären Albums bekanntgegeben - "Seeds", so der Titel, soll bei Harvest Records erscheinen und wird das erste sein, das komplett ohne den 2011 verstorbenen Bassisten Gerard Smith eingespielt wurde.

Optimal Records: Record Store Day

Support your local dealer - ein bisschen Lokalkolorit muss schon drin sein: Das oberste Münchner Feinkostgeschäft OPTIMAL, bekannt für seine ausgesuchte und delikate Vinyl-Frischwarentheke, feiert am kommenden Wochenende sein alljährliches Sommerfest. Los gehts am Donnerstag, den 31. Juli mit der Bildern von Florian Süssmayr aus der Ausstellung „Elvis, Genesis P-Orridge u.a.“, die zuvor schon im Kunstverein Augsburg zu sehen waren. Am Freitag präsentiert Jonathan Fischer vor Ort Songs aus seinem aktuellen Trikont-Sampler „PLEASE don’t FREEZE – Early Black Rock n Roll III“, begleitet von Sven Christ aka DJ Katmando an der Grillstation. Um das Ganze abzurunden, spielen am Samstag Roque, Poque und Lique Santa Cruz aka. Suzie Trio - und ganz nebenbei: An allen Tagen gibt es satte 20% Nachlass auf alle Tonträger. Hin da!

Karen O: Kaltes klares Wasser

Die Überschrift stimmt natürlich nur bedingt, denn über die Temperatur des Wassers, in welchem Karen O für das Video zu "Rapt" treibt, gibt es keine gesicherte Auskunft - klar ist nur: Der Song stammt von ihrem ersten Soloalbum "Crush Songs", das hierzulande am 5. September veröffentlicht wird (und über das an dieser Stelle schon berichtet wurde), Regie führte Barney Clay (Yeah Yeah Yeahs, Dirty Pretty Things, Dave Gahan u.a.) und es geht, wie man dem Text entnimmt, um Wesentliches: "Love is soft, love’s a fucking bitch. Do I really need another habit like you?"

Montag, 28. Juli 2014

Spies: Drama, Baby!

Uih, da packt aber jemand das ganz große Gefühl auf den Tisch: Die Spies sind ein Quintett aus der irischen Hauptstadt Dublin und wenn man sich ihre aktuelle Single "Moosehead/Yearner" anhört, dann weiß man, wie die Jungs Drama buchstabieren - nämlich in Versalien. Traumhafter Gitarrenpop, von dem man beizeiten gern mehr haben möchte, alles was bisher zu haben ist hier bei Bandcamp.

The Avener: In Nullkommanix

Man möchte ja kaum glauben, dass es ein so smarter Song wie dieser hierzulande noch nicht in die großen Funkhäuser geschafft hat: The Avener, französischer DJ und Musiker, hat bisher im Hintergrund für andere Künstler die Fäden gezogen, 2013 wagte er sich mit dem Housetrack "Fade Out Lines" aus der Deckung. Das Stück, das nun endlich auch hierzulande erscheint, stammt ursprünglich von Phoebe Killdeer And The Short Straws und klingt im Original wesentlich dunkler und unzugänglicher. Die Sängerin von Nouvelle Vague leiht nun auch der Neubearbeitung ihre Stimme und siehe da, plötzlich wippt und federt es sich ganz passabel durch den Tag. Jede Wette also, dass der Song in nullkommanix seine zweite Netzkarriere starten wird...

School Of Doodle: The real girlpower

Man möchte ja nicht nicht schon wieder den überstrapazierten Begriff des Girlpower in die Runde werfen, aber hier passt er mal wirklich: Einige der bekanntesten Role-Models des alternativen, amerikanischen Rockbusiness wie Yoko Ono, Kim Gordon, Cat Power, Courtney Love und Sia haben sich über die Crowdfundingplattform Kickstarter als virtuelle Lehrerinnen für das digitale Schulprojekt "School Of Doodle" anheuern lassen. Hier soll jungen Mädchen in Ergänzung zum normalen Schulalltag Selbstbewußtsein, Kreativität, Neugier, Mitgefühl, Mut etc. vermittelt werden, hier sollen lernen, sich selbst einzuschätzen und ihre Möglichkeiten und ihre Talente zu nutzen. Dabei geht es natürlich nicht nur um Musik, sondern auch um Literatur, Kunst und Politik, und so tauchen auf der Liste der namhaften Unterstützerinnen auch die Namen von Sarah Silverman, Marina Abramovic, Pussy Riot, Jenny Holzer und Arianna Huffington auf. Knapp 48.000 Dollar sind schon beisammen, ab 75.000 geht die Schule auf Sendung.

Azealia Banks: Schwermetall [Update]

Weiter im Programm: So richtig ruhig war es ja um Azealia Banks nicht geworden, das Mädchen trennte sich von ihrem Label Interscope unter arg lautem Getöse, nachdem sie entnervt angekündigt hatte, ihr neues Album "Broke With Expensive Taste" gegen alle Regularien selbst ins Netz zu stellen. Das Album also, auf welches die Welt nun schon seit sehr, sehr langer Zeit wartet. Via Twitter teilte sie dann auch noch mit, dass sie gern mit den New Yorker Wave-Rockern von Interpol auf der Bühne stehen würde, deren "Slow Hands" hatte Banks vor einigen Jahren ja ganz ordentlich gecovert ("All I need is to be a member of Interpol and my teenage dreams are complete!"). Ob das nachfolgende, neue Stück "Heavy Metal And Reflective" auf der neuen Platte zu finden sein wird - wer weiß ...



Update: Wow, superbitchy - Azealia spendiert noch ein Video dazu.

FKA Twigs: Knappe zwei Wochen

Mitte August soll sie ja nun kommen, die "LP1" von Tahlilah Barnett, besser bekannt als FKA Twigs - nun teilt sie noch einen Track und hat den Song "Video Girl" via Tecoapple.com und Soundcloud vernetzt.



Vor kurzem war die junge Dame übrigens auch auf dem Pitchfork-Festival zu Gast und ihre Performance war, das lassen die Mitschnitte bei Youtube vermuten, durchaus sehenswert.

Sonntag, 27. Juli 2014

Joe Goddard feat. Betsy: Verlängerung

Der Sommer ist schon zu Ende? Vergesst es! Denn zumindest Joe Goddard, Gründungsmitglied und zweite Stimme des Synth-Kollektivs Hot Chip hat etwas dagegen, nämlich seine EP "Endless Love". Diese erscheint via Greco-Roman Ende Juli und wenn der Rest so klingt wie der Titeltrack, dann kann es das mit den heißen Tagen definitiv noch nicht gewesen sein.

Samstag, 26. Juli 2014

Kate Nash: Nice to have

Immer ein guter Grund, den Play-Knopf zu drücken, denn man wird nur sehr selten enttäuscht: So auch dieses Mal - Kate Nash hat einen neuen Song zum freien Download ins Netz gestellt, "She Rules" klackert recht nervös aus den Boxen, ein Album dazu ist nicht in Sicht, da bleibt es vorerst beim letzten gelungenen Wurf "Girl Talk".

Industrial: Der Lärm der Avantgarde

Thematisch passt das wunderbar als Anschlusspost: Wie Pitchfork schreibt, wird es in nächster Zeit einen Film von Amélie Ravalec und Travis Collins über die Ursprünge und Entwicklungen der Industrial-Szene Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre geben - das Werk soll "Industrial Soundtrack For The Urban Decay" heißen und zu den Protagonisten gehören neben Throbbing Gristle und Test Dept. auch Bands wie Cabaret Voltaire, NON, SPK, Clock DVA, In The Nursery und The Klinik.



Neben dem Filmtrailer gibt es zur Promo auch einen einstündigen Mix, den Paul Jamrozy, Gründungsmitglied der Industrialpioniere Test Dept., verbastelt hat, neben den genannten Künstlern sind dort auch DAF, die Einstürzenden Neubauten und Laibach mit von der Partie.

Freitag, 25. Juli 2014

Wire: Restauration

Vor einiger Zeit schon vermeldete Quietus.com, dass Wire auf ihrem hauseigenen Label Pink Flag für Mitte Ausgust die Wiederveröffentlichung des legalen Live-Bootlegs mit dem Titel "Document And Eyewitness" planen. Die Doppel-CD enthält neben dem bekannten Konzertmitschnitt aus dem Londoner Electric Ballroom von 1980 auch noch Takes von Auftritten in der Notre Dame Hall (London, 1979) und in Montreux als Support von Roxy Music. Das nachfolgende Stück "Revealing Trade Secrets" stammt aus der Show von 1980, wenige Zeit später löste sich die Band erstmals auf, um später mit anderem Sound zu reüssieren.

Phantogram vs. Future Islands: Kurzschluss revisited

Zwei, die hier schon auf unterschiedliche Weise zu Gast waren, in einem Post: Phantogram, immer noch mit ihrem Album "Voices" auf der Liste, haben sich für ihre Single "Black Out Days" einen Remix von Future Islands anfertigen lassen - die wiederum muss man wohl kaum vorstellen, denn deren "Singles" ist für die Jahrescharts 2014 schon fest gebucht. Btw. - Dank an Turntablekitchen.

Jessie Ware: Vorboten

So, nun wird es langsam Zeit, dass auch an dieser Stelle mal was über die britische Songwriterin Jessie Ware zu finden ist, jetzt, da die Veröffentlichung ihres zweiten Albums "Tough Love" zum Gesprächthema wird und die Stücke, die wir peu á peu daraus kennenlernen dürfen, recht überzeugend klingen. Da wäre zum ersten natürlich der Titelsong selbst, der schon vor einiger Zeit die Runde machte:



Und nun legt die knapp Dreißigjährige nach und präsentiert mit "Share It All" ein Stück, das sie zusammen mit Romy Madley Croft von The XX geschrieben hat - wann die komplette Platte dann genau erscheinen soll, ist allerdings noch immer nicht bekannt.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Iceage: Rock'n Roll

Und gleich noch einmal Dänemark - diesmal liefern Iceage ein Video zum Song "The Lord's Favorite", (bisher noch) ein Standalone-Track, wie man so schön sagt. Das trifft es auch recht gut, denn im Vergleich zum Noise-Punk der letzten Alben gehen die Jungs aus Kopenhagen mit diesem Stück einen erstaunlich großen Schritt in Richtung Rock'n Roll.


The Raveonettes: Verzerren!

The Raveonettes
„Pe’ahi“

(Beat Dies)

Kleines Rätsel – wer könnte folgenden Satz gesagt haben: “Das ist der Grund, warum sie zu einem Konzert gehen. Um mitzusingen und um verzerrte Gitarren zu hören“? Um’s kurz zu machen – die Zeilen stammen aus einem aktuellen Interview mit Sinead O’Connor, in welchem es unter anderem um Anspruch und Motivation heutiger Musik-Konsumenten, gern auch Konzertgänger ging. Und es war sicherlich keine wohlmeinende Antwort, wie man der Tonfärbung entnehmen kann – was insofern erstaunlich ist, als dass Frau O’Connor in früheren Tagen selbst eine der leidenschaftlichsten ‚Verzerrerinen‘ war. Hat sich was, jetzt prügelt sie sich lieber verbal mit den Iren im Allgemeinen und der Kurie im Speziellen.

Was in drei Teufels Namen das mit den Raveonettes zu tun hat? Nun, Sune Rose Wagner und Sharin Foo haben auf „Pe’ahi“ endlich wieder das beherzigt, was sie bei ihrem letzten Album „Observator“ sträflich vernachlässigt haben – sie verzerren wieder kräftig. Dem Raveonett’schen Gesetz der Serie entsprechend musste diese Platte ja auch besser als die vorangegangene werden, überraschend genug erscheint sie ohnehin. Schluss also mit allzu mittelmäßiger Gefälligkeit: „Endless Sleeper“, „Sisters“, „Wake Me Up“, „A Hell Below“ – all diese Songs verbindet, was das Duo aus Dänemark im Kern ausmacht: Zarte, verhallte und hochmelodische Mitsingverse zu gewaltigen Noisegebirgen, für Feinfühliges, für Balladeskes ist hier wenig Platz.

Irgendwie scheint das Album den Raveonettes auch als Therapie zu dienen: Der Titel, Achtung: Täterwissen für Neunmalkluge, bezeichnet einen so beliebten wie gefährlichen Surfspot auf Maui/Hawaii, die 27jährige, schwangere Carly Scott kam dort ums Leben und auch Sune Rose Wagner soll an gleicher Stelle mit dem Schrecken davon gekommen sein. Sharin Foo wiederum arbeitet sich an ihrer Vater-Tochter-Beziehung ab („Kill!“), für diese Zwecke holen die beiden dann noch mal kurz den Industrialhammer aus dem Keller, da mutieren die sonst so gemäßigt pluckernden Drumbeats zu mächtigem Gewummer und der Zuhörer wird nach allen Regeln der Kunst verhauen – prima! Ansonsten haben wieder die dicken Bassläufe das Sagen, auch wenn sich mal ein Piano oder eine Harfe (!) ins Klangbild verirren. Es ist schon komisch mit den zweien: Was sie zuvor verbocken, bügeln sie ein, zwei Jahre später wieder aus. Kein Grund also für zu viel Überschwang, ein vorsichtiges Lob ist aber trotzdem angebracht. http://www.theraveonettes.com/

The Drums: Stylisch

Und da ist es dann also, das erste neue Video: The Drums präsentieren ein Musikfilmchen zur aktuellen Vorabsingle "Magic Mountain" - ganz zeitgemäß in anspruchsvoller Schwarz/Weiß-Optik, gedreht hat mit den beiden zusammen der schwedische Stylist Gorjan Lauseger - das Album "Encyclopedia" erscheint wie vermeldet am 19. September.

Devendra Banhart vs. Liars: Movin' on up!

Gerade noch einmal nachgeschaut - das Ding ist tatsächlich nur 1 Minute 35 Sekunden lang: Im vergangenen Jahr verzückte der Freakfolker Devendra Banhart seine Fans mit dem Album "Mala" und eröffnete dieses mit dem denkbar kurzen "Golden Girls". Dort heißt es: "A young man in a young man's world - get on the dancefloor..." - nun, das tut er jetzt auch. Denn die Liars haben sich des Stückes angenommen und dieses auf knappe zehn Minuten gestreckt. Keine Frage, in welche Richtung das jetzt geht - movin' on up!

Wer im Übrigen glaubt, das sei eine einzigartige Kombi, der irrt - schließlich hat Mister Banhart sich früher auch schon an "The Overachievers" von den Liars versucht - hier.

Mittwoch, 23. Juli 2014

The Irrigators: Sitzenbleiber

Klar hätte man die Jungs auch gern mal in der Totalen gesehen, aber dazu war die Location wohl zu klein: Das allseits beliebte Münchner Handarbeitsgeschäft Gutfeeling Records hat mit The Irrigators offenbar ein neues, ganz heißes Eisen im Feuer, die Band von Hausgeist, Labelboss und begeistertem G.Ragisten Daniel Kappla spielt, wie man hört, einen recht leidenschaftlichen Schluri-Punk und wenn man der Ankündigung des Hauses folgen darf (More punkish stuff to come!), dann sind da noch große Dinge zu erwarten. Bis dahin gibt's erst mal das bierselige "While I Sit Here" in gemütlichem Ambiente.

Achtung Gscheithaferl: Menschen, die sich trotz aller Warnungen unbedingt in Sachen Bandnamen kundig machen müssen, sei die passende Quelle im Netz an's Herz gelegt...

Kele Okereke: Das Gesetz der Serie

Die Arbeit dieses Mannes folgt ganz offensichtlich einem gewissen Grundschema: Kele Okereke, soweit wir wissen derzeit noch in Diensten der Indiekapelle Bloc Party, hat angekündigt, dem letzten Album der Band ("Four", 2012) wieder eine Soloplatte folgen zu lassen - auch die Einzelarbeit "The Hunter" folgte einem Gruppenprojekt ("Intimacy", 2008). Sieht also ganz so aus, als bräuchte Okereke in regelmäßigen Abständen so seine Freiräume. Zehn Songs sollen auf "Trick", so der Name, enthalten sein, erscheinen soll es via Lilac Records und zwar um den 10. Oktober herum - ansonsten: Teaser kucken.

SBTRKT: Komplettierung

Irgendwie war da noch eine Leerstelle, nachdem sich alle toptrendigen RnB-Künstler wie The Weeknd, SOHN, How To Dress Well und so weiter mit neuem Material gemeldet hatten, eine Leerstelle, die nun aufgefüllt wird: Denn Aaron Jerome, besser bekannt unter seinem Pseudonym SBTRKT, meldet sich mit seinem zweiten Album nach dem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 2011 zurück. "Wonder Where We Land" soll Mitte September bei Young Turks erscheinen und kann eine beachtliche Gästeliste aufweisen - mit dabei u.a. Vampire Weekend's Ezra Koenig, A$AP Ferg, Jessie Ware, Sampha, Koreless, Chairlift's Caroline Polachek und Emily Kokal von Warpaint. Erfreulich obendrein: Es wird auch drei Livetermine für Deutschland geben - das Duett mit Sampha ist dazu als Stream verfügbar.

10.11.  München, Theaterfabrik
11.11.  Berlin, Astra
13.11.  Hamburg, Uebel und Gefährlich

Deichkind: Stellungsbefehl

Na wenn das mal kein Grund zur Freude ist: Nachdem der einzig legitime WM-Song ja für reichlich Gedränge am Gestänge während des allmorgendlichen Fahnenappells sorgen durfte, arbeiten die technoiden Kuschelmonster von Deichkind weiter, immer weiter an der Erlangung der Weltherrschaft. Zu diesem Zwecke gibt es laut Selbstanzeige bei Buback Records (siehe unten) bald ein neues Album und eine vollumfängliche Generalmobilmachung im kommenden Frühjahr - Anlaufstellen zur Musterung an den hier gelisteten Knotenpunkten:

08.04.  Lingen, EmslandArena
09.04.  Münster, Halle Münsterland
10.04.  Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
11.04.  Dortmund, Westfalenhalle
14.04.  Hannover, Swiss Life Hall
16.04.  Neu-Ulm, Ratiopharm Arena
19.04.  Kreuzlingen, Bodensee Arena
20.04.  Zürich, Maag Event Hall
21.04.  Augsburg, Kongress am Park
24.04.  Linz, TipsArena
26.04.  München, Zenith
28.04.  Berlin, Max-Schmeling-Halle
29.04.  Flensburg, Flens-Arena
30.04.  Aurich, Sparkassen-Arena
01.05.  Hamburg, O2 World

"Während das Musikteam von Deichkind in  luftreinen Höhen der chilenischen Anden auf ingeniöse Weise Panflöte und Punk, Gitarre und Gabba, Drumbeats und  Dosenbier zu bis dato unerhörten Klängen verschmilzt, wird in einem Höhlenlabyrinth, mehrere Kilometer tief unter dem Jinping-Staudamm, fernab jeder kosmischen Hintergrundstrahlung, von einer Hundertschaft höchstbegabter Bastler eine Bühnenshow kreiert, welche der Beantwortung der Frage nach der Existenz einer Weltformel näher gekommen ist, als alle halbherzigen Experimente ein paar ideenloser Nobelpreisträger im Genfer CERN-Forschungskomplex zusammen genommen." (Buback Records)

Dirk Darmstaedter: Aufgeräumt

Man muss nur in das Gesicht des Mannes auf dem Cover blicken um zu wissen, dass er einiges zu erzählen hat: Dirk Darmstaedter, der sich sein Handwerkszeug bei den Jeremy Days und Me And Cassity holte, hat also nicht nur einige Kanten mehr um die Augen bekommen (was ihm nebenbei gar nicht so schlecht steht), er hat auch etwas aufgeräumt. Soll heißen, das von ihm gegründete Label Tapete Records läuft seit einiger Zeit ohne ihn, Darmstaedter nahm dafür in Hamburg sein bislang fünftes Soloalbum "Before We Leave" auf und wird dieses nun quasi als Standalone-Edition bei Teaneck Records veröffentlichen. Mit dabei altbekannte und neue Musiker - als Vorabtrack kann man sich nachfolgend den Song "Capetown" schon mal in einer Acoustic-Version herunterladen, wer das Ganze live hören möchte, sollte sich dazu die hier gelisteten Termine notieren.

25.07.  Grevenbroich, Villa Erckens
21.10.  Berlin, Volksbühne / Roter Salon (mit Band)
22.10.  Köln, Studio 672 (mit Band)
23.10.  Hamburg, Knust (mit Band)
24.10.  Bremen, Schnürschuhtheater
25.10.  Bad Frankenhausen, Panorama Museum (mit Band)
28.10.  Göttingen, Nörgelbuff
29.10.  Ludwigshafen, Kulturzentrum Das Haus
30.10.  Bonn, Mausefalle
31.10.  Aachen, Raststätte
10.01.  Hoisdorf, Landhaus Hoisdorf
06.03.  Schwerin, Speicher
07.03.  Magdeburg, Moritzhof TBC
08.05.  Nienburg, Kulturwerk

Dienstag, 22. Juli 2014

Bruce Springsteen vs. Low: Dauerbrenner

Kein Zweifel, dass Bruce Springsteen zu den ganz Großen gehört - Punkt. Kein Zweifel auch, dass er jede Menge grandioser Platten abgeliefert hat. Ob nun allerdings die populärste, weil kantenärmste dazugehört, steht auf einem anderen Zettel - "Born In The U.S.A." darf man zumindest streitbar nennen. Und man müsste auch nicht weiter darüber reden, wenn, ja wenn da nicht "I'm On Fire" drauf wäre. Und weil einige Stars der amerikanischen Indie- und Alternativrockszene das genauso sehen, haben sich u.a. Blitzen Trapper, Joe Pug, Holly Williams und Apache Relay zu einem Coveralbum mit dem Titel "Dead Man's Town" zusammengetan. Und den besten Song, tja, den haben sich Low geschnappt. Brennt immer noch ... hier bei Stereogum.

The Raveonettes: Jetzt aber schnell

Sune Rose Wagner und Sharin Foo haben in den letzten Jahren bekanntlich mit Neuveröffentlichungen nicht gerade gegeizt, dass es nun aber so schnell geht, ist wirklich eine kleine Überraschung: Das dänische Duo The Raveonettes wird bereits ab diesem Freitag sein neues Album "Pe'ahi" via Beat Dis vertreiben - nach dem etwas mauen "Observator" aus dem Jahr 2012 ist die Vorfreude dennoch keine vorbehaltlose, sondern eher vorsichtig und verhalten. Produziert hat dem Vernehmen nach Justin Meldal-Johnsen, der sich auch schon um M83, Beck, Nine Inch Nails, Air, Tegan And Sara und die Crystal Fighters kümmerte. Auf der Website der Band kann man sich mit "Sisters" einen Track der Platte downloaden, ein anderer nennt sich "Endless Sleeper" und den gibt es als Stream u.a. bei AllMusic zu hören.

Fryars: Höhenflug

Nach der letzten Wortmeldung per Demo-Track kommt hier nun endlich eine erste Kostprobe vom neuen Album: Benjamin Garrett aka. Fryars möchte laut DIY Mitte November via Fiction Records ein weiteres Album veröffentlichen, das auf den schlichten Namen "Power" hört, von diesem stammt der nachfolgende Titel "Prettiest Ones Fly Highest".

Spoon: Öfter mal was Neues

Mann oh Mann, das geht ja Schlag auf Schlag: Gerade ist das Video zu "Do You" draußen, da kommen Spoon schon mit dem nächsten Track ihres Albums "They Want My Soul" um die Ecke. "Inside Out" ist ein eher langsames Stück mit Harfenklängen und so - wieder mal was anderes also.

BANKS: Freigiebig [Update]

So langsam wird's kribbelig: Noch über einen Monat hin bis zum offiziellen Release des Debütalbums von BANKS - am 8. September soll "Goddess" erscheinen. Zum Glück ist die Dame aus Los Angeles nicht sehr knausrig, was das Streaming ihrer Songs angeht und so dürfen wir mit "Beggin For Thread" einen weiteren Auszug der Platte bewundern.

Update: Ergänze Audio mit Video - gerade ist das dazugehörige Video von Barnaby Roper erschienen, hier bei Vevo.

Montag, 21. Juli 2014

Diplo vs. Lorde: Spiel, Satz und Sieg

Ach - herzallerliebst: Diplo remixt Lorde's "Tennis Court" und nennt das Ganze "Diplo's Andre Agassi Reebok Pump Mix", besser und treffender kann man das wohl nicht machen. Was wohl Steffi Graf dazu sagt?

Weezer: Zeitreise

Eine Zeitreise gleich im doppelten Sinne: Zum einen klingen Weezer immer ein wenig nach den früheren Glanzzeiten des Indierocks, immer ein wenig '90s, zum anderen wählen sie ihre eigene Vergangenheit auch zum Titelthema des neuen Songs "Back To The Shack", dem ersten, den sie aus ihrem neuen Album "Everything Will Be Alright At The End" (VÖ Ende September) nach dem üblich Geteaser an's Licht der Öffentlichkeit lassen.

Esben And The Witch: Festgekrallt

Das Goth-Rock-Trio Esben And The Witch aus Brighton hat ja bekanntlich einige Zeit sammeln müssen, bis das Geld für ein neues Album komplett war, Ende August soll "A New Nature" nun aber endgültig in der Auslage stehen. Mit "Blood Teachings" gab es ja schon vorab etwas zu hören, nun hat Under The Radar exklusiv die nächste Kostprobe vernetzt - "Dig Your Fingers In", na dann los: hier.

2:54 Einstandsgeschenk

Ein Album haben die Schwestern Hannah und Colette Thurlow unter dem schönen Namen 2:54 vor zwei Jahren abgeliefert - erschienen ist das selbstbetitelte Stück bei Fat Possum und was soll man sagen - es gefiel. Nun sind die beiden zu Bella Union gewechselt und haben dort gleich mal mit "Orion" einen neuen Track platziert, später im Jahr soll dann auch noch eine komplette Platte folgen.

Freitag, 18. Juli 2014

Clueso: Maximal entspannt

Okay - überzeugt. Passt doch. Rangewanzt ans Wetter und trotzdem ganz passabel - Clueso bringt mit "Freidrehen" einen veritablen Spätsommerhit und am 19. September dann mit "Stadtrandlichter" sein neues Album. Die dazugehörigen Livetermine sind zwar allesamt herbstlich, aber ein wenig Sonne als Erinnerung im Herzen kann ja bekanntlich nicht schaden.

24.11.  Hof, Freiheitshalle
25.11.  Frankfurt, Jahrhunderthalle
26.11.  Oberhausen, König-Pilsener-Arena
28.11.  Braunschweig, Volkswagen Halle
29.11.  Köln, Lanxess Arena
01.12.  München, Zenith
02.12.  Stuttgart, Porsche Arena
05.12.  Berlin, Max Schmeling Halle
07.12.  Leipzig, Arena
08.12.  Hamburg, O2 Arena
27.12.  Erfurt, Messe

The Hidden Cameras: Auf die harte Tour

Irgendwie sehen hier alle recht ramponiert aus - ein paar Augenblicke zuschauen, dann weiß man auch, wieso: The Hidden Cameras haben zu "Carpe Jugular" vom aktuellen Album "Age" ein Video drehen lassen, in dem es kräftig zur Sache geht, wie auch schon "Gay Goth Scene" hat den neuen Clip wieder der Berliner Regisseur Kai Stänicke zu verantworten.

My Brightest Diamond: Tiefenschärfe

My Brightest Diamond
„Non More Than You“

(Asthmatic Kitty/Cargo)

Mitte September hat Shara Worden wieder Großes vor. Denn dann soll ihr nächstes Album erscheinen, dann kommt mit „This Is My Hand“ der mutmaßlich vierte Meilenstein in Serie ins Geschäft und die Ungeduld ist beträchtlich. Vielleicht wollte sie ihren Fans das Warten etwas erleichtern, vielleicht aber auch sich selbst etwas von dem Erwartungsdruck nehmen, der auf jedem/r Musiker/in lastet, der/die in kurzer Zeit zum Liebling so vieler geworden ist. Wenn das der Plan war, dann ist er mal kräftig schiefgegangen, denn die vorliegende EP ist von so bemerkenswerter Güte, dass man – einmal angefixt – jetzt und gleich und umgehend mehr davon haben möchte. Den Songs der New Yorker Künstlerin, die ihr Projekt mittlerweile nahezu im Alleingang betreibt, wohnt eine geheimnisvolle, ja betörende Kraft inne, die man sonst nur von Ausnahmeerscheinungen wie Antony Hegarty, Sufjan Stevens oder Björk kennt, eine vollendete Tiefenschärfe bis in die kleinste, klangliche Verästelung, die staunen macht. Mal kammermusikalisch karg, mal opernhaft opulent, Wordens Songs nehmen sich Zeit und brauchen Raum und einen Zuhörer, der eben das mit Hingabe macht: zuhören. Tut man das, gelangt man nicht selten in eine Art meditativen Zustand, der eine kurzzeitige, vollumfängliche Zufriedenheit zur Folge hat. Und zwar unabhängig davon, ob die Stücke eher belebter und beschwingter Natur sind wie das zart jubilierende „Whoever You Are“ oder dramatisch und episch wie die Zusammenarbeit mit Son Lux und Colin Stetson „Dreaming Away“ und der kurze Abgesang bei „That Point When“. Oder ob ein paar trippige Beats den Tagtraum befördern: „It seems like Ive got nothing, but Ive got all I need! If I win or if I lose, if I hold or if I shoot, if I ran or hit the road, if I climb or if I hold.” Mit anderen Worten – es braucht nicht viel, wenn man nur seine Träume hat. Wir ergänzen: Seine Träume und diese Platte.

08.08.  Haldern, Pop Festival
21.10.  Hamburg, Knust
22.10.  Berlin, Postbahnhof

Cold Specks: In den Norden

Neues von der Kanadierin Cold Specks, die bekanntlich Ende August ihr neues Album "Neuroplasticity" veröffentlichen wird: Nach "Absisto" kommt mit "Bodies At Bay" der zweite Song vorab als Stream, mittlerweile steht mit dem 19. September auch ein einziger Deutschland-Termin fest, dann wird Al Spx auf dem Hamburger Reeperbahn-Festival spielen.

Schnipo Schranke: Urinstinkt [Update 2.0]

Einmal dieses wunderbare Wort posten - welcher Anlass könnte willkommener sein als dieser: Denn natürlich ist der Song viel zu schön, als dass man ihn sich selbst überlassen sollte! Das Hamburger Damenduo Schnipo Schranke, bestehend aus Daniela Reis und Fritzi Ernst, hat seit dem Frühjahr ein Liedchen mit dem griffigen Namen "Pisse" im Netz, welches nun auf dem äußerst gelungenen Staatsakt-Sampler "Keine Bewegung" seine endgültige Pressung erfahren durfte. Es teilt dort seinen Platz mit anderen Schmuckstücken von Ja Panik, Der Ringer, Chris Imler, Trümmer, Zucker und Jens Friebe. Passenderweise gibt es zu ein paar Soloterminen auch eine kleine Labeltour zwecks Plattenpromo, wer also Lust und Zeit hat und gerade in der Nähe ist - bitte sehr:

25.07.  Hamburg, Dockville Festival
26.07.  Berlin, Down By The River Festival
11.08.  Hamburg, Pooca Bar (mit Theo Luft)
28.08.  Köln, King Georg (mit Zucker)
29.08.  Berlin, West Germany (mit Zucker, Der Bürgermeister der Nacht)

Update 2.0: Der Internetdienst Youtube hat das Video fürsorglich gesperrt und mit einer eindeutigen Erklärung versehen - anhören kann man sich den Song dennoch - hier. Und der Internetdienst Vimeo hat es wieder eingestellt.