Freitag, 5. Februar 2010

Gehört_102



Husky Rescue „Ship Of Light“ (Catskill)
Natürlich schrillen da die Alarmglocken – Achtung! – Skandinavien + Piepsstimme, hatten wir doch alles schon, Lykke Li und El Perro Del Mar waren die aktuellsten Exemplare. Und doch meine ich lohnt sich bei Husky Rescue das Innehalten, hier abzuwinken wäre etwas voreilig. Denn zum einen kann die Band aus Finnland mit besonders schönen und durchaus interessanten Facetten des Indiepop aufwarten, und überhaupt – wer ließe sich nicht gern von einer Sängerin mit dem klangvollen Namen Reeta-Leena Korhola den Kopf verdrehen. Man kann sich der Faszination dieser Stücke kaum entziehen – natürlich ist alles kräftig überzuckert und somit wahrlich nichts für Freunde von Kettensäge und Hackebeil. Hier wird fein ziseliert, die Akkorde glitzern und schillern in jedem Song aufs Neue. Alles perlt so schön, mal gemächlich (Sound Of Love, Wolf Trap Motel), gern auch mal etwas flotter (Fast Lane, We Shall Burn Tonight), immer haben sie einen kleinen Überraschungsbeat in der Hinterhand – nie sonderlich aufgeregt, aber stets aufregend. Bei „They Are Coming“ schaut man lustigerweise drei Mal um die Ecke, wer denn da so schräg pfeift – Spaßvögel also auch noch. Mit all der Vielschichtigkeit und eingestreuten Mikroelektronik geht diese Platte somit ganz klar an die Kategorie „Music For Headphones“ – ein funkelndes Kleinod.

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