Dienstag, 21. April 2009

Gehört_25



Metric „Fantasies“ (Pias UK)
Ja, was soll man Metric eigentlich vorwerfen? Sie haben mit „Fantasies“ ihr bislang viertes Studioalbum abgeliefert und klingen darauf so teuflisch einschmeichelnd, dass man automatisch ein schlechtes Gewissen bekommen muß, wenn man einen Haken daran sucht. Und leider auch findet – denn das war von Anfang an das Problem der Kanadier: Sie klingen leider so unglaublich glatt, dass einen das Gefühl beschleicht, sie hätten sich vor jeder Platte mit einem Universalratgeber hingesetzt, der da heißt „Moderner Indierock im Wandel der Zeiten, Vol. 1-4“. Und dass sie gut aufgepaßt haben, hört man „Fantasies“ eben an – windschnittige Rocksongs, perfekt in Aufbau und Auswahl der Zutaten, hier eine Prise Breeders, da ein Zitat von House of Love, ganz viel Garbage (Brüder und Schwestern im Geiste) kann gar nicht schaden, alles langsam köcheln lassen, sorgsam abschmecken – fertig: „Gimme Sympathy“, „Help I’m Alive“, „Blindness“, „Collect Call“, und und und ... Dummerweise klingt das halt alles nach dem zweiten Durchlauf nicht mehr so richtig spannend und später einfach nur noch langweilig. Und wenn dann zur Mitte noch so ein billiges Liquido-Riff durchschimmert, ist es leider ganz aus. Fazit: Zuviel gewollt und allzu wenig dafür getan. Die Bude wird wohl trotzdem voll werden, befürchte ich. Geschenkt.
Metric "Fantasies" Komplettstream

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